The Waterboys – A Pagan Place
Besetzung:
Mike Scott – vocals, guitar, piano, bass, bellzouki
Anthony Thistlethwaite – saxophone, bass, mandolin
Kevin Wilkinson – drums
Karl Wallinger – piano, organ, percussion, backing vocals
Gastmusiker:
Roddy Lorimer – trumpet
Tim Blanthorn – violin
Barbara Snow – ohne Angabe
Eddi Reader – ohne Angabe
T.V. Smith – ohne Angabe
Ingrid Schroeder – ohne Angabe
Nick Linden – ohne Angabe
Label: Island Records
Erscheinungsdatum: 1984
Stil: Rock, Pop, Folk
Trackliste:
1. Church Not Made With Hands (6:05)
2. All The Things She Gave Me (4:34)
3. The Thrill Is Gone (4:33)
4. Rags (5:21)
5. Somebody Might Wave Back (2:43)
6. The Big Music (4:45)
7. Red Army Blues (8:06)
8. A Pagan Place (5:13)
Gesamtspieldauer: 41:03
„A Pagan Place“ heißt das zweite Album der Waterboys. Mike Scott, der auf diesen Seiten bereits mit einem Solo-Werk besprochen wurde, ist die feste Größe, der Songschreiber und Ideengeber der Band, die 1983 gegründet wurde und bis heute auch noch aktiv ist. Karl Wallinger hat auf „A Pagan Place“ seinen ersten Auftritt auf einem Studio-Album bei den Waterboys und sollte 1986 dann die Band World Party gründen. Die Waterboys setzten sich immer aus englischen, walisischen, schottischen und irischen Musikern zusammen, die meistens in ihren Solo-Karrieren erfolgreicher waren als mit den Waterboys selbst. Nun, der Wechsel war stetig bei der Band, sodass diese bis heute achtzig (!) verschiedene Musiker aufweisen kann.
Erfolgreich waren die Waterboys allerdings niemals sonderlich, was im Grunde genommen sehr überraschend ist, wenn man zum Beispiel „A Pagan Place“ auflegt. Die Musik auf der Scheibe klingt alles andere als langweilig oder schlecht. Ganz im Gegenteil sogar, die einzelnen Lieder überzeugen und gehen ins Ohr. Das Genre, welches die Band hier bedient, ist durchaus mit Rock zu umschreiben, der meist im Mid-Tempo angesiedelt ist. Ab und an driften die Lieder auch mal ganz leicht in Richtung Pop ab, wobei hier die Übergänge sehr fließend sind. Die Musik der Waterboys wird manchmal auch gerne mit Celtic Folk umschrieben. Vor allen Dingen am Ende der Platte, nähert sich Mike Scott mit seiner Band auch diesem musikalischen Unter-Genre etwas an.
Einige schöne Nummern gibt es auf „A Pagan Place“ zu hören. Kraftvoll und melodiös klingt die Musik der Waterboys hier. Besonders zu erwähnen ist da das Stück „Somebody Might Wave Back“. Mitreißend und nach vorne preschend, ohne dabei laut oder aufdringlich zu klingen. Die Füße kann man hier beim Hören kaum stillhalten, diese wollen jetzt einfach mitwippen. Etwas ruhiger, jedoch nicht weniger eindringlich, sind dagegen die letzten beiden Nummern der Platte, „Red Army Blues“ und das Titellied selbst, „A Pagan Place“. Klasse und eingängiger Rock, in diesen Fällen auch dem Genre des Folk Rock ein ganzes Stück näher kommend, sind das beides Lieder, die hängenbleiben. Überhaupt gibt es keine Füller oder Ausrutscher nach unten auf „A Pagan Place“ zu beklagen. Alles wirkt und klingt und macht das gesamte Album zu einem lohnenden Erlebnis.
Fazit: Erfolgreich waren die Waterboys nie, aufgegeben hat die Band um Mike Scott allerdings auch nie, denn es gibt sie, mit einer kurzen Unterbrechung, immer noch. Auf „A Pagan Place“ hört man eingängigen Rock bis Pop bis Folk, der ins Ohr geht und gut unterhält. Alles ist melodiös ohne dabei platt, anbiedernd oder langweilig zu klingen. Nichts fällt dabei zudem negativ aus dem Rahmen. Schon seltsam, dass diese Band niemals das Ansehen erlangte, welches ihr im Grunde genommen zustehen würde. Vielleicht ist diese Musik aber auch zu unspektakulär? Nein, auch das ist sie nicht. Für die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts im Grunde genommen grandiose Musik, da endlich mal kein Synthie Pop. Elf Punkte.
Anspieltipps: Somebody Might Wave Back, Red Army Blues, A Pagan Place