Yes – Fly From Here
Besetzung:
Benoît David – lead vocals
Steve Howe – guitars, backing vocals, co-lead vocals
Chris Squire – bass, backing vocals, lead vocals
Geoff Downes – keyboards
Alan White – drums
Gastmusiker:
Oliver Wakeman – additional keyboards
Trevor Horn – backing vocals, additional keyboards, additional acoustic guitar
Luís Jardim – percussion
Gerard Johnson – piano
Label: Frontiers
Erscheinungsdatum: 2011
Stil: Progressive Rock, RetroProg, Rock
Trackliste:
1. Fly From Here
1. Fly From Here – Overture (1:53)
2. Fly From Here Pt I – We Can Fly (6:00)
3. Fly From Here Pt II – Sad Night At The Airfield (6:41)
4. Fly From Here Pt III – Madman At The Screens (5:16)
5. Fly From Here Pt IV – Bumpy Ride (2:15)
6. Fly From Here Pt V – We Can Fly (reprise) (1:44)
2. The Man You Always Wanted Me To Be (5:07)
3. Life On A Film Set (5:01)
4. Hour Of Need (3:07)
5. Solitaire (3:30)
6. Into The Storm (6:54)
Gesamtspieldauer: 47:33
Ganze zehn Jahre nach der letzten Scheibe „Magnification“ wurde im Jahr 2011 mit „Fly From Here“ das zwanzigste Studio-Album von Yes veröffentlicht. Was war die Aufregung bei den Fans nicht groß, als die Band diese Scheibe ankündigte. Legt man die Scheibe dann das erste Mal in den Player – so erging es zumindest mir – dann bekommt man ein kleines Déjà Vu. Irgendwie scheint das Gehörte vertraut zu sein. Nicht, dass man dieses „Fly From Here“ schon mal so gehört hätte, jedoch wohnt diesem zwanzigsten Album der Band ein Stil inne, der irgendwie vertraut erscheint.
Die Besetzungsliste gibt dann doch gleich Aufschluss. Zum einen fehlt Jon Anderson – das erste Mal seit Drama. Er war durch Benoît David ersetzt worden, der seine Sache auch gut macht. Und dann taucht da als Keyboarder der Name Geoff Downes auf. Schließlich auch noch Trevor Horn als Produzent, der zudem noch ein wenig Gesang, Keyboard und Gitarre beisteuert. Hm, alles irgendwie – mit Ausnahme der Besetzung des Gesangs – schon mal gehabt, nämlich auf dem Album „Drama“ aus dem Jahr 1980. Und da verwundert es dann auch nicht, dass Trevor Horn und Geoff Downes, die gerade mit den Buggles ihren Hit „Video Killed The Radio Star“ hatten und 1980 bei Yes eingestiegen waren und mit diesen eben jenes grandiose Album „Drama“ vorlegten, hier bei „Fly From Here“ maßgeblichen Einfluss auf die Yes Musik hatten. Der Song ist nämlich ein Buggles Lied, welches Trevor Horn 1980 schon an Yes „verkaufen“ wollte, welches es dann jedoch doch nicht auf „Drama“ schaffte, allerdings Teil der Live-Performance von Yes wurde.
„Fly From Here“ klingt vom Stil her durchaus ähnlich, wie „Drama“ über dreißig Jahre zuvor. Ich wurde jedenfalls daran erinnert, obwohl ich beim ersten Hören des Albums diesen Zusammenhang überhaupt nicht kannte. Es klingt so ähnlich vom Stil her, erreicht jedoch nicht ganz die Qualität von „Drama“, obwohl dieses Lied „Fly From Here“ durchaus gelungen ist und Vieles von dem überstrahlt, was Yes in den letzten dreißig Jahren zuvor veröffentlichten. Nun, aber vielleicht liegt das ja auch genau an dem Umstand, dass dieses Lied bereits über dreißig Jahre alt ist? Sei es drum. „Fly From Here“ macht Spaß, ist eine tolle progressive Nummer, abwechslungsreich, spannend, melodiös, alles eben, was man sich von einem Song wünscht, der in diesem Musikgenre beheimatet ist. Mich interessiert dabei gar nicht so sehr das Entstehungsjahr, sondern eher der Zeitpunkt, wann ich damit in Berührung komme beziehungsweise, wann es veröffentlicht wurde.
Nun, dies gilt alles für diese Suite, dieses Hauptstück der Platte „Fly From Here“. Dieser so sehr überzeugende Eindruck gilt nur noch eingeschränkt für die restlichen Stücke der Scheibe. Diese sind zwar handwerklich ebenfalls durchaus überzeugend gemacht, erreichen jedoch nicht mehr ganz die Qualität des Haupttitels. Positiv herausragen dabei jedoch noch zwei Titel. Zum einen ist das „Life On A Filmset“, ebenfalls eine Buggles-Komposition von Trevor Horn und Geoff Downes sowie der fast schon obligatorische Akustik-Track von Steve Howe, der hier „Solitaire“ heißt und wahrlich erneut begeistern kann in seiner ganzen Machart und Dynamik.
Fazit: „Fly From Here“ ist kein zweites „Drama“, da reicht die Qualität nicht ganz heran, jedoch ist „Fly From Here“ ein überzeugendes und gutes Yes-Album geworden. Da stellt sich natürlich nun die Frage, ob das überhaupt ein reguläres Yes-Album ist, bei so viel Einfluss der Buggles. Darüber kann man wohl trefflich streiten. Was man auf „Fly From Here“ zu hören bekommt macht Spaß, stellt einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit dar und überzeugt durchaus. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: Fly From Here