ZZ Top – Recycler
Besetzung:
Billy Gibbons – guitar, vocals
Dusty Hill – bass guitar, keyboards, vocals
Frank Beard – drums, percussion
Label: Warner Brothers Records
Erscheinungsdatum: 1990
Stil: Hard Rock, Blues Rock
Trackliste:
1. Concrete And Steel (3:49)
2. Lovething (3:25)
3. Penthouse Eyes (3:47)
4. Tell It (4:48)
5. My Head's In Mississippi (4:25)
6. Decision Or Collision (4:02)
7. Give It Up (3:34)
8. 2000 Blues (4:45)
9. Burger Man (3:19)
10. Doubleback (3:57)
Gesamtspieldauer: 39:55
„Recycler“ heißt das zehnte Studio-Album der texanischen Rock-Formation ZZ Top. Ganze fünf Jahre hatte es gedauert, bis dieses Album nach „Afterburner“ veröffentlicht wurde. Der Stil des Sounds war dabei ein wenig überarbeitet worden, denn die drei Musiker wollten weg von diesen Synthesizer-Klängen, die die beiden Vorgängeralben auch mit so erfolgreich werden ließen. Es sollte ein Weg zurück zu den Anfängen eingeschlagen werden. Also: „Back to the roots“!
Nun, der Platte wird auch wieder das Vorhandensein von Blues nachgesagt. Das stimmt zum einen, ist allerdings trotzdem lediglich eine Randerscheinung, ein kurzes Aufflackern dieses einstmals dominierenden ZZ Top-Genres. Blues gibt es auf „Recycler“ beim Titel zu hören, der darauf bereits hinweist: „2000 Blues“. Das war es allerdings auch schon. Der Rest der Platte besteht aus Stücken, die ganz in der Tradition der Vorgängeralben gehalten sind – nur eben ohne jenen Synthesizereinschlag.
Man hört gut gemachten, etwas härteren Rock’n’Roll, der jedoch leider auf die ganz großen Höhepunkte verzichtet. Alles hat seine Qualität, allerdings herausragend ist das nicht mehr. Die Platte verkaufte sich deutlich schlechter als die Vorgänger-Alben und die Zeit von ZZ Top schien irgendwie vorbei zu sein, wie auch die Verkaufszahlen zu den nächsten Alben zeigten. Dies war allerdings glücklicherweise noch niemals ein Qualitätsmerkmal der Musik. Trotzdem muss man festhalten, dass auf „Recycler“ irgendwie das Besondere fehlt. Vielleicht mag das ja auch ein wenig am Album-Titel „Recycler“ liegen: Althergebrachtes wird wieder neu verwendet. Ein klein wenig klingt die Platte tatsächlich so. Diese Herangehensweise ist immer dann empfehlenswert, wenn man vorher den absolut besten Weg für die Umsetzung seiner Musik entdeckt hatte. Dann lohnt es sich vor allem für den Fan, alles beim Alten zu lassen. Dem war hier allerdings leider nicht ganz so, sodass „Recycler“ schon einige Längen aufweist, da es ein bisschen langweilig wirkt.
Fazit: Wer die Musik von ZZ Top liebt, der wird auch mit „Recycler“ sehr gut leben können, denn die Zutaten eines ZZ Top-Albums sind natürlich alle wieder vorhanden. Gitarren-lastige Musik, die in die Richtung Hard Rock driftet. Genau dafür lieben die Fans ZZ Top und ein wenig Blues gibt es sogar noch obendrauf, sodass auch ein wenig sentimentale Gefühle aufsteigen können. Allerdings könnte man das Ganze auch mit „schon gehört“ und „irgendwie langweilig“ abtun. Wie immer liegt die Wahrheit wohl irgendwo in der Mitte. „Recycler“ ist sicherlich kein schlechtes Album geworden, allerdings sicherlich auch nicht ZZ Top’s beste Platte. Sieben Punkte.
Anspieltipps: Tell It