Birth Control – Rebirth
Besetzung:
Peter Föller – Bass, Gesang, Triangel
Bruno Frenzel – Gitarre, Gesang, Saxophon
Zeus B. Held – Orgel, E-Piano, Piano, Mellotron, Posaune, Trompete, Flöte
Bernd Noske – Schlagzeug, Perkussion, Moog-Drum, Gesang
Dirk Steffens – Gitarren, Gesang
Label: Repertoire Records
Erscheinungsdatum: 1974
Stil: Rock
Trackliste:
1. She's Got Nothing On You (5:08)
2. Mister Hero (6:46)
3. Grandjeanville (1:04)
4. No Shade Is Real (4:42)
5. M.P.C. (1:56)
6. Together Alone Tonight (10:31)
7. Back From Hell (8:09)
Gesamtspieldauer: (38:15)
„Rebirth“ von Birth Control ist wahrlich ein Rock-Album geworden. Deep Purple und Uriah Heep Anleihen sind auf diesem vierten Studioalbum der Band absolut unüberhörbar. Geradliniger und meist sehr schnörkelloser Rock, dafür steht „Rebirth“. Für mich klangen da sowohl der Vorgänger, wie der Nachfolger deutlich progressiver. Anscheinend ist der Titel des Albums hier Programm und man wollte sich nach „Hoodoo Man“ wieder auf seine Ursprünge zurückbesinnen. Und der neue Keyboarder Zeus B. Held hatte hier noch nicht so viel Einfluss, denn mit seinem Spiel wurde die Musik auf den nächsten Veröffentlichungen deutlich vertrackter, wieder progressiver und durchaus auch interessanter.
Nun, während der Opener „She's Got Nothing On You“ einfach so durchrockt, wird es dann bei „Mister Hero“ schon wieder sehr viel spannender, denn hier gibt es jetzt auch mal die versetzten Rhythmen, die Tempowechsel und die überraschenderen Ideen. Klasse hier vor allem auch der Auftritt der Bläser-Fraktion. Da klingt die Band richtiggehend mitreißend.
Die zwei kurzen Songs der Platte, „Grandjeanville“ und „M.P.C.“, sind zwei sehr melodiöse Nummern. Einmal gitarrenlastig, das andere Mal vom Piano dominiert. Genau das Richtige für diejenigen Musikhörer, denen die Melodiösität eines Stückes wichtig ist. „No Shade Is Real“ rockt erneut durch und enthält ein schönes Orgelsolo. Das längste Stück auf „Rebirth“, „Together Alone Tonight“ ist zunächst etwas getragener, erinnert mich ein wenig an den Sound von Wishbone Ash, ist im ersten Teil bluesig angehaucht und durchaus melodiös zu nennen. Der Mittelteil ist wieder straighter Rock, um dann erneut etwas melodiöser zu werden. Alles ganz nett gemacht, jedoch nicht progressiv. Das wird es dann aber noch mal phasenweise mit „Back From Hell“. Auch dieser Song startet sehr rockig, wird im weiteren Verlauf mittels eines Instrumentalteils deutlich spannender, wobei dieser sogar ein längeres Drum-Solo aufweist.
Fazit: Rock bis Hard-Rock hört man immer wieder auf „Rebirth“. Diese beiden Musikrichtungen gibt es auch von vielen anderen Bands präsentiert – oftmals sogar eindringlicher als von Birth Control. Nach diesem Album hatte die Band nun eine, auf etwas härteren Rock festgelegte Fan-Gemeinde, die dann durch die nun wieder progressiveren Klänge des Nachfolger-Albums etwas vor den Kopf gestoßen wurden. Für mich sind Birth Control immer dann gut, wenn sie etwas Neues ausprobieren und ein wenig experimentieren. Somit ist „Rebirth“ wahrlich kein schlechtes Album, etwas richtig Besonderes ist das aber auch nicht geworden. Acht Punkte.
Anspieltipps: Mister Hero, Grandjeanville, M.P.C., Back From Hell