IQ – Resistance
Besetzung:
Paul Cook – drums and percussion
Neil Durant – keyboards
Tim Essau – bass guitar and bass pedals
Mike Holmes – guitars
Peter Nicholls – lead vocals and backing vocals
Label: Giant Electric Pea
Erscheinungsjahr: 2019
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
CD1:
1. Missile (6:40)
2. Rise (6:49)
3. Stay Down (7:54)
4. Alampandria (3:47)
5. Shallow Bay (6:21)
6. If Anything (6:03)
7. For Another Lifetime (15:22)
CD2:
1. The Great Spirit Way (21:44)
2. Fire And Security (5:25)
3. Perfect Space (8:33)
4. Fallout (19:54)
Gesamtspieldauer CD1 (52:58) und CD2 (55:38): 1:48:36
„Resistance“ heißt das neueste Album der englischen Band IQ. Es ist die zwölfte Studioveröffentlichung der Briten seit ihrem Debut mit „Tales From The Lush Attic“ im Jahr 1983. Gleichzeitig ist „Resistance“ das dritte Doppelalbum von IQ nach „Subterranea“ im Jahr 1997 und dem letzten Album „The Road Of Bones“ aus dem Jahr 2014. „Resistance“ erschien am 11. Oktober 2019 auf dem Plattenlabel Giant Electric Pea und ist angefüllt mit Progressive Rock, der sich eindeutig nach englischer Musik anhört – sich von daher von den skandinavischen, italienischen und US-amerikanischen Kollegen, die ebenfalls heute noch in diesem musikalischen Genre unterwegs sind, unterschiedet.
„Resistance“ klingt gut, klingt sogar sehr gut. Natürlich hört man auf dem Album Neo Progressive Rock, doch die Reminiszenzen an die englische Musik des Progressive Rock der 70er Jahre sind unüberhörbar. Dies geschieht allerdings in keiner Weise so, dass hier etwas Altes neu aufgewärmt werden würde. Nein, vielmehr stellt „Resistance“ eine Erweiterung des Damaligen dar. Zudem sind diese Anleihen auch nur ein Aspekt der Platte, die in all ihren Facetten überzeugen kann. Abwechslungsreiche Musik, immer wieder neue Wendungen einschlagend, die angefüllt ist mit wunderschönen Melodien, in denen sich wunderbar schwelgen lässt. Progressive Rock, der mal fordernd, mal weich, mal melodiös, mal etwas schräger und jederzeit spannend klingt.
Insgesamt ist die Musik von IQ etwas härter geworden, rockt an der einen oder anderen Stelle mal etwas kräftiger, wenn auch noch sehr sanfte Titel auf dem Album zu finden sind, die neben allzu symphonischen Titeln das Gesamtbild vervollständigen. Wer dazu noch im Sound des Mellotrons eintauchen möchte, der oder dem werden dazu auf „Resistance“ viele Möglichkeiten geboten. In den längeren Stücken sind unterschiedliche Passagen und das Hin- und Herwechseln zwischen diesen – bezüglich der Instrumentierungen, bezüglich der Rhythmen, bezüglich der Atmosphären und bezüglich der Intensitäten – der Normalfall. Alles ist demnach angerichtet für das packende Erlebnis des Progressive Rock, man muss sich nur die Zeit dazu nehmen.
Die Titel klingen durchgängig überzeugend. Die Nummer „Stay Down“ bringt für mich dieses Retro-Feeling am besten rüber. Da hört man einfach Genesis zu Beginn der 70er Jahre heraus. Die drei Longtracks der Platte punkten dagegen mit viel Abwechslung und der Möglichkeit, ein Lied sich entwickeln zu lassen, was bei einem poppigen wie rockigen Drei-Minüter selbstverständlich nicht mehr möglich ist. Diese vier Lieder stellen für mich auch die Höhepunkte dieser wahrlich gelungenen Scheibe dar, die auch bei einer Laufzeit von über eindreiviertel Stunden keine Längen aufkommen lässt.
Fazit: Fünf Jahre haben sich IQ Zeit gelassen ein neues Album zu veröffentlichen. Das Warten hat sich gelohnt. Wer den englischen Progressive Rock mag, die oder der wird auch „Resistance“ von IQ mögen. Musik-Fans eher einfacherer Nummern werden mit dieser Musik allerdings deutlich weniger anfangen können, denn auf den Punkt kommen IQ kaum. Glaubt man ein musikalisches Ziel erreicht zu haben, geht die Fahrt bereits weiter – oft in eine andere, überraschende Richtung. Für mich eines der großen Alben des bisherigen Jahres. Dreizehn Punkte.
Anspieltipps: Stay Down, The Great Spirit Way