Freitag, 18. Juli 2025

Bright Eyes – Five Dice, All Threes

 



Bright Eyes – Five Dice, All Threes


Besetzung:

Conor Oberst – vocal, acoustic and electric guitars, baritone acoustic guitar
Mike Mogis – pedal steel, electric guitar, manjo, dobro, mandolin, banjo
Nathaniel Walcott – piano, trumpet, synthesizers, organs, mellotron, electric piano, celeste, glockenspiel, string and horn arrangements


Gastmusiker:

Jason Boesel – drums (tracks 2–7, 9–11, 13), vocals (tracks 4, 7, 11, 13), percussion (tracks 2, 6, 10)
Alex Orange Drink – vocals (tracks 2, 4, 7, 8, 11, 13), whistling (track 2)
Amy Carey – whistling (track 2)
Vikram Devasthali – trombone (tracks 2, 4, 13)
Josh Johnson – alto, tenor, and baritone saxophones (tracks 2, 4, 7, 13)
Macey Taylor – bass (tracks 2–11, 13), vocals (tracks 4, 11, 13)
Griffin Goldsmith – drums (track 3–8, 10, 13), percussion (tracks 2, 6, 10), vocals (tracks 4, 7, 9, 11, 13)
Adam Reich – acoustic guitar (tracks 5, 7), electric guitar (track 8)
Cat Power – vocals (track 6)
Corina Figueroa Escamilla – vocals (track 7)
James King – tenor and baritone saxophones (track 7)
Jake Bellows – vocals (track 10), guitar (track 10)
Paul Cartwright – violin (tracks 11)
Luanne Homzy – violin (tracks 11)
Jennifer Takamatsu – violin (tracks 11)
Zach Dellinger – viola (tracks 11)
Vanessa Freebairn-Smith – cello (tracks 11)
Matt Berninger – vocals (track 12)
Michaela Favara – vocals (track 13)
Sarah Greenwell – vocals (track 13)
Jamie Montes – vocals (track 13)




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Independent Rock, Independent Pop


Trackliste:

1. Five Dice (1:40)
2. Bells And Whistles (4:07)
3. El Capitan (3:54)
4. Bas Jan Ader (3:54)
5. Tiny Suicides (4:44)
6. All Threes (5:24)
7. Rainbow Overpass (3:01)
8. Hate (4:52)
9. Real Feel 105° (3:25)
10. Spun Out (3:36)
11. Trains Still Run On Time (3:47)
12. The Time I Have Left (3:32)
13. Tin Soldier Boy (5:01)

Gesamtspieldauer: 51:04



„Five Dice, All Threes“ ist das bereits elfte Studioalbum der US-amerikanischen Band Bright Eyes. Es wurde am 20. September 2024 auf dem Plattenlabel Dead Oceans veröffentlicht. Das Album enthält Kollaborationen mit Alex Orange Drink, Cat Power und Matt Berninger. Die beiden Lieder „Bells and Whistles“ und „Rainbow Overpass“ wurden vorab als Singles im Juni und Juli desselben Jahres veröffentlicht.

Nachdem es zuvor ganze neun Jahre gedauert hatte, bis die Fans das nächste Album der Band hören konnten, waren es dieses Mal lediglich vier Jahre, bis ein neues Album erschien. Und auch „Five Dice, All Threes“ klingt – so viel sei bereits verraten – eindeutig nach Bright Eyes. Das wiederum liegt allerdings nicht nur an der einprägsamen Stimme des Conor Oberst. Es ist diese Verbindung aus experimentellen Ansätzen in Verbindung mit schönen Melodien, die die Musik von Bright Eyes durchaus zu etwas Besonderem werden lässt.

„Five Dice, All Threes“ beginnt mit einer Soundkollage, in die ein kleines Hörspiel eingebettet wurde und endet am Ende von „Tin Soldier Boy“ ebenso. Dazwischen befinden sich Lieder, alle im Bereich des Rocks, manchmal auch im Pop angesiedelt, die vielleicht nicht gleich beim ersten Mal, jedoch mit den weiteren Durchläufen ins Ohr gehen. Das klingt alles locker und zumeist sogar irgendwie positiv, was für ein Bright Eyes Album auch nicht selbstverständlich ist. Der Gesang des Conor Oberst, der mitunter fast schon weinerlich klingt, befeuert dieses Mal auch fröhlichere Stimmungen ohne dabei einen Widerspruch hervorzurufen. Selbst hier passt seine außergewöhnliche Gesangsstimme.

Besonders gelungen klingt die Musik von Bright Eyes auf „Five Dice, All Threes“, wenn die Bläser oder Streicher ihren Einsatz haben. Überhaupt die Instrumentierung der Lieder. Bläser und Streicher habe ich bereits erwähnt, dann aber hier mal ein Banjo, da ein Glockenspiel, eine Mandoline, ein Pfeifen, Saxophon, Gesprächsfetzen und und und. Genau das macht auch die Musik dieser außergewöhnlichen Band aus, die für sich selbst gar nicht mal so unvorhersehbar ist – wenn man sie schon länger verfolgt – im Vergleich zu anderen Bands jedoch immer wieder unfassbar überrascht.

Doch trotz all dieser Eigenschaften schafft es „Five Dice, All Threes“ nicht an die großen Alben der Band Anfang der 2000er Jahre anzuknüpfen. Das wiederum liegt daran, dass die Lieder zwar überzeugen, wenn man sie mehrmals gehört hat, jedoch deutlich weniger nachhallen. Es macht Spaß das Album zu hören, wenn es allerdings verklungen ist, vergisst man es auch schnell. Besonderen Alben passiert das nicht. Auch nicht manch anderen Bright Eyes Alben. Trotzdem hebt sich diese Musik sehr positiv von dem Einheitsbrei ab, den man sonst meist zu hören bekommt.

Fazit: „Five Dice, All Threes“ ist ein gutes Album geworden. Es reicht nicht ganz an die Großtaten der Band zum Anfang des Jahrtausends heran, doch es unterhält und es macht Spaß zuzuhören – auch wenn es keinen länger anhaltenden Eindruck hinterlässt. Ich muss mir unbedingt aufschreiben „Five Dice, All Threes“ regelmäßig aufzulegen, denn irgendwie lohnt es schon. Zehn Punkte.

Anspieltipps: All Threes, Tin Soldier Boy