ZZ Top – El Loco
Besetzung:
Billy Gibbons – guitar, vocals
Dusty Hill – bass guitar, keyboards, vocals
Frank Beard – drums, percussion
Label: Warner Brothers Records
Erscheinungsdatum: 1981
Stil: Blues Rock, Hard Rock
Trackliste:
1. Tube Snake Boogie (3:05)
2. I Wanna Drive You Home (4:49)
3. Ten Foot Pole (4:24)
4. Leila (3:17)
5. Don't Tease Me (4:22)
6. It's So Hard (5:11)
7. Pearl Necklace (4:06)
8. Groovy Little Hippie Pad (2:44)
9. Heaven, Hell Or Houston (2:33)
10. Party On The Patio (2:48)
Gesamtspieldauer: 37:23
„El Loco“ heißt auf Spanisch „der Verrückte“. Und verrückt ist das auch irgendwie, was die drei Bluesrocker aus Texas da dem geneigten Publikum auf ihrer siebten Scheibe aus dem Jahr 1981 vorsetzen. Wahrscheinlich wollten die drei Musiker moderner klingen und mal irgendetwas anders machen. Somit stellt „El Loco“ eine Art Übergangsalbum dar, bei dem nun auf einmal auch Pop-Elemente mit integriert werden.
Somit kommt dann auch ein Titel wie „Leila” zustande, der wahrlich mit „gewöhnungsbedürftig“ ganz gut zu umschreiben ist. Eine sanfte Ballade sollte es werden, herausgekommen ist eine verkitschte Schmalzorgie im Pop-Gewand mit Country-Anleihen. Absolut grauenvoll. Billy Gibbons fand später auch, dass der Song so klingen würde, als ob ZZ Top die Beach Boys treffen würden, was einfach nicht funktionieren könne. Auch beim Titel „It's So Hard” ist ein gewisser Pop-Ansatz nicht zu überhören, dieses Mal jedoch deutlich gelungener, wenn man denn so etwas von ZZ Top hören möchte. Allgemein sind die einzelnen Stücke allerdings längst nicht mehr so gelungen, wie noch viele Lieder auf „Degüello“. Es wirkt alles ein wenig glatter und kantenloser. Dazu gesellt sich noch der Umstand, dass das Songmaterial deutlich schlechter ist, als noch auf dem Vorgänger. Fast scheint es so, als seien ZZ Top ein wenig die Ideen ausgegangen.
Solch einen ganz krassen Pop-Ausflug wie bei „Leila“ findet man glücklicherweise nicht noch einmal auf der Scheibe, hier wird dann doch wieder vermehrt dem Blues-Rock gefrönt. Trotzdem zünden die einzelnen Titel nicht so richtig. Überaus auffällig ist lediglich die Nummer „Heaven, Hell Or Houston”. Dies ist jetzt allerdings auch kein Blues-Rock mehr, sondern fast schon eine Art Experiment, mit Sprechgesang oder ist das eher Genuschel? Dazu ein cooler Groove zum Mitwippen und eine für ZZ Top etwas ungewöhnliche Stimmung. Deswegen macht der Titel wohl auch so Spaß, da er so anders ist.
Fazit: ZZ Top Fans werden dieses Album wohl lieben, denn diesen Boogie-Woogie-Blues-Rock à la ZZ Top gibt es hier auf „El Loco“ natürlich auch noch zu hören. Allerdings ist dieser nicht mehr so überzeugend und mitreißend, wie auf so manch anderer Veröffentlichung der Texaner. Selbst nach sehr vielen Durchläufen scheinen die einzelnen Titel irgendwie nicht vertrauter zu werden, geschweige denn richtig zu zünden. Ganz sicherlich kein Katastrophen-Album, jedoch eines der weniger überzeugenden von ZZ Top. Sechs Punkte.
Anspieltipps: I Wanna Drive You Home, Ten Foot Pole, Heaven, Hell Or Houston