Samstag, 28. Mai 2016

Dire Straits – On Every Street




Dire Straits – On Every Street


Besetzung:

Mark Knopfler – vocals, guitar
John Illsley – bass
Alan Clark – organ, piano, synthesizer
Guy Fletcher – synthesizer, backing vocals
Chris White – flute, saxophone


Gastmusiker:

Danny Cummings – percussion
Paul Franklin – pedal steel guitar, acoustic lap steel
Vince Gill – guitar, backing vocals
Manu Katché – percussion, drums
George Martin – conductor, string arrangements
Phil Palmer – guitar
Jeff Porcaro – drums, percussion


Label: Vertigo Records


Erscheinungsdatum: 1991


Stil: Rock


Trackliste:

1. Calling Elvis (6:27)
2. On Every Street (5:04)
3. When It Comes To You (5:01)
4. Fade To Black (3:50)
5. The Bug (4:16)
6. You And Your Friend (5:59)
7. Heavy Fuel (4:56)
8. Iron Hand (3:09)
9. Ticket To Heaven (4:25)
10. My Parties (5:33)
11. Planet Of New Orleans (7:48)
12. How Long (3:49)

Gesamtspieldauer: 1:00:21




Ganze sechs Jahre dauerte es, bis Mark Knopfler mit seiner Band Dire Straits den Nachfolger für das Album „Brothers In Arms“ einer gespannten Öffentlichkeit präsentierte. „On Every Street“ war das sechste und letzte Studio-Album, was unter der „Überschrift“ Dire Straits veröffentlicht wurde und erschien im September 1991 erneut bei Vertigo Records. Mark Knopfler, Gitarrist, Sänger und Ideengeber der Band, sollte allerdings bis einschließlich 2015 noch neun Solo-Alben nachschieben.

Die Platte verkaufte sich immer noch gut, kam aber selbstverständlich nicht mehr an die Zahlen von „Brothers In Arms“ heran. Die Meinung der Kritiker wie der Fans fiel dabei sehr unterschiedlich aus und reichte von „Ein würdiger Nachfolger“ bis „Das war ja gar nichts mehr“. Nun, die Musik auf „On Every Street“ war eine andere geworden. Zwar lassen sich die Lieder immer noch eindeutig den Dire Straits zuordnen, was allerdings nicht immer an der Musik selbst liegt, sondern eben auch an der Stimme des Mark Knopfler. Dass die Fans der vorherigen Platten Schwierigkeiten mit einer Blues-Nummer wie „Fade To Black“ haben würden, war durchaus vorauszusehen.

Was allerdings wirklich ein klein wenig fehlt, auf diesem sechsten Dire Straits Album, das sind diese berauschenden Melodien und ebenso diese intensiven Stimmungen, die manche der Lieder auf „Love Over Gold“ oder „Brothers In Arms“ noch ausstrahlten und transportierten. Da war etwas vom Geiste der Musik der Band verloren gegangen ohne, dass die Lieder nun völlig missraten wären. Denn es gibt sie auch hier auf „On Every Street“, diese so sanften Nummern, wie zum Beispiel „You And Your Friend“. Und solch ein Lied klingt auch, allerdings mit der Einschränkung, dass es sich eben nicht mehr ganz so überzeugend anhört, nicht mehr ganz so ins Ohr geht, nicht mehr ganz diesen Effekt erzeugen kann, bei dem man beim Hören eines Liedes unbedingt Ruhe um sich herum erhofft, um sich ganz auf den Titel konzentrieren zu können.

Trotzdem klingt die Scheibe alles andere als schlecht oder langweilig. Gerade auch der Mix aus langsamen und rockigeren Liedern, darin eingestreut ein paar Blues- sowie sogar Country-Klänge, lassen die ganze Scheibe zwar nicht unbedingt einheitlich, jedoch durchaus abwechslungsreich klingen. Und ein paar Höhepunkte gibt es ja durchaus. Da ist der rockige Opener „Calling Elvis“, das verträumte Titellied „On Every Street“ oder das sanfte und intensive „Iron Hand“. Vieles vom Rest ist relativ unspektakulär und dieser wirklich krasse und langweilige Bluesausflug mit „Fade To Black“ ist genauso eine Ausnahme, wie der reine Country Titel „How Long“ und die wahrlich zu süßliche Nummer „Ticket To Heaven“. Bei letztgenanntem Titel kann man gut hören, dass zu viel Streicher eben auch nicht funktionieren.

Fazit: Es gibt sie, die wirklich schönen Stellen auf „On Every Street“. Diese sind allerdings nicht mehr ganz so üppig vorhanden wie noch auf den Vorgängern und vermögen einen auch nicht mehr in dieser Intensität zu packen. Einige wenige Ausreißer nach unten gibt es auf dem sechsten Album der Dire Straits und neben den Höhepunkten noch einige durchschnittliche Lieder. Nicht unbedingt der grandiose Abgang dieser so innovativen Band, allerdings hat es da auch schon deutlich schlechtere Abschiede gegeben. Acht Punkte.

Anspieltipps: Calling Elvis, On Every Street, Iron Hand