Tom Petty And The Heartbreakers – Hard Promises
Besetzung:
Tom Petty – lead vocals, 12 & 6 string guitar electric & acoustic guitars, bass guitar & electric piano on "Something Big"
Mike Campbell – 12 & 6 string guitar electric guitars, auto-harp, accordion, harmonium, bass guitar
Benmont Tench – organ, piano, background vocals
Ron Blair – bass guitar
Stan Lynch – drums, background vocals
Phil Jones – percussion
Gastmusiker:
Donald "Duck" Dunn – bass guitar on "A Woman In Love"
Alan "Bugs" Weidel – piano on "Nightwatchman"
Stevie Nicks – harmony vocal on "Insider", background vocal on "You Can Still Change Your Mind"
Lori Nicks – background vocal on "Insider"
Sharon Celani – background vocal on "You Can Still Change Your Mind"
Label: Backstreet Records
Erscheinungsdatum: 1981
Stil: Rock
Trackliste:
1. The Waiting (3:58)
2. A Woman in Love (It's Not Me) (4:22)
3. Nightwatchman (3:59)
4. Something Big (4:44)
5. Kings Road (3:27)
6. Letting You Go (3:24)
7. A Thing About You (3:33)
8. Insider (4:23)
9. The Criminal Kind (4:00)
10. You Can Still Change Your Mind (4:15)
Gesamtspieldauer: 39:33
„Hard Promises“ heißt das vierte Album von Tom Petty und seinen Heartbreakers, wobei der Albumtitel einer Zeile des Textes vom Lied „Insider“ entnommen wurde. Die Platte erschein im Mai 1981 auf dem Label Backstreet Records. Im Grunde genommen zu spät, da der Mutterkonzern MCA Records für die Platte ursprünglich eine Art „Superstar Zuschlag“ verlangen wollte, wie er es bereits beim Soundtrack zum Film „Xanadu“ mit der Musik von ELO und Olivia Newton-John sowie bei Steely Dan’s „Gaucho“ verlangt hatte. Dies wiederum hätte den Preis der regulären Platte von den damals ursprünglichen 8,98 US-Dollar auf 9,98 US Dollar angehoben. Tom Petty sprach sich dagegen aus und nach einem etwas längeren Hin und Her konnte die Scheibe dann endlich im Frühling 1981 doch noch erscheinen.
Auf „Hard Promises“ hört man ziemlich entspannten Süd-Staaten-Rock, der im Falle von Bruce Springsteen, Bob Seger, John Mellencamp und eben Tom Petty häufig auch mit Heartland Rock umschrieben wird. Dieses Genre zeichnet sich durch einen relativ einfachen, geradlinigen Rock aus, der für den Durchschnitts-Amerikaner gemacht ist, den noch körperlich arbeitenden US-Amerikaner. Heartland Rock steht dabei auch dafür, dass Rock Musik neben der Unterhaltung auch einen sozialen Zweck zu erfüllen hat.
Auf „Hard Promises“ hört man eingängigen, handgemachten Rock, der ziemlich untypisch ist für die Musik Anfang der 80er Jahre. Das wiederum liegt daran, dass es auf dieser Scheibe zwar durchaus zum Einsatz eines Synthesizers kommt, allerdings in ganz feinen, zum Teil eher homöopathischen Dosen. Gitarre, Bass, Orgel beziehungsweise Piano, Schlagzeug und Gesang stehen hier also noch im Vordergrund. Das lässt sich alles sehr gut anhören, klingt einheitlich und mit diesem Album scheint Tom Petty zusammen mit seinen Heartbreakers auch seinen ganz eigenen und unverwechselbaren Stil gefunden zu haben.
Die Höhepunkte der Scheibe sind für mich, das etwas getragene und sehr wehmütige „A Woman in Love (It's Not Me)“ sowie das rockigere und wundervoll entspannte „Something Big“, welches direkt ins Ohr geht. Auf den absoluten Höhepunkt von „Hard Promises“ muss man allerdings bis ganz zum Schluss warten. „You Can Still Change Your Mind“ beginnt nun doch mal mit einem etwas seltsamen Synthesizer-Klang, der so gar nichts mit dem Rest des Liedes zu tun hat. Stört jedoch nicht weiter, denn umso größer ist die Überraschung, wie es dann weitergeht. Das Lied ist nämlich eine wundervoll sanfte und sehr melodiöse Nummer, von der man bereits nach dem ersten Hören denkt, dass man sie doch bereits irgendwoher kennt.
Die restlichen Stücke der Platte sind da sehr viel unspektakulärer, keineswegs schlecht gemacht, jedoch auch nicht großartig herausstechend. Ein klein wenig kitschig klingt es für mich beim Lied „Insider“, welches Tom Petty zusammen mit Stevie Nicks von Fleetwood Mac einsingt. Andere wiederum empfinden genau diesen Titel als den Höhepunkt der Scheibe schlechthin. So unterschiedlich können eben Musikgeschmäcker sein…
Fazit: Mit Hard Promises“ hatten Tom Petty And The Heartbreakers endlich ihren Stil gefunden, dem sie auch in den nächsten Jahren treu bleiben sollten. Zu hören ist darauf – ganz untypisch für Anfang der 80er Jahre – „handgemachter“ Rock, der noch weitestgehend ohne einen Synthesizer auskommt beziehungsweise diesen nur sehr dosiert einsetzt. Einige Höhepunkte gibt es auch auf dieser Scheibe zu hören, die sicherlich kein Meilenstein der Musikgeschichte, jedoch ein gelungenes Album darstellt. Neun Punkte.
Anspieltipps: A Woman in Love (It's Not Me), Something Big, You Can Still Change Your Mind