Arena – Songs From The Lions Cage
Besetzung:
Clive Nolan – keyboards
Mick Pointer – drums
John Carson – vocals
Keith More – guitars
Cliff Orsi – bass
Gastmusiker:
Steve Rothery – guest guitar solo on "Crying For Help IV"
Label: Griffin Records
Erscheinungsjahr: 1995
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. Out Of the Wilderness (8:02)
2. Crying For Help I (1:22)
3. Valley Of The Kings (10:11)
4. Crying For Help II (3:09)
5. Jericho (6:51)
6. Crying For Help III (4:24)
7. Midas Vision (4:36)
8. Crying For Help IV (5:06)
9. Solomon (14:38)
Gesamtspieldauer: 58:24
„Songs From The Lions Cage“ heißt das Debütalbum der britischen Progressive Rock Band Arena, welches am 25. Juli 1995 auf dem Plattenlabel Griffin Records veröffentlicht wurde. Es ist das einzige Arena-Album mit Sänger John Carson und Bassist Cliff Orsi. Clive Nolan und Mick Pointer sind bis heute die einzigen beiden beständigen Mitglieder der Band, die im Jahr 2018 ihr bisher neuntes und letztes Album veröffentlichte.
Die Musik von Arena klingt auf ihrem ersten Album durchaus ein wenig nach Marillion aus der Fish-Zeit, ohne jedoch diese Klasse zu erreichen. Und wie zur Bestätigung dieser Aussage hat sogar der Marillion-Gitarrist Steve Rothery einen kurzen Gastauftritt. Er spielt das Gitarren-Solo in der Nummer „Crying For Help IV“. Inhaltlich befasst sich das Album in fünf kurzen Geschichten mit den Themen „Wildnis“, „Tal der Könige“, „Jericho“, „die Visionen des König Midas“ und schließlich zum Abschluss „König Salomon“. Dazwischen gibt es Einschübe in Form der Lieder „Crying For Help I-IV“, welche in den ersten drei Teilen sanfte Instrumentalnummern darstellen, wohingegen während des vierten Teils ebenfalls gesungen wird. Diese sanfteren, zum Teil akustischen Einschübe, setzen Kontrapunkte zum überaus vollen und rockigen Sound, den die restlichen Stücke aussenden. Dieser ist dann dicht, kompakt, voll und grenzt zum Teil an Bombast. Alle neun Lieder klingen dabei sehr melodiös und eingängig.
So richtig mitreißen kann mich diese Scheibe jedoch trotzdem nicht, auch wenn alles auf ihr „ganz nett“ klingt. Klar auch der progressive Ansatz in der Musik ist vorhanden. Melodien, Atmosphären und Rhythmen werden variiert, wechseln sich ab, gehen ineinander über. Langweilig klingt das an keiner Stelle, trotzdem schafft es diese Musik nicht, einen vollends in den Bann zu ziehen, da die Melodien beziehungsweise Ideen doch nicht absolut überzeugen können. Irgendetwas fehlt in der Musik von Arena auf „Songs From The Lions Cage“. Es ist dieses schwer zu quantifizierende „Besondere“ in der Musik, welches gute Musik zu genialer werden lässt. Zudem schrammen die Musiker manchmal auch haarscharf am Kitsch vorbei wie beim letzten Teil der „Crying For Help“-Reihe. Haarscarf. Meine Favoriten der Scheibe sind das zunächst leicht nach Mittelalter klingende „Crying For Help II“, welches eine schöne und ein wenig schwebende Melodie aufweist. „Solomon“ schließlich, das letzte und längste Lied des Albums macht wegen seinem Aufbau Spaß. Durch viele verschiedene Passagen hört man sich bei dem Stück, die zum allergrößten Teil auch noch vortrefflich ins Ohr gehen. Das macht durchaus Laune auf mehr.
Fazit: „Songs From The Lions Cage“ ist ein gutes, wenn auch kein überragendes Album geworden. An vielen Stellen erinnert die Musik auf der Scheibe ein wenig an die frühen Marillion. Die Lieder klingen abwechslungsreich, eingängig und man ist beim ersten Mal des Hörens immer gespannt, wie es wohl weitergehen wird. Mit den weiteren Durchläufen weiß man das jedoch und die Melodien und Ideen haben sich nicht so eingebrannt, dass man sie unbedingt öfters hören möchte. Trotzdem unterhalten die Lieder auf „Songs From The Lions Cage“ gut. Progressive Rock Fans wird es sicherlich gefallen. Es muss auch nicht jedes erste Album gleich ein Meilenstein werden. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Crying For Help II, Solomon