The Smashing Pumpkins – Mellon Collie And The Infinite Sadness
Besetzung:
Jimmy Chamberlin – drums, vocals on "Farewell And Goodnight"
Billy Corgan – lead vocals, lead guitar, piano, mellotron, string arrangement on "Tonight, Tonight"
James Iha – rhythm guitar, backing vocals
D'Arcy Wretzky – bass guitar, vocals on "Beautiful" and "Farewell And Goodnight"
Gastmusiker:
Chicago Symphony Orchestra – orchestra in "Tonight, Tonight"
Greg Leisz – pedal and lap steel guitar on "Take Me Down"
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1995
Stil: Alternative Rock
Trackliste:
CD1:
1. Mellon Collie And The Infinite Sadness (2:52)
2. Tonight, Tonight (4:14)
3. Jellybelly (3:01)
4. Zero (2:40)
5. Here Is No Why (3:44)
6. Bullet With Butterfly Wings (4:18)
7. To Forgive (4:16)
8. An Ode To No One (4:51)
9. Love (4:21)
10. Cupid De Locke (2:50)
11. Galapogos (4:46)
12. Muzzle (3:44)
13. Porcelina Of The Vast Oceans (9:21)
14. Take Me Down (2:52)
CD2:
1. Where Boys Fear To Tread (4:23)
2. Bodies (4:12)
3. Thirty-Three (4:10)
4. In The Arms Of Sleep (4:12)
5. 1979 (4:26)
6. Tales Of A Scorched Earth (3:45)
7. Thru The Eyes Of Ruby (7:38)
8. Stumbleine (2:54)
9. X.Y.U. (7:07)
10. We Only Come Out At Night (4:05)
11. Beautiful (4:18)
12. Lily (My One And Only) (3:31)
13. By Starlight (4:48)
14. Farewell And Goodnight (4:22)
Gesamtspieldauer: 2:01:53
„Mellon Collie And The Infinite Sadness“ heißt das dritte Album der US-amerikanischen Alternative Rock Band The Smashing Pumpkins. Und diese Platte ist durchaus etwas Besonderes geworden, nicht nur deshalb, weil es sich hier um ein Doppelalbum handelt. Es ist die Musik, die ein sehr weites Spektrum der Rock-Musik abdeckt. Was gibt es auf „Mellon Collie And The Infinite Sadness“ nicht alles zu hören: Pop, Rock, Grunge, Jazz, orchestrale Musik und und und. Das ist alles schon sehr beeindruckend und auf über zwei Stunden Laufzeit nachzuhören.
Die Platte beinhaltet jedoch nicht nur unterschiedliche musikalische Stile, sondern bedient auch ganz verschiedene Stimmungen. Die transportierte Atmosphäre reicht von lieblich und fast schon kitschig bis hin zu wahrlich verstörenden Tönen, zu denen Billy Corgan dann auch noch so schreit, als ob er gerade in sehr ernsthaften Schwierigkeiten stecken würde. Da wären wir auch bereits bei einem zugegebenermaßen sehr subjektiven Nachteil dieser Scheibe. Billy Corgan kann leider nicht singen, zumindest nicht besonders gut – und da bin ich jetzt schon sehr, sehr objektiv. Allerdings ist seine Stimme auch ein Markenzeichen der Band, welches die Musik der Smashing Pumpkins auch so unverwechselbar werden lässt. Wenn Billy Corgan dann jedoch auch noch schreit, wird das Ganze schon sehr gewöhnungsbedürftig und nähert sich, aufgrund der jetzt auch sehr aggressiven Musik, stark einer Kakophonie an.
Aber es gibt sie auch – und zwar deutlich in der Überzahl – die ruhigen und nachdenklichen Momente auf „Mellon Collie And The Infinite Sadness“. Und hier liegt auch ganz klar die Stärke dieser Scheibe. Es sind die wunderschönen Melodien, die Billy Corgan auf diesem dritten Studioalbum in zahlreicher Form kreierte. Dabei spielt es noch nicht mal eine Rolle, ob der Titel nun sanft und leise daherkommt oder ob hier ordentlich gerockt wird. Ins Ohr geht das in beiden Fällen. Zwar benötigt man durchaus drei bis vier Durchgänge der Scheibe, doch dann erschließen sich einem diese wunderschönen Harmonien, die man nun auch nicht mehr missen möchte. Auch lohnt ein Blick in die Texte beziehungsweise lohnt das genaue Zuhören, da diese keineswegs oberflächlich, sondern vielmehr häufig tiefgründig sind und zum Nachdenken anregen.
Fazit: Es ist diese Abwechslung, gepaart mit tollen Melodien, welche „Mellon Collie And The Infinite Sadness“ zu einem besonderen Album werden lassen. Dies alles mit einer Laufzeit von über zwei Stunden, das gibt es nicht so oft zu hören und trägt zu einem entspannten Nachmittag auf dem Sofa bei. Die Platte ist auch die erfolgreichste der Chicagoer Band geworden. Unter Fans gilt sie als Meilenstein und als das Album der 90er Jahre. Gut ist „Mellon Collie And The Infinite Sadness“ sicherlich, hörenswert allemal und auch eine der wirklich guten Scheiben der 90er Jahre, wenn man denn auch intelligenten und abwechslungsreichen Alternative Rock steht. Aber ist sie auch die beste Scheibe der 90er Jahre? Nein, das ist sie nicht. Trotzdem sehr lohnenswert. Elf Punkte.
Anspieltipps: Tonight Tonight, Bullet With Butterfly Wings, Thru The Eyes Of Ruby