Mittwoch, 29. April 2020

The Monkees – The Monkees




The Monkees – The Monkees


Besetzung:

Micky Dolenz – lead vocals, backing vocals
Davy Jones – lead vocals, backing vocals
Michael Nesmith – lead vocals, backing vocals
Peter Tork – backing vocals, guitars, dano bass


Gastmusiker:

Tommy Boyce – backing vocals, guitars
Bobby Hart – backing vocals, organ, glockenspiel, autoharp
Wayne Erwin – backing vocals, guitars
Ron Hicklin – backing vocals
Gerry McGee – guitars
Louie Shelton – guitars
Larry Taylor – bass
Billy Lewis – drums
Gene Estes – percussion, tambourine
Bonnie Douglas – violins
Paul Shure – violins
Myra Kestenbuam – viola
Fred Seykora – cello
Keith Allison – harmonica
James Burton – guitars, dano bass
Glen Campbell – guitars, dano bass
Al Casey – guitars, dano bass
James Helms – guitars
Don Peake – guitars
William Pitman – bass
Hal Blaine – drums
Frank DeVito – drums
Gary Coleman – percussion
Jim Gordon – percussion, drums
Jack Keller – piano
Michael Rubini – harpsichord
David Walters – percussion
Joseph Ditullio – cello
John London – backing vocals
Michael Deasy – guitars, dano bass
Bob West – bass
Larry Knechtel – piano, organ


Label: Colgems Records


Erscheinungsjahr: 1966


Stil: Oldie, Pop


Trackliste:

1. (Theme from) The Monkees (2:22)
2. Saturday‘s Child (2:45)
3. I Wanna Be Free (2:27)
4. Tomorrow‘s Gonna Be Another Day (2:39)
5. Papa Gene‘s Blues (2:00)
6. Take A Giant Step (2:31)
7. Last Train To Clarksville (2:47)
8. This Just Doesn‘t Seem To Be My Day (2:09)
9. Let‘s Dance On (2:32)
10. I‘ll Be True To You (2:49)
11. Sweet Young Thing (1:58)
12. Gonna Buy Me A Dog (2:44)

Bonus Tracks der Wiederveröffentlichung im Jahr 1994:

13. I Can‘t Get Her Off My Mind (Early Version) (2:55)
14. I Don‘t Think You Know Me (Alternate Version) (2:18)
15. (Theme from) The Monkees (Early Version) (0:52)

Gesamtspieldauer: 35:53




Dass gecastete Bands keine Erfindung des 21. Jahrhunderts sind, sieht man sehr schön an der US-amerikanischen Band The Monkees, die in den 1960er Jahren Mittelpunkt einer gleichnamigen Fernsehserie war. Die vier Musiker spielten dort die Mitglieder einer erfolglosen Band, den Monkees eben und veröffentlichten dementsprechend auch Musik. Die Fernsehserie lief in den USA vom 12. September 1966 bis zum 9. September 1968 und war angefüllt mit Slapstick. Die vier Musiker spielten so eine Art von Vollpfosten und waren genauso von Vollpfosten umgeben.

Das erste, selbstbetitelte Album der Monkees erschien am 10. Oktober 1966 auf dem Plattenlabel Colgems Records, welches bis 1971 existierte. Die Musik wurde hauptsächlich von den beiden Sängern und Songwritern Tommy Boyce und Bobby Hart geschrieben. Die vier Musiker der Monkees waren kompositorisch nur an einem Titel beteiligt. Das Lied „Papa Gene‘s Blues“ schrieb Michael Nesmith. Ansonsten sind die Musiker niemals alle zusammen auf dem Album zu hören. Zumeist sang lediglich einer der Vier den Titel ein, den Rest übernahmen dann die Studiomusiker.

Die Fernsehsendung „The Monkees“ mag zur damaligen Zeit lustig gewirkt haben, heute bewirkt sie eher Kopfschütteln und Erstaunen, dass man sowas lustig finden konnte. Ähnlich, allerdings nicht ganz so krass, verhält es sich mit der Musik. „The Monkees“ von den Monkees kletterte in den USA und England bis auf Platz 1 der Charts, in Deutschland erreichte das Album immerhin noch Platz 11. Darauf zu hören ist eine Mischung aus Oldies in Form von 60ies Pop, der ganz selten mal etwas rockiger klingt. Zu Beginn und in der Mitte finden sich ein paar ganz nette Liedchen, gegen Ende wird es dann immer schlimmer und langweiliger. Schnell produzierte Musik, die heute gar nicht mehr wirkt.

In der Mitte des Albums befindet sich auch eines der bekanntesten Lieder der Monkees, „Last Train To Clarksville“. Auch heute noch ganz nett anzuhören. Ansonsten noch ein paar ganz annehmbare Nummern wie „(Theme from) The Monkees“ oder „Take A Giant Step“ und „This Just Doesn‘t Seem To Be My Day“. Immerhin gibt es im Grunde genommen keinen Titel, der ganz schlimm wäre. Erträglich ist das alles, aber eben nicht mehr gut.

Fazit: Wer auf Oldies und 60ies Pop steht, die oder der wird hier eine ganze Menge Spaß für sich finden. Ist man etwas anspruchsvoller an Musik, dann wird es schon verdammt schwierig dieser Musik etwas Gutes abgewinnen zu können. Man sollte es als Zeitreise ansehen, an die Anfänge der Pop-Musik. Dann ist alles gut. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Last Train To Clarksville, This Just Doesn‘t Seem To Be My Day



Montag, 27. April 2020

Stone Temple Pilots – Core




Stone Temple Pilots – Core


Besetzung:

Scott Weiland – lead vocals
Dean DeLeo – guitar
Robert DeLeo – bass, backing vocals
Eric Kretz – drums


Label: Atlantic Records


Erscheinungsjahr: 1992


Stil: Grunge


Trackliste:

1. Dead & Bloated (5:11)
2. Sex Type Thing (3:38)
3. Wicked Garden (4:05)
4. No Memory (1:20)
5. Sin (6:05)
6. Naked Sunday (3:49)
7. Creep (5:33)
8. Piece Of Pie (5:24)
9. Plush (5:14)
10. Wet My Bed (1:36)
11. Crackerman (3:14)
12. Where The River Goes (8:25)

Gesamtspieldauer: 53:38



„Core“ heißt das erste Studioalbum der US-amerikanischen Rockband Stone Temple Pilots aus San Diego, Kalifornien. Es wurde am 29. September 1992 auf dem Plattenlabel Atlantic Records veröffentlicht. „Core“ ist das erfolgreichste Album der Stone Temple Pilots. Es kletterte bis auf Platz 3 der Billboard 200 Charts und wurde in den USA mit achtmal Platin ausgezeichnet. Im Jahr 2019 wurde das Album zudem vom Rolling Stone Magazine auf Platz 11 seiner Liste der „50 Greatest Grunge Albums“ gesetzt.

Auf „Core“ hört man Grunge in Reinkultur, wie er Anfang der 90er Jahre vornehmlich von der Westküste der USA über den gesamten Globus schwappte. Die Musik klingt rau, sehr rockig und die Betonung liegt eher auf der Härte, als auf Eingängigkeit und Melodiösität. Doch diese Stellen gibt es selbstverständlich ebenso auf „Core“, allerdings stehen sie eben nicht im Zentrum der Musik der Stone Temple Pilots. Dieser Grunge regt sehr viel eher zum Headbanging an, auch auf die Gefahr hin, sich eine leichte Gehirnerschütterung einzufangen. Möchte man allerdings in diese Art der „körperlichen Ertüchtigung“ eintauchen, „Core“ böte sich da perfekt an.

Die Lieder klingen im Zusammenhang. Das bedeutet, das Album klingt als Ganzes. Genau das wollten die Stone Temple Pilots auch erreichen. Ein Album, welches man sich von vorne bis zum Ende anhört, aus dem keinerlei Lieder besonders hervorstechen. Ein Album, welches mit seiner Gesamtheit punktet. Dies ist der Band auch bestens gelungen, die Lieder auf „Core“ bilden wahrlich eine Einheit. Grunge, kraftvoll und kompromisslos. Ein wenig Schicksal ist dabei allerdings schon im Spiel, denn gerade jenes Lied, welches etwas von dieser Linie abweicht, wurde das bekannteste Stück der Platte. „Creep“ ist deutlich ruhiger gehalten, akustische Gitarren sind überwiegend zu hören und dominieren den Titel neben dem Gesang. Und auch wenn das Tempo teilweise leicht angezogen wird, das Lied bleibt eine eher ruhige Nummer. „Creep“ geht eben sehr gut ins Ohr, bleibt hängen, erinnert dabei zudem sehr an die sanfteren Nummern von Nirvana.

Fazit: Ein sehr überzeugendes Debut ist den Stone Temple Pilots mit „Core“ gelungen. Grunge in seiner Reinform, kraftvoll, zumeist hart und größtenteils sehr kompromisslos. Für Rocker bestens geeignet und diejenigen, die es etwas sanfter mögen, werden die Nummer „Creep“ lieben. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Wicked Garden, Creep



Samstag, 25. April 2020

Cameo – Word Up




Cameo – Word Up


Besetzung:

Larry Blackmon – lead vocals, bass guitar, drums, percussion, backing vocals
Tomi Jenkins – lead vocals, backing vocals
Nathan Leftenant – backing vocals


Gastmusiker:

Charlie Singleton – guitar, backing vocals
Aaron Mills – bass guitar
Michael Burnett – bass guitar, backing vocals
Bernard Wright – keyboards
Eric Rehl – keyboards
Kenni Hairston – keyboards
Kevin Kendrick – keyboards
Merv de Peyer – keyboards
Duduka Fonseca – percussion
Giovanni Hidalgo – percussion
Steve Thornton – percussion
Melvin Wells – saxophone, backing vocals
Michael Brecker – tenor saxophone (solo on "Candy", "Don't Be Lonely" and "She's Mine")
Randy Brecker – trumpet
Arno Hecht – tenor saxophone
Crispin Cioe – alto saxophone, baritone saxophone
Robert Funk – trombone
Paul Litteral – trumpet
Sammy Merendino – drum programming
Pat Buchanan – guitars
Peter Scherer – synclavier programming
Willie Morris – backing vocals


Label: Atlanta Artists


Erscheinungsjahr: 1986


Stil: Funk, R&B


Trackliste:

1. Word Up (4:21)
2. Candy (5:39)
3. Back And Forth (6:33)
4. Don‘t Be Lonely (5:19)
5. She‘s Mine (4:37)
6. Fast, Fierce & Funny (4:09)
7. You Can Have The World (4:38)

Gesamtspieldauer: 35:20



Cameo ist eine US-amerikanische Funk- und R&B-Band, die 1974 in New York gegründet wurde. Ursprünglich bestand sie aus vierzehn Mitgliedern und hieß New York City Players. Von 1977 bis zum Jahr 2000 veröffentlichte Cameo insgesamt siebzehn Studioalben. Die Band ist heute wieder aktiv, nachdem es ab dem letzten Album „Sexy Sweet Thing“ aus dem Jahr 2000 sehr still um Cameo wurde, obwohl sich die Band nie offiziell auflöste. Im Jahr 2019 erschien nun sogar eine neue Single mit dem Namen „El Passo“. „Word Up!“ heißt das zwölfte Album von Cameo und erschien am 9. September 1986 auf dem Plattenlabel Atlanta Artists. Es ist eines der erfolgreichsten Alben von Cameo und enthält ihre zwei größten Hits mit den Liedern „Word Up!“ und „Candy“.

Nun, man muss es funky mögen, wenn man mit dieser Art der Musik „warm“ werden möchte. Funk mit einer gehörigen Prise R&B hört man auf „Word Up!“. Dazu gesellen sich oftmals sehr hohe Gesänge und fertig ist dieser typische Sound schwarzer US-amerikanischer Gruppen der 70er und 80er Jahre. Am erfolgreichsten waren auf diesem Gebiet wohl Earth, Wind and Fire. Die Musik von Cameo erinnert auf diesem Album sehr oft an Earth, Wind and Fire – jedoch nicht immer.

Höhepunkt der Platte ist ganz bestimmt das Titellied „Word Up“, inzwischen ein zeitloser Klassiker, der jede Tanzfläche zum Bersten bringt. Tolle Melodie, super Groove und im Grunde genommen ganz anders klingend als der Rest auf der Scheibe. Der Rhythmus wogt deutlich schneller, die Melodielinie des Liedes setzt sich sofort im Ohr fest. Der Text ist eine einzige Aufforderung endlich mit dem Tanzen zu beginnen und mit dieser Mischung aus Rhythmus, Groove und Eingängigkeit schaffen dies Cameo auch.

Fazit: Weder Funk noch R&B sind Meins. Ich habe immer das Gefühl, man muss dafür ein besonderes musikalisches Gen besitzen, welches mir allerdings leider fremd ist und überhaupt völlig abgeht. „Word Up“, dieses Lied, das kann ich allerdings schätzen. Sehr sogar. Und allein dafür lohnt auch der Erwerb dieser Scheibe. Der ganze Rest auf „Word Up!“ pendelt in meinen Ohren zwischen ganz nett und „Oh mein Gott“. Musik ist spannend und kaum erklärbar. Acht Punkte.

Anspieltipps: Word Up



Donnerstag, 23. April 2020

Pendragon – The Masquerade Overture




Pendragon – The Masquerade Overture


Besetzung:

Nick Barrett – guitars, vocals, backing vocals
Clive Nolan – keyboards
Fudge Smith – drums
Peter Gee – bass


Gastmusiker:

Tracy Hitchings – backing vocals
Tina Riley – backing vocals
Anthony Plowman – backing vocals, vocals on "Overture"
Gwen Ross – backing vocals, vocals on "Overture"
Simon Clew – backing vocals, vocals on "Overture"


Label: Toff Records


Erscheinungsjahr: 1996


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. The Masquerade Overture (3:03)
2. As Good As Gold (7:15)
3. Paintbox (8:38)
4. The Pursuit Of Excellence (2:36)
5. Guardian Of My Soul (12:41)
6. The Shadow (9:55)
7. Masters Of Illusion (12:51)

Bonus Tracks der remasterten Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 2013:

8. Bird Of Paradise (6:54)
9. Midnight Running (7:45)
10. A Million Miles Away (3:16)

Gesamtspieldauer: 1:14:59




Nun mit der englischen Band Pendragon ist das so eine Sache. Mitte der 80er Jahre gegründet, veröffentlichen die Briten relativ regelmäßig neue Studioalben. Inzwischen betragen die Abstände zwischen den einzelnen Veröffentlichungen zwar bereits mehrere Jahre, aber es gibt diese Veröffentlichungen eben noch. Meist sind diese Alben bei Hörerinnen und Hörern sehr umstritten. Zu weich, zu uninspiriert, nichts Neues. Progressive Rock neuerer Machart, der lediglich Altes aufgreift. NeoProg, wie man ihn bereits oft gehört hat. All das hört und liest man immer wieder. Eine Scheibe ragt dabei jedoch zumeist positiv bei den Kommentaren heraus. Die 1996er Veröffentlichung „The Masquerade Overture“ findet meist lobende Erwähnung.

Dies geschieht auch völlig zu Recht. Auf „The Masquerade Overture“ hört man zwar keinen Progressive Rock, der jetzt eine völlig neue Einfärbung dieses Genres enthält. Keinen Progressive Rock, der nicht auch an andere Bands dieses Genres erinnern würde. Nein, „The Masquerade Overture“ ist weder stilprägend geschweige denn stilbereitend. Doch das Album ist wunderschön anzuhören. Wer sehr harmonische und eingängige Melodien zu schätzen weiß, die oder der wird mit dieser Platte sehr viel Spaß haben.

Die Musik orientiert sich am Prog der 70er Jahre und schwelgt in Melodiösität. Dabei klingen die Lieder abwechslungsreich, sind spannend aufgebaut und vollführen in sich diverse Wandlungen. Das Spiel mit den Atmosphären und Stimmungen verstehen Pendragon auf „The Masquerade Overture“ auf das Allerbeste, sodass die gesamte Platte zu einer spannenden musikalischen Reise wird.

„The Masquerade Overture“ klingt vom der ersten bis zum letzten Akkord. Ausfälle gibt es keine zu beklagen, dafür umso mehr Höhepunkte. Dies sind – wie sollte es bei einem Album mit progressivem Rock auch anders sein? – die vier längsten Titel der Platte. „As Good As Gold“, „Paintbox“, „Guardian Of My Soul“ sowie „Masters Of Illusion“ sind alles vier Nummern, die das Herz des Fans des melodischen Progressive Rocks höherschlagen lassen. Die Musik klingt dabei deutlich nach den 70ern, keine Frage, auch wenn sie zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre nach den Vorbildern entstand. Plagiat? Kopie? Nein, eine schöne Ausweitung dieser Musik.

Fazit: So viele überragende Scheiben des Progressive Rocks gab es nun nicht in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. „The Masquerade Overture“ von Pendragon gehört definitiv mit zu den Höhepunkten dieses musikalischen Genres in den 90er Jahren. Ob es sein kann, dass bei dieser Bewertung auch ein wenig Nostalgie mitspielt, einem Nachhängen der Musik der 70er Jahre, da Pendragon hier lediglich bewährte Pfade beschreiten? Natürlich kann das sein. Sicher bin ich mir aber nicht. Im Grunde genommen auch völlig egal, die Musik wirkt. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: As Good As Gold, Paintbox, Guardian Of My Soul, Masters Of Illusion



Dienstag, 21. April 2020

Paul Simon – Hearts And Bones




Paul Simon – Hearts And Bones


Besetzung:

Paul Simon – acoustic guitar, electric guitar, programming, vocals


Gastmusiker:

Rob Mounsey – synthesizer, vocoder
The Harptones – background vocals
Bernard Edwards – bass guitar
Nile Rodgers – electric guitar on "Think Too Much (a)", and "Cars Are Cars", programming
Al Di Meola – electric guitar solo on "Allergies"
Eric Gale – electric guitar on "When Numbers Get Serious"
Sid McGinnis – electric guitar on "The Late Great Johnny Ace"
Airto Moreira – percussion
Marin Alsop – violin on "The Late Great Johnny Ace"
Michael Boddicker – synthesizer on "The Late Great Johnny Ace"
Wells Christy – synthesizer
Tom Coppola – synthesizer
Steve Ferrone – drums on "When Numbers Get Serious" and "Think Too Much (a)", additional drums on "Allergies"
Steve Gadd – drums
Anthony Jackson – bass guitar
Jill Jaffe – viola on "The Late Great Johnny Ace"
Jesse Levy – cello on "Train In The Distance"
Mike Mainieri – marimba, vibraphone
George Marge – bass clarinet on "The Late Great Johnny Ace"
Marcus Miller – bass guitar on "Train In The Distance" and "Think Too Much (b)"
Jeff Porcaro – drums on "Train In The Distance"
Dean Parks – electric guitar, acoustic guitar
Greg Phillinganes – piano, Fender Rhodes on "Allergies", "Song About The Moon" and "The Late Great Johnny Ace"
Michael Riesman – synthesizer, conductor on "The Late Great Johnny Ace"
Mark Rivera – alto saxophone on "Train In The Distance"
Robert Sabino – synthesizer, piano
Richard Tee – synthesizer, piano, fender rhodes
Carol Wincenc – flute on "The Late Great Johnny Ace"
Frederick Zlotkin – cello on "The Late Great Johnny Ace"
Peter Gordon – French horn on "Train In The Distance"
Mark Rivera – saxophone on "Allergies" and "Cars Are Cars"
Jon Faddis – trumpet on "Allergies" and "Cars Are Cars"
Alan Rubin – trumpet on "Allergies" and "Cars Are Cars"
Dave Matthews – horn arrangements


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsjahr: 1983


Stil: Pop


Trackliste:

1. Allergies (4:39)
2. Hearts And Bones (5:39)
3. When Numbers Get Serious (3:26)
4. Think Too Much (b) (2:45)
5. Song About The Moon (4:11)
6. Think Too Much (a) (3:05)
7. Train In The Distance (5:12)
8. Rene And Georgette Magritte With Their Dog After The War (3:45)
9. Cars Are Cars (3:15)
10. The Late Great Johnny Ace (4:53)

Bonus Tracks remasterten Wiederveröffentlichung im Jahr 2004:

11. Shelter Of Your Arms (Unreleased Work-in-Progress) (3:12)
12. Train In The Distance (Original Acoustic Demo) (3:13)
13. Rene And Georgette Magritte With Their Dog After The War (Original Acoustic Demo) (3:47)
14. The Late Great Johnny Ace (Original Acoustic Demo) (3:22)

Gesamtspieldauer: 54:28



„Hearts And Bones“ heißt das sechste Solo-Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Paul Simon. Es wurde am 4. November 1983 ursprünglich auf dem Plattenlabel Warner Brothers Records veröffentlicht. Das Album wurde nach Simon & Garfunkels „The Concert In Central Park 1981“ und der anschließenden Welttournee des Duos von 1982-1983 geschrieben und aufgenommen. Mehrere Songs, die für „Think Too Much“ gedacht waren, wie das neue Simon & Garfunkel Album heißen sollte, wurden auf der Tournee bereits gespielt, und Art Garfunkel arbeitete mit Simon im Studio an einigen der Songs. Doch es kam erneut zu Streitereien zwischen den beiden Musikern, sodass Art Garfunkel das Duo wieder verließ. Paul Simon arbeitete das Material weiter aus und veröffentlichte es schließlich als sein sechstes Solo-Studioalbum unter dem Namen „Hearts And Bones“.

„Hearts And Bones“ ist ein reines Pop-Album geworden. Nur sehr wenig daran erinnert noch an die Folk Musik, für die das Duo Simon & Garfunkel ursprünglich einmal stand. Zudem klingt das Album auch ganz im Geiste der 80er Jahre. Drum-Machine und der Einsatz des Synthesizers verleihen dem Album den entsprechenden Klang. Würde als „Überschrift“ nicht der Name „Paul Simon“ über dem Album schweben, hätte die Platte sicherlich noch weniger Aufmerksamkeit erlangt. Immerhin kletterte sie in Deutschland bis auf Platz 51 der Charts, in den USA erklomm sie Platz 34 der US Billboard 200 Charts. Für die Verhältnisse von Paul Simon allerdings eher schlechte Platzierungen.

Diese Chart-Platzierungen überraschen jedoch nicht wirklich, denn bis auf die letzte Nummer „The Late Great Johnny Ace“, die an ihrem Ende einen etwa einminütigen Einschub von Philip Glass enthält, erreichen die restlichen Titel maximal durchschnittliche Qualität. Hörenswert sind dabei noch der Titeltrack „Hearts And Bones“ sowie die beiden Lieder „Song About The Moon“ und „Rene And Georgette Magritte With Their Dog After The War“. Der ganze Rest der Platte verliert sich eher unter dem Mantel des Schweigens, der diese zurecht bedeckt.

Der remasterten Fassung des Albums wurden noch vier Titel zugefügt. Akustische Versionen dreier bereits enthaltener Lieder sowie eines neuen Titels. Es sagt viel über die Musik der 80er Jahre aus, dass diese sanft instrumentierten Demo-Titel allesamt besser klingen als die original auf dem Album vertretenen Stücke.

Fazit: Ein Pop-Album von Paul Simon mit den Zutaten der Musik der 80er Jahre, dies ist das sechste Soloalbum des Paul Simon geworden. „Hearts And Bones“ kann nur an wenigen Stellen überzeugen, wenig geht ins Ohr und lässt ansonsten auf irgendeine Art und Weise aufhorchen. Höchstens noch schlechter Durchschnitt. Sechs Punkte.

Anspieltipps: The Late Great Johnny Ace



Sonntag, 19. April 2020

Korn – Follow The Leader




Korn – Follow The Leader


Besetzung:

Jonathan Davis – vocals, bagpipes
Head – electric guitar
Munky – electric guitar
Fieldy – bass guitar
David Silveria – drums, percussion


Gastmusiker:

Fred Durst – additional vocals (on "All In The Family")
Tre Hardson – additional vocals (on "Cameltosis")
Ice Cube – additional vocals (on "Children Of The Korn")
Cheech Marin – additional vocals (on "Earache My Eye")


Label: Epic Records


Erscheinungsjahr: 1998


Stil: Nu Metal


Trackliste:

1. It's On! (4:28)
2. Freak On A Leash (4:15)
3. Got The Life (3:45)
4. Dead Bodies Everywhere (4:44)
5. Children Of The Korn (3:52)
6. B.B.K. (3:56)
7. Pretty(4:12)
8. All In The Family (4:48)
9. Reclaim My Place (4:32)
10. Justin (4:17)
11. Seed (5:54)
12. Cameltosis (4:38)
13. My Gift To You (15:40)

Gesamtspieldauer: 1:09:07



„Follow The Leader“ heißt das dritte Studioalbum der US-amerikanischen Nu-Metal-Band Korn. Das Album wurde am 18. August 1998 auf dem Plattenlabel Epic Records veröffentlicht und ist bis heute das Album der Band, welches sich am besten verkaufte. Gleichermaßen gilt „Follow The Leader“ auch als das Album, welches Korn und das musikalische Genre Nu Metal im Mainstream etablierte. Mit den Liedern „All In The Family“, „Got The Life“, „Children Of The Korn“, „B.B.K.“ sowie „Freak On A Leash“ wurden insgesamt fünf Singles aus der Platte ausgekoppelt.

Letzteres liegt nicht zuletzt auch an dem Umstand, dass dem Hip-Hop auf „Follow The Leader“ ebenfalls ein großer Raum eröffnet wurde. Die Gastmusiker Fred Durst (Limp Bizkit), Tre Hardson, wohl besser bekannt unter dem Namen „Slimkid3“ oder auch Ice Cube tragen hierzu maßgeblich bei, da sie neben Schauspieler Cheech Marin Gastsänger auf dem Album sind. Cheech Marin ist übrigens beim Hidden Track „Earache My Eye“ zu hören, der nach zwei Minuten der Stille, im Anschluss an den Titel „My Gift To You“, zu hören ist. Man bekommt auf „Follow The Leader“ eine Mischung aus knallhartem Rock gepaart mit Hip-Hop kredenzt, der mal mehr an Limp Bizkit, dann wieder ein wenig an Marilyn Manson und schließlich stellenweise auch an System Of A Down erinnert.

„Follow The Leader“ läuft gut durch. Headbanging könnte man ununterbrochen praktizieren. Die Lieder verfügen allesamt über eine gleichbleibende Qualität und gefallen dann, wenn man eben auch brachiale Ausbrüche zu schätzen weiß und schlicht und ergreifend gerne mal abrockt. Harmonien oder Melodien gibt es dementsprechend deutlich weniger zu hören. Der Hip-Hop passt hier oft perfekt und rundet den „harten“ und kompromisslosen Eindruck nochmals ab.

Fazit: Die Verbindung Metal mit Hip-Hop wird auf „Follow The Leader“ immer wieder überzeugend ausgelebt. Ansonsten gibt es harten Nu Metal zu hören, bei dem ebenso wenig viel Wert auf die Melodie gelegt wird. Knallen soll es auf „Follow The Leader“. Und es knallt auf „Follow The Leader“. Harte Musik. Acht Punkte.

Anspieltipps: Seed, My Gift To You



Freitag, 17. April 2020

Mila Mar – Mila Mar




Mila Mar – Mila Mar


Besetzung:

Anke Hachfeld – Gesang
Maaf Kirchner – Synthesizer, Perkussion
Katrin Beischer – Flöte
Søan Meyer – Perkussion



Label: Dryland Records (Wiederveröffentlichung)


Erscheinungsjahr: 1997


Stil: Celtic, Weltmusik, Alternative Folk


Trackliste:

1. Goldene Tiere (7:27)
2. Der Wurm (7:37)
3. 1,5 (5:17)
4. Hasso (6:28)
5. Follow Me (10:59)
6. Eva + Maria (6:45)

Gesamtspieldauer: 44:36




Mila Mar wurden Ende 1994 in der Wiesenmühle in Marth bei Göttingen gegründet. Ein Photo dieser Mühle befindet sich auch im Booklet zu ihrem ersten selbstbetitelten Album, welches im Jahr 1997 zunächst im Selbstverlag veröffentlicht worden ist. Im Jahr 2019 wurde das Album einer remasterten Version auf dem Plattenlabel Dryland Records wiederveröffentlicht, welche man als durchaus gelungenen bezeichnen kann.

Auf „Mila Mar“ von Mila Mar hört man elektronisch angehauchte Folk Musik, auf der Anke Hachfeld die Lieder in einer Kunstsprache einsingt. Dabei verfügt sie über ein breites Spektrum ihrer Stimme, welche sie gekonnt einsetzt. Die Lieder klingen mystisch bis verwunschen, zumeist etwas getragen und sind angefüllt mit Harmonien und eingängigen Melodien. Häufiger Bestandteil in der Musik von Mila Mar ist die Querflöte von Katrin Beischer, die in den Liedern allerdings nicht als rockiges Element wie zum Beispiel von Ian Anderson bei Jethro Tull eingesetzt wird. Bei Mila Mar klingt die Flöte etwas entrückt und verzaubernd, immer sanft und ebenfalls eingängig.

Dieses Debutalbum von Mila Mar wirkt in seine Gesamtheit. Es lässt sich wunderschön vom ersten bis zum letzten Akkord in einem durchhören. Die hier transportierte Atmosphäre bleibt dabei eine mystische. Alle sechs Lieder gehen ins Ohr und klingen melodiös, manchmal etwas getragener, ein anderes Mal etwas befreiter. Allerdings wirklich niemals hört sich ein Lied auf „Mila Mar“ fröhlich an. Die Höhepunkte sind bei gleichbleibender Qualität schwer zu benennen. So erwähne ich an dieser Stelle die drei aufeinander folgenden Nummern „1,5“, „Hasso“ und „Follow Me“. Atmosphärisch sehr dichte Titel, die die Musik von Mila Mar auch in ihrer ganzen Bandbreite gut beschreiben.

Fazit: Natürlich ist das besondere Musik, die man von Mila Mar auf ihrem Debutalbum geboten bekommt. Da sind zum einen Texte, die in einer Sprache eingesungen wurden, die es einfach nicht gibt. Zum anderen hört und spürt man diese etwas dunkle, mystische Atmosphäre, die alle sechs Lieder auf „Mila Mar“ von Mila Mar transportieren. Ruhiger atmosphärischer Alternative Folk, mit etwas sanftem Celtic Rock angereichert. Das funktioniert und hört sich gut an. Zehn Punkte.

Anspieltipps: 1,5, Hasso, Follow Me



Mittwoch, 15. April 2020

Kasabian – For Crying Out Loud




Kasabian – For Crying Out Loud


Besetzung:


Kasabian

Tom Meighan – vocals
Sergio Pizzorno – guitars, bass guitar, vocals, synthesizers, piano, drum programming
Chris Edwards – bass guitar, backing vocals
Ian Matthews – drums, percussion


Gastmusiker:

Tim Carter – guitar, organ, additional programming, production
Ben Kealey – piano on "Ill Ray (The King)" and "Wasted", organ on "All Through the Night", backing vocals (1, 4, 5, 6, 8, 10, 11)
Gary Alesbrook – trumpet on "Comeback Kid
Trevor Mires – trombone on "Comeback Kid"
Andrew Kinsman – saxophone on "Are You Looking for Action?"
Fay Lovsky - backing vocals on "The Party Never Ends" and "Are You Looking for Action?", saw on "All Through the Night"
Dirty Pretty Strings – strings on "The Party Never Ends"
Ennio Pizzorno - synthesizers on "Sixteen Blocks"
Lucio Pizzorno - synthesizers on "Sixteen Blocks"


Label: Columbia Records


Erscheinungsjahr: 2017


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

CD1:

1. Ill Ray (The King) (3:39)
2. You‘re In Love With A Psycho (3:35)
3. Twentyfourseven (3:01)
4. Good Fight (3:50)
5. Wasted (4:07)
6. Comeback Kid (4:20)
7. The Party Never Ends (3:52)
8. Are You Looking For Action? (8:22)
9. All Through The Night (3:31)
10. Sixteen Blocks (4:19)
11. Bless This Acid House (3:45)
12. Put Your Life On It (4:36)

CD2 ("Underdog" (2016) Live at King Power Stadium):

1. Underdog (6:09)
2. Bumblebeee (4:33)
3. Shoot The Runner (3:50)
4. Eez-Eh (3:47)
5. Fast Fuse (4:18)
6. Days Are Forgotten (4:56)
7. I.D. (5:55)
8. British Legion (3:24)
9. The Doberman / Take Aim (6:55)
10. Put Your Life On It (4:39)
11. Stuntman (5:47)
12. L.S.F. (Lost Souls Forever) (7:03)
13. Stevie (6:09)
14. Vlad The Impaler (5:56)
15. Fire (4:30)

Gesamtspieldauer CD1 (51:03) und CD2 (1:17:57): 2:09:00



„For Crying Out Loud“ heißt das sechste Studioalbum der englischen Rockband Kasabian. Es erschien am 5. Mai 2017 auf dem Plattenlabel Columbia Records und enthält neben vielen rockigen Einflüssen auch den ein oder anderen poppigen Ton. „For Crying Out Loud“ stieg sofort auf Platz der britische Album-Charts ein und ist damit des fünfte Nummer-Eins-Album der Band in Folge.

Auf „For Crying Out Loud“ hört man eine eingängige Mischung aus Pop und Rock. Leider bedeutet dieses „eingängig“ in diesem Fall auch sehr massentauglich und an manchen Stellen einfach ein wenig zu oberflächlich. Die einzelnen Lieder gehen gut ins Ohr, doch so richtig aufhorchen mag man nur bei einigen wenigen Nummern. Natürlich unterhält die Musik von Kasabian auch auf diesem Album – das Besondere, das fehlt allerdings leider. Von daher ist diese Platte auch keine schlechte, jedoch eben auch keine „Lieblingsplatte“. Vieles läuft so durch, nett, schön es mal gehört zu haben. Und mit solch einem Disco-Titel wie „Are You Looking For Action?“ kann ich dann aber leider einfach gar nichts mehr anfangen. Über acht Minuten verschwendete Zeit.

Die Höhepunkte des Albums sind für mich die beiden Lieder „Wasted“ und „All Through The Night“. Beides dann doch noch gute Titel, die etwas herausstechen und hängen bleiben. Beide Nummern verfügen über eine schöne Melodie und sind eingängig. Wasted“ ist dabei etwas flotter unterwegs, „All Through The Night“ klingt dagegen eher sanft, wehmütig, traurig, melancholisch.

Schließlich bekommt man mit dieser Ausgabe des Albums (Deluxe Edition) noch eine zweite CD mitgeliefert. Darauf zu hören ist ein Konzert, aus dem Power King Stadium in Leicester aus dem Jahr 2016. Gar nicht mal überraschend stammen viele Titel dieser Scheibe von den vorherigen Alben. Die Stimmung ist gut, die Qualität der Einspielung ebenfalls. Definitiv eine Bereicherung der Ausgabe des Albums.

Fazit: Kasabian sind eine coole Band. Viele Alben gefallen und machen einfach Spaß. „For Crying Out Loud“ ist allerdings eine eher durchschnittliche Platte geworden. Ein Mix aus Pop und Rock, zum Teil „ganz nett“, an wenigen Stellen richtig gut. Insgesamt leider etwas zu oberflächlich. Die Live-CD macht allerdings Spaß. Acht Punkte.

Anspieltipps: Wasted, All Through The Night



Montag, 13. April 2020

King’s X – Out Of The Silent Planet




King’s X – Out Of The Silent Planet


Besetzung:

Doug Pinnick – vocals & bass
Ty Tabor – guitar & vocals
Jerry Gaskill – drums & vocals


Label: A&M Records


Erscheinungsjahr: 1988


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. In The New Age (5:24)
2. Goldilox (4:42)
3. Power Of Love (4:38)
4. Wonder (4:12)
5. Sometimes (3:42)
6. King (3:03)
7. What Is This? (3:49)
8. Far, Far Away (4:17)
9. Shot Of Love (3:16)
10. Visions (5:30)

Gesamtspieldauer: 42:38



„Out Of The Silent Planet“ heißt das Debütalbum der US-amerikanischen Band King‘s X, welches am 28. März 1988 auf dem Plattenlabel Megaforce veröffentlicht wurde. Der Titel des Albums ist einem Buch von C.S. Lewis entnommen und gleichzeitig ist „Out Of The Silent Planet“ auch der erste Titel des Nachfolgealbums „Gretchen Goes To Nebraska“. Bei der auf dem Album zu hörenden Musik handelt es sich um Hard Rock in Reinkultur.

Ziemlich geradlinigen Rock hört man demnach auf „Out Of The Silent Planet“, der durchaus etwas groovt, bei dem die Gitarre das zentrale Instrument darstellt und der ansonsten noch guten gemachten und perfekt arrangierten mehrstimmigen Gesang aufweist. Hauptsächlich Rocker, neben ein paar balladesken Ausflügen bekommt man auf der Scheibe serviert. Alles zusammen klingt heutzutage ziemlich unspektakulär. Ende der 80er Jahre klang das mit Sicherheit moderner, spannender, interessanter.

Fast bekommt man Schwierigkeiten die Höhepunkte dieser Scheibe zu benennen. Es fällt zwar kein Titel absolut durch, doch Höhepunkte lassen sich eben auch nur schwerlich auf dieser eher durchschnittlichen Scheibe ausmachen. Die Musik läuft in einem durch. Dies kann mitunter ein Qualitätszeichen sein, allerdings auch bedeuten, dass man irgendwie nie sonderlich aufhorcht, nichts Besonderes darauf entdeckt. Im Falle von „Out Of The Silent Planet“ trifft leider Letzteres zu. Um dann doch ein paar Nummer an dieser Stelle zu erwähnen, sei das Lied „Goldilox“ genannt. Ein etwas sanfterer Titel und eine der bekanntesten Nummern von King’s X. „Wonder“ rockt sehr gut und das letzte Lied der Platte „Visions“ ist deutlich abwechslungsreicher als der Rest auf „Out Of The Silent Planet“ geraten. Immerhin.

Fazit: Wer Hard Rock mag, die oder der dürfte auch auf dem Debut von King’s X einiges für sich entdecken. Wer es nicht ganz so geradlinig liebt, die etwas vertrackteren und aufwendigeren Lieder vorzieht, die oder der könnte mit „Out Of The Silent Planet“ durchaus eine Enttäuschung erleben. Nicht schlecht, aber doch leider irgendwie langweilig. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Goldilox, Wonder



Samstag, 11. April 2020

Ritual – Think Like A Mountain




Ritual – Think Like A Mountain


Besetzung:

Johan Nordgren – drums, percussion, mallets, nyckelharpa
Patrik Lundström – guitars, vocals
Frederik Lindquist – bass, bouzouki, hammered dulcimer, whistles, recorders
Jon Gamble – pianos, organs, synthesizers, mellotron


Gastmusiker:

Lovisa Hallstedt – violins, violas, e-violin solo on “Humble Decision”


Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2003


Stil: Art Rock, Progressive Rock, Rock, Pop


Trackliste:

1. What Are You Waiting For (3:58)
2. Humble Decision (4:01)
3. Explosive Paste (5:02)
4. Once The Tree Would Bloom (3:57)
5. Mother You've Been Gone For Much Too Long (7:03)
6. Think Like A Mountain (5:01)
7. Moomin Took My Head (4:32)
8. Infinite Justice (6:35)
9. On (2:58)
10. Shamanarama (4:34)
11. Breathing (4:17)
12. Off (2:16)

Gesamtspieldauer: 54:21




Das selbstbetitelte Debutalbum der schwedischen Band Ritual war mein Album des Jahres 1995. Im Jahr 2003, am 10. März, erschien immerhin schon die dritte Platte von Ritual mit dem Titel „Think Like A Mountain“ auf dem Plattenlabel InsideOut Music. Nachdem das zweite Album „Superb Birth“ doch mit eher geradlinigem Rock aufwartete, konnte man gespannt sein, wie die musikalische Reise der Band weitergehen würde. Übrigens sind die Schweden nicht zu verwechseln mit den Namensvettern aus England. Dort gab es in den Jahren 1981 bis 1983 eine Post Punk und Gothic Rock Band Ritual und seit 2014 existiert ebenfalls in England eine Electronic Pop Band mit dem gleichen Namen.

Nun, „Think Like A Mountain“ ist nicht mehr das Debutalbum geworden, allerdings auch kein „Superb Birth“. Auf der Platte hört man Art Rock mit progressiven Ansätzen. Nicht alles auf der Platte ist sofort eingängig, vieles jedoch klingt harmonisch und melodiös, geht dann auch relativ schnell ins Ohr. Doch diese etwas schrägeren Harmonien gibt es und sie lockern die Musik von Ritual auf „Think Like A Mountain“ sogar auf. Was ebenfalls sehr überzeugt sind die mehrstimmigen Gesänge an der ein oder anderen Stelle, die mich manchmal sogar an Queen erinnern, obwohl die Musik von Ritual bestimmt nichts mit der von Queen gemein hat.

„Think Like A Mountain“ ist definitiv eines jener Alben, denen man Zeit zum Reifen geben muss. Beim ersten Mal des Hörens zündet die Platte noch nicht perfekt, doch mit jedem weiteren Durchlauf klingen die Lieder nicht nur vertrauter, sondern auch eingängiger, interessanter und gelungener. Die Höhepunkte sind relativ zentral auf dem Album angeordnet. Es sind die Lieder „Moomin Took My Head“, „Infinite Justice“ sowie das nicht nur vom Titel her kurze und fast komplett instrumentale „On“. Alles drei Lieder, die sich ein wenig auf frühere Dekaden zu beziehen scheinen und Reminiszenzen zu anderen Bands auslösen. So erinnert „Infinite Justice“ stark an die Musik von King Crimson Anfang der 80er Jahre. Die restlichen Nummern fallen gegenüber diesen drei Titeln nicht großartig ab, sodass das Durchhören auch ohne den Einsatz der Fernbedienung bestens funktioniert.

Fazit: Ein abwechslungsreiches Album ist „Think Like A Mountain“ definitiv geworden. Der progressive Ansatz in der Musik der Schweden ist zwar immer noch etwas zurückgefahren, doch Ritual haben sich wieder vom eher Mainstream geprägten Rock wegbewegt, hin zu Liedern und Arrangements, die wohl sehr viel eher dem Art Rock zuzuordnen sind. Klingt gut. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Infinite Justice, On



Freitag, 10. April 2020

Three For Silver – Red Moon




Three For Silver – Red Moon


Besetzung:

Lucas Warford – vocals & bass
Willo Sertain – vocals & accordion
Susan Lucia – drums
Grayson Fiske – vibraphone
Julian Kosanovic – cello


Label: Self Release


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Independent


Trackliste:

1. Born To Trouble (3:12)
2. Red Moon (3:46)
3. Kill-Devil (4:10)
4. Yati Fumaro Kokaini (4:24)
5. Rum & Milk (2:44)
6. Oh! My Soul (3:13)
7. Blow Wind Blow (3:44)

Gesamtspieldauer: 25:16



Auch im Jahr 2020 gibt es Neues von Three For Silver zu verkünden. Die US-amerikanische Band aus Portland, Oregon veröffentlicht in diesem Jahr erneut eine EP. „Red Moon“ heißt diese und wird heute im Selbstverlag veröffentlicht.

Die musikalischen Stile von Three For Silver sind auf dem neuesten Album sogar noch weiter und breiter gestreut, als auf den Vorgängerscheiben. Die inzwischen zum Quintett angewachsene Band – wie man dem CD-Cover entnehmen kann – verzichtet immer noch auf den Einsatz von Keyboards und E-Gitarren, die Musik klingt auf den fünfundzwanzig Minuten Spieldauer dafür umso facetten- wie abwechslungsreicher. Da hört man Gypsy-Sound, orientalisch angehauchte Klänge, Americana-Anleihen. Dann erinnern Three For Silver irgendwie an die Shoulders und deren „Drunken Carnival Music“ und schließlich rockt es auch auf „Red Moon“. So viel Abwechslung auf einer EP, das gibt es nicht häufig zu hören.

Dazu bleibt festzuhalten, dass die einzelnen Nummern ins Ohr gehen. Einige davon haben sogar das Potential zu kleinen Ohrwürmern. Das Titellied „Red Moon“ und das sehr atmosphärische und immer wieder rockende „Kill-Devil“ wären hier zu nennen. Den Höhepunkt des Albums haben sich Three For Silver allerdings für das Ende der Scheibe aufgehoben. „Blow Wind Blow“ bietet auf noch nicht mal vier Minuten eine solche Fülle an Ideen und eingängigen Melodien, die andere Bands zu einem ganzen Album verarbeiten. Sehr beeindruckend.

Fazit: Auch auf „Red Moon“ können Three For Silver überzeugen. Musikalischen Abwechslungsreichtum gibt es auf dem Album zu hören, der begeistert. Die Lieder gehen gut ins Ohr und besitzen zum Teil sehr überraschende Wendungen. Es macht richtig Spaß hier genau zuzuhören. Da kann man nur hoffen, dass auch Three For Silver die konzertfreie Zeit in diesem Jahr gut überstehen und bald wieder im deutschsprachigen Raum auftreten können. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Kill-Devil, Blow Wind Blow



Donnerstag, 9. April 2020

Nick Cave And The Bad Seeds – Skeleton Tree




Nick Cave And The Bad Seeds – Skeleton Tree


Besetzung:

Nick Cave – vocals, piano, wurlitzer, synthesizer, vibraphone, backing vocals
Warren Ellis – synthesizer, loops, wurlitzer, piano, baritone tenor guitar, violin, viola, drum treatments, drum loops, backing vocals
Martyn Casey – bass
Thomas Wydler – drums
Jim Sclavunos – percussion, vibraphone, tubular bells, backing vocals
George Vjestica – acoustic guitar, backing vocals


Gastmusiker:

Else Torp – additional vocals (track 7)
Ellie Wyatt – violin
Charlotte Glason – viola
Joe Giddey – cello


Label: Bad Seeds Limited


Erscheinungsjahr: 2016


Stil: Alternative Rock, Art Rock


Trackliste:

1. Jesus Alone (5:52)
2. Rings Of Saturn (3:28)
3. Girl In Amber (4:51)
4. Magneto (5:22)
5. Anthrocene (4:34)
6. I Need You (5:58)
7. Distant Sky (5:36)
8. Skeleton Tree (4:03)

Gesamtspieldauer: 39:46




„Skeleton Tree“ heißt das sechzehnte Studioalbum der australischen Rockband Nick Cave And The Bad Seeds. Es wurde am 9. September 2016 auf dem bandeigenen Plattenlabel Bad Seed Limited veröffentlicht. Während der Aufnahmen verstarb Nick Caves 15-jähriger Sohn Arthur. Er stürzte von einer Klippe in Ovingdean, in der Nähe von Brighton, England, und erlag am 14. Juli 2015 seinen Verletzungen. Der Großteil von „Skeleton Tree“ war zum Zeitpunkt des Todes seines Sohnes zwar bereits geschrieben worden, aber einige Texte wurden von Nick Cave während der folgenden Aufnahmen nochmals geändert und beinhalten Themen wie Tod, Verlust und persönliche Trauer.

„Skeleton Tree“ ist ganz bestimmt kein einfaches Album und eines der am wenigsten zugänglichen in der Diskographie der Australier. Die Titel sind sehr synthesizerlastig und zum Teil auch minimalistisch gehalten. Besonders eingängige Melodien sucht man auf „Skeleton Tree“ vergeblich, es ist eine tiefdunkle Atmosphäre, die über dem Album schwebt und alles in eine düstere Stimmung taucht. Intensiv klingt das durchaus, jedoch keineswegs eingängig, an mancher Stelle fast schon atonal. Graue Novembermusik, die manchmal nur ganz weiche Synthesizerklänge aufweist, über die Nick Cave fast schon beschwörend singt. Definitiv keine radiotaugliche Musik, Musik, auf die sich voll konzentriert werden muss, sonst läuft diese Scheibe ins Leere.

Die einzelnen Titel passen nicht nur sehr gut zueinander, sie sind auch allesamt im selben Stil gehalten. Traurig, manchmal gar nicht mehr melancholisch, sondern bereits hoffnungslos. Von daher ist es auch nicht einfach die Höhepunkte dieser Scheibe zu benennen. Der Weg der Musik wird vom ersten bis zum letzten Takt konsequent beschritten, ohne jegliche Ausbrüche in irgendeine andere Richtung zuzulassen. Um an dieser Stelle doch ein Lied zu erwähnen, sei auf den Titel „Girl In Amber“ verwiesen, der in all seiner Traurigkeit auch sehr viel Schönheit verströmt.

Fazit: Ein sehr dunkles Album ist „Skeleton Tree“ von Nick Cave And The Bad Seeds geworden. Kaum zu glauben, dass Nick Cave und Warren Ellis, die zusammen die Musik und alle Texte schrieben, nur einige Lieder nach diesem Schicksalsschlag nochmals überarbeiteten. Das Album klingt so, als ob es von der ersten bis zur letzten Sekunde Trauer widerspiegelt. Intensiv. Neun Punkte.

Anspieltipps: Girl In Amber



Dienstag, 7. April 2020

The Neal Morse Band – The Great Adventour - Live in Brno 2019




The Neal Morse Band – The Great Adventour - Live in Brno 2019


Besetzung:

Neal Morse – keyboards, guitars, vocals
Eric Gillette – guitar, vocals
Bill Hubauer – synthesizers, vocals
Randy George – bass, vocals
Mike Portnoy – drums, vocals


Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

CD1:

1. Intro (2:33)
2. Overture (10:29)
3. The Dream Isn‘t Over (2:39)
4. Welcome To The World (5:24)
5. A Momentary Change (3:45)
6. Dark Melody (3:21)
7. I Got To Run (6:17)
8. To the River (5:28)
9. The Great Adventure (6:20)
10. Venture In Black (5:26)
11. Hey Ho Let‘s Go (3:58)
12. Beyond The Borders (3:18)

CD2:

1. Overture 2 (3:45)
2. Long Ago (3:48)
3. The Dream Continues (1:29)
4. Fighting With Destiny (5:12)
5. Vanity Fair (4:39)
6. Welcome To The World 2 (4:01)
7. The Element Of Fear (2:46)
8. Child Of Wonder (2:41)
9. The Great Despair (6:20)
10. Freedom Calling (7:52)
11. A Love That Never Dies (8:22)
12. The Great Medley (24:11)

Gesamtspieldauer CD1 (59:04) und CD2 (1:15:10): 2:14:14



Neal Morse ist sehr aktiv. Wirklich sehr aktiv. In diversen Bands spielte er und spielt er und man kann es kaum glauben, aber „The Great Adventour - Live in Brno 2019“ ist bereits das 32. (!) Live-Album des US-Amerikaners seit 1996. Dazu komme ich auf 37 Studioalben seitdem er mit Spock’s Beard im Jahr 1995 das Album „The Light“ veröffentlichte. Wenn man Spaß an Progressive Rock hat, kann einen diese Umtriebigkeit natürlich nur sehr erfreuen.

„The Great Adventour - Live in Brno 2019“ erschien am 6. März 2020 und unterscheidet sich inhaltlich vom 2019 erschienen Studioalbum „The Great Adventour“ durch das erste und letzte Lied des Albums. Auf der Live-Version gibt es noch ein kurzes Intro zu hören sowie ein sehr gelungenes und fast 25-minütiges Medley weiterer Stücke der Neal Morse Band.

Die Live-Version des Albums klingt noch ein wenig rockiger als die Studioversion. Die Lieder klingen dadurch zum Teil sogar noch mehr mit Leben erfüllt, als auf dem Originalalbum. Die Tonqualität lässt ebenfalls keine Wünsche offen, sodass man „The Great Adventour - Live in Brno 2019“ vom ersten bis zum letzten Akkord genießen kann.

Auf der Studio- wie auf der Live-Version hört man sehr eingängigen, mitunter fast schwelgerischen Retro Prog. Musik, die sehr schnell ins Ohr geht, mit wunderschönen Melodien und Harmonien aufwartet. Dabei klingen die Lieder abwechslungsreich, spielen mit den Stimmungen und Atmosphären und lassen das Herz des Fans progressiver Musik durchaus höherschlagen. Mainstream ist das für mich gewiss nicht, die für Neal Morse und seine Band „bewährte“ und erfolgreiche Musik wird auf „The Great Adventour“ ausgeweitet. Als „Zuckerl“ erhält man mit der Live-Version nochmals fast 25 Minuten geballte Neal Morse Musik, die sich ebenfalls lohnt gehört zu werden.

Fazit: „The Great Adventour - Live in Brno 2019“ ist eine schöne Ergänzung oder gleich eine Alternative zum Studioalbum. Wer Progressive Rock neuerer Machart mag, wird dieses Album sicherlich sehr zu schätzen wissen. Die Melodie und Eingängigkeit stehen sehr im Vordergrund, frickelig oder gar experimentell klingt hier nichts mehr. Mag man dies, steht dem Vergnügen beim Hören von „The Great Adventour - Live in Brno 2019“ nichts mehr im Wege. Macht Spaß. Elf Punkte.

Anspieltipps: I Got To Run, Fighting With Destiny