Curved Air – Second Album
Besetzung:
Sonja Kristina – vocals
Darryl Way – vocals, electric violin, piano on “Puppets”
Francis Monkman – guitars, keyboards, vcs3 synthesizer
Ian Eyre – bass guitar
Florian Pilkington-Miksa – drums
Label: Repertoire Records
Erscheinungsdatum: 1971
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. Young Mother (5:57)
2. Back Street Luv (3:38)
3. Jumbo (4:09)
4. You Know (4:13)
5. Puppets (5:29)
6. Everdance (3:08)
7. Bright Summer's Day '68 (2:52)
8. Piece Of Mind (12:52)
Gesamtspieldauer: 42:17
1971 veröffentlichte die britische Band Curved Air ihr zweites Album, passenderweise unter dem Titel „Second Album“. Erneut bekommt der Hörer progressive Rock-Musik zu hören, bei der die elektrische Violine des Darryl Way eine ganz zentrale Rolle einnimmt. Es wird zudem gerockt, jedoch kommen die sanften Töne kommen auf „Second Album“ ebenso nicht zu kurz.
Die Musik von Curved Air ist nicht ganz so eingängig wie jene der Kollegen von Renaissance, die sich zur selben Zeit am Progressive Rock versuchten. Bei Curved Air gibt es durchaus auch mal den „schrägeren“ Ton, der dort zuerst gar nicht so richtig hinpassen will und erst nach dem mehrmaligen Hören seinen Platz doch genau an der richtigen Stelle gefunden hat.
Es gibt die melodiöseren Abschnitte neben den etwas rockigeren Parts, die immer spätestens durch den klaren Gesang Sonja Kristinas zusammengeführt werden. Nicht alle Titel schaffen es den Hörer zu bewegen, aber gerade am Anfang, wie am Ende des Albums, befinden sich die Höhepunkte der Platte, die durchaus auch längerfristig wirken und auch haften bleiben. „Young Mother“ kann gleich zu Beginn der Platte mit melodiösen, wie auch fast schon jazzigen Parts punkten. Das ist wahrlich sehr abwechslungsreich und nie langweilig. Der nächste Titel „Back Street Luv“ schaffte es sogar bis auf Platz 4 der britischen Single Charts. Sehr viel rockiger und mit einem schönen Groove ausgestattet, lädt der Song zum Mitwippen ein.
Nun folgen ein paar Lieder, die irgendwie nicht so ganz überzeugen können. „Jumbo“ ist ein wenig zu lieblich geraten und versinkt fast schon in Süße, wohingegen die weiteren Stücke deutlich rauer wirken, auch mal etwas schräger, jedoch trotzdem nicht so richtig zünden können. Dies liegt manches Mal an der fehlenden Eingängigkeit, ein anderes Mal schlicht und ergreifend an der dem Titel zugrundeliegenden Idee.
Aber da gibt es noch die letzte Nummer des Albums, das Magnus Opus auf „Second Album“. „Piece Of Mind“ heißt das Stück, ein Titel in bester, progressiver Rock Tradition. Aus mehreren Teilen bestehend, die manchmal melodiös, ein anderes Mal etwas schräger klingen. Rhythmus- und Tempowechsel sind genauso vorhanden wir lautere und leisere Abschnitte. Das ist wirklich wieder gelungen.
Fazit: Für ein Curved Air Album benötigt man einige Durchläufe. Erst dann erschließt sich einem viel mehr an der Musik. Dann erst registriert man auch diese Feinheiten, die Lieder eben auch ausmachen können. Der Orchestereinsatz und die Instrumentierung stimmen und lassen Atmosphäre entstehen. Allerdings sind neben den Höhepunkten auch einige Füller mit auf der Platte. Neun Punkte.
Anspieltipps: Young Mother, Back Street Luv, Piece Of Mind