Rome – Hall Of Thatch
Besetzung:
All words and music written and performed by Jerome Reuter
Label: Trisol Music
Erscheinungsdatum: 2018
Stil: Neofolk
Trackliste:
1. Blighter (4:21)
2. Nurser (4:43)
3. Hunter (6:11)
4. Slaver (5:28)
5. Martyr (3:39)
6. Hawker (3:49)
7. Prayer (5:05)
8. Keeper (4:17)
9. Clemency (4:38)
Gesamtspieldauer: 42:16
So ganz kommt man bei Jerome Reuter und seinem Projekt Rome nicht mit. Das letzte offizielle und zwölfte Studio-Album war aber wohl „The Hyperion Machine“ und erschien im Jahr 2016. Im Juni 2017 erschien das live eingespielte „Hansa Studios Session“, ein Kompilationsalbum mit einem neuen Titel. Im November 2017 erschien schließlich noch die EP „Stillwell (feat. Thåström)“. Das dreizehnte Album von Rome mit dem Titel „Hall Of Thatch“ wurde dann am 19. Januar 2018 veröffentlicht. Erneut erschien die Platte auf Trisol Music. Das Album ist durchzogen von Gesänge, Predigten, Gebete, Segnungen, die Jerome Reuter, wie man im beiliegenden Booklet nachlesen kann, in Vietnam in den Jahren 2014 und 2015 in verschiedenen Pagoden, Tempeln, Klöstern, Trommeltürmen und Meditationshallen aufgenommen hat.
Einmal mehr klingt die Scheibe unglaublich intensiv und dicht und erneut hat Jerome Reuter alle Instrumente selbst eingespielt. Die Lieder klingen allerdings wie von einer Band eingespielt, man spürt die Dynamik, von daher ist das Ergebnis schon mal beeindruckend. Die diversen religiösen vietnamesischen Einspielungen lockern dabei die Musik spannend und abwechslungsreich auf. Die Lieder auf „Hall Of Thatch“ fangen einen ein, fassen einen an und packen. Gerade der Anfang der Platte, mit den ersten vier Nummern, klingt überaus einnehmend. Jerome Reuter hat das Gespür für Dramaturgie in der Musk und gleichzeitig auch, für die Melodie, die Hörerinnen und Hörer für sich gewinnt. Die Stimme des Luxemburgers klingt manchmal etwas rauer auf „Hall Of Thatch“, an anderer Stelle hört es sich jedoch wieder sehr viel vertrauter an, wenn man die früheren Veröffentlichungen von Rome kennt.
Mit den Titeln „Martyr“ und „Hawker“ wird die Musik von Rome in der Mitte der Platte sogar geradezu experimentell. „Martyr“ klingt aggressiv, schräg und laut. Kein Lied, welches ins Ohr geht. Schwelgt man zu Beginn der Platte noch in Harmonie, so wird man mit diesem Titel aus allen Träumen gerissen. Ein monotones, verzerrtes und stampfendes Riff wird begleitet von eher geschrienem Gesang, denn von gesungenen Wörtern. Völlig ungewohnt für Rome. Dem Album kann man somit zumindest sicherlich kein einheitliches „Vorbeischwimmen“ vorwerfen. „Hawker“ startet anschließend mit einer Art Klanggebilde, zu der wohl eine Vietnamesin religiöse Sätze einsingt, bis alles erneut in den eingängigen Gitarrensound des Jerome Reuter übergeht. Sehr schöner Kontrast. Die Lieder werden gegen Ende des Albums nun wieder melodiöser und erreichen mit dem letzten Titel „Clemency“ einen weiteren Höhepunkt und würdigen Abschluss.
Fazit: Gefällt einem ein Album des Jerome Reuter alias Rome, so kann man getrost auch bei den anderen zugreifen. Man wird es nicht bereuen. Rome hat einen ganz eigenen Stil, der einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. Doch auch, wenn man bereits weiß, auf welche Musik man hier stoßen wird, so ist dies nie langweilig oder enttäuschend. Viel eher kommt es zu einer Ausweitung und man kann aus einem noch größeren Fundus toller Rome-Melodien und Lieder auswählen. Wer auf Eingängigkeit, Harmonie und Melodiösität mit einer Prise Experiment in der Musik steht, die niemals oberflächlich wirkt oder klingt, die oder der wird an Rome und dem Album „Hall Of Thatch“ viel Spaß haben. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: Blighter, Hunter, Slaver, Hawker
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