Donnerstag, 27. Juni 2019

Sólstafir – Berdreyminn




Sólstafir – Berdreyminn


Besetzung:

Aðalbjörn Tryggvason – guitar, vocals
Sæþór M. Sæþórsson – guitar
Svavar Austmann – bass
Hallgrímur J. Hallgrímsson – drums, backing vocals


Gastmusiker:

Snorri Sigurðarson – trumpet, flugelhorn
Ingi Garðar Erlendsson – trombone, tuba
Erna Ómarsdóttir – french horn
Halldór Á. Björnsson – piano, keyboards
Amiina – strings
Margrét Soffía Einarsdóttir – soprano vocals on "Hula"


Label: Season Of Mist


Erscheinungsjahr: 2017


Stil: Post Rock, Art Rock, Metal


Trackliste: 

1. Silfur-Refur (6:54)
2. Ísafold (4:58)
3. Hula (7:07)
4. Nárós (7:23)
5. Hvít Sæng (7:22)
6. Dýrafjörður (7:31)
7. Ambátt (8:08)
8. Bláfjall (8:00)

Deluxe Edition Box Set Bonus Songs:

9. [Silence] (1:00)
10. Svart Blóð (4:49)
11. Samband Í Berlin (4:22)

Gesamtspieldauer: 1:07:38



Aus den nordischen Ländern kommt wahrlich sehr häufig sehr interessante Musik. Viele musikalische Perlen gibt es in Skandinavien zu entdecken, doch auch Island hat immer wieder einiges an beeindruckender Musik zu bieten. Sigur Rós und Björk fallen einem sofort ein, wenn man sich etwas für progressiven Rock interessiert. Sólstafir sind dagegen ein Quartett, welches eher im Bereich des Post Rock bis Metal anzusiedeln ist. „Berdreyminn“ heißt das bereits sechste Studioalbum der Band und erschien am 26. Mai 2017 auf dem Plattenlabel Season Of Mist.

Auf „Berdreyminn“ hört man abwechslungsreichen und überaus eingängigen Metal, vermischt mit Post Rock und auch Dark Rock Anleihen. Die Atmosphäre der Platte ist eine eher dunkle, wozu auch der isländische Gesang des Gitarristen und Sängers Aðalbjörn Tryggvason beiträgt. Dieser klingt in den eher raueren Stellen wütend bis aufbrausend, bei den sanfteren Passagen fast schon ein wenig weinerlich ohne, dass dies negativ zum Tragen käme. Der Gesang passt mit der isländischen Sprache perfekt zur Musik. Somit wird der eher düstere Gesamteindruck der einzelnen Lieder nochmals vervollständigt und ergänzt. Gerockt wird auf „Berdreyminn“, doch die etwas ruhigeren Passagen in den Liedern von Sólstafir gibt es eben durchaus auch und laden schließlich zum Luftholen ein. Zudem verbreiten Synthesizer-Klangteppiche eine mitunter fast schon mystische Stimmung, die die neblige Stimmung des Album-Covers perfekt widerspiegelt.

Ausfälle gibt es keine auf „Berdreyminn“, dafür jedoch jede Menge Höhepunkte. Die Lieder „Silfur-Refur“, „Hula“, „Dýrafjörður“, „Bláfjall“ sowie „Svart Blóð“ stellen allesamt beeindruckende Nummern dar, die ziemlich schnell wirken und überzeugen. Zumeist eher rockig gehalten, kann allerdings auch solch ein Lied wie „Hula“, bei der Margrét Soffía Einarsdóttir eine Sopran-Stimme beisteuert und die Streicher für eine entsprechende Wohlfühlstimmung sorgen, durchgängig mitreißen. Die Platte hört sich in einem Durchhören, beeindruckt nach mehrmaligem Abspielen sogar noch mehr.

Fazit: Metal mit vielen dunklen Stellen gibt es auf „Berdreyminn“ vom isländischen Quartett Sólstafir zu hören. Die Titel rocken zumeist, gehen dabei gut ins Ohr. Und für die Abwechslung sorgt neben der Instrumentierung auch die ein oder andere ruhigere Stelle auf „Berdreyminn“. Ganz bestimmt ist dieses Album nicht nur Metal Fans interessant, sondern dürfte auch Freunde der progressiveren Töne überzeugen. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Silfur-Refur, Hula, Bláfjall