Das Dritte Ohr – Zahltag
Besetzung:
Udo Wolff – Gesang, Mundharmonika
Tom Schrader – Gitarre, Slide, Gesang bei „Starvin‘ Traveller“
Boogie-Meyer – Bass, Gitarre
Ferdi „Flachmann” Peters – Schlagzeug
Label: Telefunken
Erscheinungsdatum: 1979
Stil: Blues, Boogie Woogie
Trackliste:
1. Zahltag (4:34)
2. Wenn die Sonne sinkt (3:18)
3. Rita Rita (7:41)
4. Mordwest-Stadt (4:05)
5. Maibock (3:35)
6. Kalte Wut (4:44
7. Bleib weg (3:34)
8. Schwarzer Wurm (5:41)
9. Disco Fuzzies (3:28)
Bonustracks der remasterten Albumfassung von 1997:
10. Starvin' Traveller (4:17)
11. Sippin' Time (2:43)
12. Yo-Yo Woman (4:46)
Gesamtspieldauer: 52:34
Das Dritte Ohr ist eine deutsche Blues und Boogie Woogie Formation, die 1969 gegründet wurde und anscheinend bis heute aktiv ist. Angeblich ist diese Platte mit dem Titel „Zahltag“ aus dem Jahr 1979 auch das meistverkaufte Blues-Album in deutscher Sprache. Wundern dürfte einen das zunächst nicht besonders, denn allzu viele deutsche Bands, die sich dem Blues mit deutschen Texten verschrieben haben, gibt es nun einmal nicht. Andererseits, wenn man dann diese Schreibe durchgehört hat, steht man mit offenem Mund da und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Das Problem bei dieser Platte ist für mich zunächst einmal ganz klar, dass ich mit Blues nicht gerade groß geworden bin, die Musik mich oftmals nicht packt, doch von diesem musikalischen Genre trotzdem auch immer wieder begeistert werde. Und so gab ich auch diesem Album die Chance mich zu überzeugen, doch mir wurde sehr schnell klar, dass zumindest ich mit dieser Art des Blues ziemlich wenig bis gar nichts anfangen kann – mit dem hier vertretenen Boogie Woogie ebenfalls nicht. Diese unendlich langen, irgendwie selbstverliebten Soli auf der Gitarre oder Mundharmonika sind unfassbar nervenzerrend. Da gibt es nichts Melodisches, nichts Eingängiges zu entdecken, auch kein mitreißendes Solo, egal auf welchem Instrument auch immer. Ich finde auch die Texte in keinster Weise lustig oder witzig, auch hier packt mich leider so rein gar nichts. Eher ganz im Gegenteil, wer mal was wirklich Peinliches hören möchte, der sollte sich unbedingt mal Disco Fuzzies reinziehen. Un-fass-bar.
Bei den Texten kann man aber immerhin noch so eine gewisse Abwechslung feststellen, die bei der Musik leider völlig verloren geht. Alle Blues Lieder klingen gleich, alle Boogie Woogie Lieder klingen gleich. Man denkt immer, wie haben die Jungs es geschafft, mit zwei Stücken ein ganzes Album zu füllen? Lediglich der Einsatz der Mundharmonika variiert, die ist mal mehr präsent, mal weniger.
Fazit: Es tut mir sehr leid, wahrscheinlich kann ich diese Scheibe einfach nicht entsprechend würdigen, weil das so überhaupt nicht meine Baustelle ist. Wenn ich dann jedoch lese, dass dies die meistverkaufte deutsche Bluesplatte ist, dann kommt in mir der Verdacht auf, dass es wohl auch die einzige sein muss. Das Ganze klingt so lahm, so zäh, dass es für mich kaum in Worte zu fassen ist. Sorry. Zwei Punkte.
Anspieltipps: Alles