Roger Waters – When The Wind Blows
Besetzung:
Roger Waters – bass guitar, acoustic guitar, vocals on "Towers Of Faith" and "Folded Flags"
Jay Stapley – guitar
John Gordon – bass guitar
Matt Irving – keyboards, organ
Nick Glennie-Smith – piano, organ
John Linwood – linn programming
Freddie Krc – drums, percussion
Mel Collins – saxophone
Clare Torry – backing vocals on "Towers Of Faith"
Paul Carrack – keyboards and vocals on "Folded Flags"
Sowie:
David Bowie: „When The Wind Blows”
Hugh Cornwell: „Facts And Figures“
Genesis: „The Brazilian“
Squeeze: „What Have They Done?”
Paul Hardcastle: „The Shuffle“
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1986
Stil: Soundtrack, Rock, Pop
Trackliste:
1. When The Wind Blows (David Bowie) (3:35)
2. Facts And Figures (Hugh Cornwell) (4:19)
3. The Brazilian (Genesis) (4:51)
4. What Have They Done? (Squeeze) (3:39)
5. The Shuffle (Paul Hardcastle) (4:16)
6. The Russian Missile (0:10)
7. Towers Of Faith (7:00)
8. Hilda's Dream (1:36)
9. The American Bomber (0:07)
10. The Anderson Shelter (1:13)
11. The British Submarine (0:14)
12. The Attack (2:53)
13. The Fall Out (2:04)
14. Hilda's Hair (4:20)
15. Folded Flags (4:51)
Gesamtspieldauer: 45:36
Dass diese Platte unter der Überschrift „Roger Waters“ läuft, stimmt nicht so ganz, denn es handelt sich bei dem Album um einen Soundtrack zum gleichnamigen Zeichentrickfilm „When The Wind Blows“, bei dem die ersten fünf Titel eben nicht von Roger Waters stammen. Trotzdem besteht der überwiegende Teil der Platte aus Titeln, die Roger Waters zum Soundtrack beitrug. Zudem lässt sich festhalten, dass bis auf den Titelsong von David Bowie und eben den Roger Waters-Stücken, keiner der anderen vier Titel im Film selbst zu hören ist. Warum diese dann allerdings auf einem Soundtrack zum Film auftauchen, das entzieht sich meiner Kenntnis.
Okay, nun aber zur Musik. Die ehemalige zweite Seite der LP besteht aus den Kompositionen des Roger Waters. Dabei bemerkt man sehr wohl die Zeit, in der die Musik entstanden ist. Zwar stellen die meisten Titel wirklich nur kurze Teile eines Filmes dar, das heißt, hier werden musikalische Stimmungen kurz, der entsprechenden Szene angepasst, angespielt. Die beiden „richtigen“ Lieder „Towers Of Faith” und „Folded Flags” hätten im ersten Fall jedoch sehr gut auf “Radio K.A.O.S.“ und im zweiten Fall bestens auf Pink Floyd’s „The Final Cut“ Platz gefunden. Ein Schelm wer denkt, dass letztere Nummer vielleicht schon ein paar Jahre zuvor entstanden ist. Ansonsten handelt es sich bei den restlichen acht Waters Stücken um atmosphärische Stimmungen oder Klangkollagen, die Stimmungen wiedergeben sollen.
Auf der ehemals ersten Seite der Platte befindet sich der Titeltrack, „When The Wind Blows“. Ein schöne Pop-Nummer von David Bowie, die einige wenige Rock-Anleihen aufweist. Eine schöne Nummer, ganz im Stile von David Bowie in den 80ern. Die restliche Musik taucht, wie bereits erwähnt, nicht im Film auf und bedarf auch keiner großen Erwähnung. „Facts And Figures” wird von Hugh Cornwell beigesteuert. Ein netter, aber sehr unauffälliger Pop-Song. „The Brazilian“ erschien auch auf dem Genesis Album „Invisible Touch“ im selben Jahr. Ein Instrumentalstück, welches auf dem Genesis-Album noch eines der besseren Lieder darstellt. Bei „What Have They Done?” sind wir wieder bei ganz nettem Pop – oder ist das New Wave? Etwas Besonderes ist es auf jeden Fall nicht. Bliebe noch „The Shuffle“ von Paul Hardcastle. Ein funkiges Instrumentalstück, welches in dieser Umgebung wie ein Fremdkörper wirkt.
Fazit: Nein, man hat nichts verpasst, wenn man den Soundtrack nicht kennt. Der Film ist allerdings schon sehenswert, auch wenn er in der heutigen Zeit noch deutlich naiver wirkt, als damals, in den 80er Jahren. So lohnt sich der Kauf eigentlich nur für Menschen, die vom Film stark beeindruckt sind. Oder aber für Davids Bowie beziehungsweise Roger Waters Fans, die alles von „ihrem“ Musiker besitzen möchten – wobei vor allem „Folded Flags“ wahrlich ein tolles Lied ist. Sechs Punkte.
Anspieltipps: When The Wind Blows, Folded Flags