Samstag, 13. Oktober 2012

Renaissance - Novella




Renaissance – Novella


Besetzung:

John Tout – keyboards, vocals
Annie Haslam – lead vocals
Jon Camp – bass, bass pedals, acoustic guitar, vocals
Terence Sullivan – drums, percussion, vocals
Michael Dunford – acoustic guitars, vocals


Gastmusiker:

Richard Hewson – orchestral arrangements


Label: Warner Brothers Records Inc.


Erscheinungsdatum: September 1977


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Can You Hear Me? (13:40)
2. The Sisters (7:13)
3. Midas Man (5:46)
4. The Captive Heart (4:16)
5. Touching Once (Is So Hard To Keep) (9:27)

Gesamtspieldauer: 40:21




Die Hochphase des Progressive Rock war eigentlich Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts bereits vorbei, doch noch zwei Jahre später legte die britische Band Renaissance mit „Novella“ ein Album vor, welches mit melodiösem Progressive Rock nur so vollgepackt ist.

Progressive Rock ist ein weites Feld. Da gibt es die „frickelige“ Fraktion, die immer wieder mal von Emerson, Lake and Palmer eingenommen wurde. Und da gibt es den Gegenpart: Renaissance. Alles an der Musik der britischen Band ist Mitte der 70er Jahre harmonisch und melodiös, eingängig und irgendwie warm. Das mag zum einen an der Stimme Annie Haslams liegen – aber nicht nur. Es ist die Musik selbst, die nur so vor harmonischen Akkorden überquillt, die einen einhüllt, die den Hörer becirct und umgarnt.

Allein der Opener „Can You Hear Me?“. Orchestral startet das Lied, um dann in einen unglaublich prägnanten Teil überzugehen, in dem Annie Haslam immer wieder dieses „Can You Hear Me?“ hinaussingt, hinausruft, hinausfleht, hinaushaucht. Wenn es die Wahl zum eingängisten Progressive Rockstück geben würde, „Can You Hear Me?“ würde einen Platz ganz, ganz weit vorne einnehmen. Wirklich sehr gut gemacht. Hier gibt es auch immer wieder die Parts, die ein wenig an die frühen Genesis erinnern. Diese gibt es auch beim letzten Titel „Touching Once (Is So Hard To Keep)“. Klar unterscheidet sich die Musik der beiden Bands deutlich, aber einige Parallelen sind hier nicht zu überhören – und zwar immer dann, wenn Tempo- und Stilwechsel Einzug in den jeweiligen Song halten.

Auch „The Captive Heart“ ist sowas von angenehm, von harmonisch und von eingängig, dass jeder „Rocker“ wohl seine Schwierigkeiten damit haben dürfte. Die Musik ist sanft und weich und auf ihre Art wohl am besten mit weiblich zu bezeichnen.

Fazit: „Novella“ ist ein tolles Album, welches sicherlich jedem gefallen dürfte, der auf Harmonie und Melodiösität in der Musik steht. Hier gibt es zwar keine Ecken und Kanten, alles klingt auf seine Weise, und diese Eingängigkeit gibt es nicht häufig auf einem Album, egal von welcher Band, zu hören. Übrigens merkt man dies auch schon am Album-Cover. Ja das Label „weibliche progressive Musik“ finde ich hier ganz passend. Und jeder „Kerl“ der sich darauf einlassen kann, der wird hier auch seine Freude haben. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Can You Hear Me?, The Captive Heart, Touching Once (Is So Hard To Keep)




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