Sonntag, 5. Juni 2016

Rummelsnuff – Sender Karlshorst




Rummelsnuff – Sender Karlshorst


Besetzung:

Roger Baptist – Gesang

Ohne weitere Instrumenten- oder Musikerangaben


Label: Out Of Line Music


Erscheinungsdatum: 2010


Stil: Elektro-Punk


Trackliste:

1. Der Heizer (3:25)
2. Freier Fall (3:58)
3. Eindruck Schinden (3:25)
4. Donnerbolzen (2:12)
5. Pumper (3:52)
6. Salzig schmeckt der Wind (3:48)
7. Mandy (3:47)
8. Winterlied (2:57)
9. Nathalie (3:51)
10. Boxerlied (2:52)
11. Der Sieg Ist Pflicht (2:23)
12. Stalinallee (4:13)
13. Wolgastrom (3:29)
14. Wenn Du Aus Dem Leben Schwindest (3:23)
15. Hombres Hombres (3:02)

Gesamtspieldauer: 50:42




„Sender Karlshorst“ nannte Roger Baptist alias Rummelsnuff sein zweites Studioalbum, welches im Jahr 2010 auf dem Label Out Of Line Music veröffentlicht wurde. Zu hören ist darauf sehr elektronische Musik, die nur ab und zu um „greifbare“ Instrumente ergänzt wird. Dazu gesellt sich die tiefe Stimme des Roger Baptist, die so klingt, wie man sich einen knuddeligen Brummbär vorstellt. Wenn man ihn dann auch noch auf dem Cover und im Booklet sieht, dann wird dieses Bild noch weiter abgerundet.

Die Texte handeln von Sport und der Seefahrt und ganz besonders häufig ist dabei auch Russland oder die ehemalige Sowjetunion ein Thema. Das klingt alles sehr skurril und man ist sich nicht ganz sicher, ob der liebe Rummelsnuff einen nicht nur mit dieser Musik veralbert und staunend dasitzt und sich wundert, dass es wirklich Menschen gibt, die so etwas kaufen. Ein klein wenig klingt es nämlich nach Comedy auf „Sender Karlshorst“ und ich befürchte leider, dass dies gar nicht so gemeint ist, sondern ernsthaft versucht wird, hier interessante Musik für die Hörer darzubieten.

Nun, auch dies wird sicherlich seine Hörer finden, wobei die Musik so Testosteron-geschwängert ist (Oh welch Paradoxon), dass Hörerinnen wohl deutlich weniger mit dieser Musik und diesen Liedern anzufangen wissen. Drei Cover-Versionen sind auf der Platte enthalten. Neben dem durch Barry Manilow bekannt gewordenen „Mandy“ sind das noch „Nathalie“ und das „Boxerlied“. Dabei bleibt festzuhalten, dass mit „Mandy“ hier der absolute Tiefpunkt erreicht wurde. Unfassbar, schlechter geht es fast nicht mehr. Dieser Gesang in Verbindung mit den elektronischen Klängen und einem hanebüchen schlechten Text, das alles lässt einen innerlich erzittern und jagt einem kalte Angstschauer über den Rücken. Leider sind die eigenen Titel des Rummelsnuff auch nicht viel besser, sodass die ganze Platte wie ein gewagter Versuch klingt, etwas Neues zu machen, der allerdings scheiterte. Aber etwas Neues ist diese Musik dann trotzdem, das kann man Roger Baptist wahrlich nicht absprechen. Leider macht das diese Musik nur leider keinen Deut besser.

Fazit: Wirklich außergewöhnliche Lieder hört man auf „Sender Karlshorst“ von Rummelsnuff. Sehr elektronische Klänge in Verbindung mit einer brummigen Stimme, die nur so vor Manneskraft strotzt. Das Ganze klingt mehr nach Comedy, als nach ernst gemeinter Musik und wahrscheinlich benötigt man eine ordentliche Prise Humor, um das Album wirklich ganz durchhören und genießen zu können. Vier Punkte.

Anspieltipps: Freier Fall, Wolgastrom