Jethro Tull – Aqualung
Besetzung:
Ian Anderson – vocals, acoustic guitar, flute
Clive Bunker – drums and percussion
Martin Barre – electric guitar, descant recorder
John Evan – piano, organ, mellotron
Jeffrey Hammond – bass guitar, alto recorder, odd voices, backing vocals
Label: Chrysalis
Erscheinungsdatum: 1971
Stil: Folk Rock, Progressive Rock, Hard Rock
Trackliste:
1. Aqualung (6:38)
2. Cross Eyed Mary (4:10)
3. Cheap Day Return (1:23)
4. Mother Goose (3:53)
5. Wond'ring Aloud (1:56)
6. Up To Me (3:16)
7. My God (7:13)
8. Hymn 43 (3:19)
9. Slipstream (1:13)
10. Locomotive Breath (4:26)
11. Wind Up (6:04)
Gesamtspieldauer: 43:32
„Aqualung“ heißt das vierte Album der englischen Band Jethro Tull und es wurde im Jahr 1971 veröffentlicht. Unterschiedliche Meinungen herrschen darüber, ob dies nun ein Konzeptalbum, es wäre dann das erste von Jethro Tull, sei oder eben nicht. Ian Anderson hat dies zumindest immer verneint und er müsste es im Grunde genommen eigentlich am besten wissen. Behandelt werden auf „Aqualung“ auf jeden Fall die Themen „Obdachlosigkeit“ und als großer Überbegriff das Thema „Religionen“. Der Titel „Aqualung“ stellt dabei gleichzeitig auch den Namen eines fiktiven Obdachlosen dar.
Allgemein gilt diese Platte als ein Meilenstein in der Musik der Band „Jethro Tull“ sowie in der Geschichte des Progressive Rock und beides kann man getrost so stehen lassen. Jethro Tull hatten mit diesem Album ihren Sound gefunden und Ian Anderson strotzt hier nur so vor Ideen und Einfällen und Kreativität. Alles klingt, ist mal rockiger, mal folkiger gehalten, ist angereichert mit stilistischen Wechseln innerhalb der Lieder selbst und geht unwahrscheinlich schnell ins Ohr. Dabei herrscht auf der Platte eine unglaublich große Vielzahl an stilistischen Variationen der einzelnen Musikgenres, dass es einfach nur Freude bereitet in diese eintauchen zu dürfen.
Drei sehr kurze und eindeutig dem Folk zuzuordnende Nummern befinden sich ebenfalls auf dem Album, von denen man sich durchaus auch eine längere Version gewünscht hätte. Vor allem „Cheap Day Return“ weiß hier zu überzeugen. Aber eben nur sehr kurz, vielleicht ein kleines Manko. Wer weiß, wie diese Nummern geraten wären, wenn es damals schon die Laufzeitlänge einer CD gegeben hätte. Nun und dann gibt es auf „Aqualung“ jede Menge Klassiker im Songmaterial von Jethro Tull. Sei dies nun der Titeltrack, das beeindruckende „Cross Eyed Mary“, welches auch einen häufigen Einsatz auf Konzerten der Band fand, das etwas verwunschene „Mother Goose“, das progressive „My God“ oder natürlich das wohl bekannteste Lied von Jethro Tull, „Locomotive Breath“, eine Nummer die auf keiner 70er Party fehlen darf und auch heute noch regelmäßig von den Stationen dieser Welt gespielt wird. Nun, ich hätte jeden anderen Titel hier ebenfalls aufführen können. Jede Nummer wirkt, weiß zu überzeugen, wenn nicht sogar zu begeistern.
Fazit: Wahrlich beeindruckend dieses vierte Album von Jethro Tull. Wenn ich an den Klang der Band denke, dann kommt mir neben „Thick As A Brick“ unweigerlich diese Scheibe in den Sinn, da diese beiden Platten die Musik der Band am treffendsten umschreiben und widergeben. Durch genau diesen Sound wurde Jethro Tull erfolgreich und hebt sich auch deutlich von anderen Bands ab – und damit ist nicht nur die Querflöte des Ian Anderson gemeint. Wahrlich spannende Musik, abwechslungsreich, rockig, eingängig und sehr empfehlenswert. Dreizehn Punkte.
Anspieltipps: Cross Eyed Mary, My God, Locomotive Breath und der Rest