Mike Oldfield – Tubular Bells II
Besetzung:
Mike Oldfield – electric guitar, classical guitar, flamenco guitar, 12 string guitar, acoustic guitar, mandolin, banjo, double speed guitar, grand piano, hammond organ, synthesizers and programming, timpani, glockenspiel, triangle, tambourine, cymbals, toy percussion, handclaps, orchestral bass drum, vocals and tubular bells
Gastmusiker:
Jamie Muhoberac – additional keyboards, noises, drum loops
John Robinson – drums (Altered State)
Susannah Melvoin – vocals
Edie Lehman – vocals
Sally Bradshaw – vocal solo
P.D. Scots Pipe Band and Celtic Bevy Band – bagpipes
Label: Warner Music
Erscheinungsdatum: 1992
Stil: Instrumental, Progressive Rock
Trackliste:
1. Sentinel (8:08)
2. Dark Star (2:16)
3. Clear Light (5:48)
4. Blue Saloon (3:00)
5. Sunjammer (2:33)
6. Red Dawn (1:50)
7. The Bell (7:00)
8. Weightless (5:43)
9. The Great Plain (4:48)
10. Sunset Door (2:24)
11. Tattoo (4:15)
12. Altered State (5:13)
13. Maya Gold (4:01)
14. Moonshine (1:42)
Gesamtspieldauer: 58:40
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, das 1992 veröffentlichte Album von Mike Oldfield kommt nicht an das Original aus dem Jahr 1973 heran. Und ein zweites Mal „Nein“, denn Tubular Bells II ist nicht etwa eine Kopie des Originals, welches hier nur mit den neuen technischen Möglichkeiten knapp zwanzig Jahre später erneut eingespielt wurde. Tubular Bells II steht sehr selbstständig da, auch wenn immer wieder, vom Anfang bis zum Ende der Platte, Reminiszenzen an den Vorgänger aufgegriffen und verarbeitet werden, um dann wieder mehr Eigenständigkeit zu entwickeln.
So ist Tubular Bells II ein Album, welches nicht nur vom Aufbau her die ursprüngliche Tubular Bells Platte kopiert. Auch die Stimmungen werden entsprechend in den einzelnen Teilen wiedergegeben. Allerdings ist die Musik nicht 1:1 übertragen worden, sie wird hier variiert dargeboten, sodass sie zwar stets an die Platte aus dem Jahre 1973 erinnert, dabei jedoch die einzelnen musikalischen Themen variiert. Und so sind die Anlehnungen nicht überhörbar, neue Elemente lassen sich jedoch auch ausmachen. Mal singt zum Beispiel Sally Bradshaw ihre „Aaahs“ so schön, dass man glaubt gerade einen Auszug eines Titels von Ennio Morricone zu hören, der wieder einen Italo-Western vertont hat. Auch der Abschluss wurde dieses Mal anders gewählt und variiert. Da, wo man beim Original die Hornpipes hörte, da gibt es jetzt für knappe zwei Minuten Country Musik in Reinkultur zu hören.
Die Musik wirkt hier in ihrer Gesamtheit nicht ganz so ausdrucksstark wie beim Original. Das wiederum kann allerdings auch damit zusammenhängen, dass das Original dem Hörer eben weitaus bekannter und damit auch deutlich vertrauter ist. Mike Oldfield meinte zur Platte, dass diese so klingen würde, wie Tubular Bells hätte klingen sollen. Somit hat man als Fan der Musik von Mike Oldfield Glück gehabt, dass die technischen Möglichkeiten Anfang der 70er Jahre noch nicht so überragend waren und man dadurch in den Genuss zweier dieser Werke kommt.
Fazit: Wem Tubular Bells gefallen hat, dem wird auch Tubular Bells II gefallen. Mit Sicherheit nicht gleichwertig, trotzdem ist die Platte eine schöne Ergänzung zum Original. Irgendwie kopiert zwar, aber dann doch wieder nicht, eher variiert. Aber was soll’s. Für Freunde der Musik von Mike Oldfield mit Sicherheit ein überaus lohnender Kauf. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Wie meist bei Mike Oldfield: Muss man durchhören.