Riverside – Anno Domini High Definition
Besetzung:
Mariusz Duda – vocals, bass, acoustic guitar
Piotr Grudziński – guitar
Michał Łapaj – keyboards, theremin
Piotr Kozieradzki – drums
Gastmusiker:
Rafał Gańko – trumpet on “Egoist Hedonist“
Karol Gołowacz – saxophone on “Egoist Hedonist“
Adam Kłosiński – trombone on “Egoist Hedonist“
Label: InsideOut Music
Erscheinungsdatum: 2009
Stil: Progressive Metal, Art Rock
Trackliste:
1. Hyperactive (5:45)
2. Driven To Destruction (7:06)
3. Egoist Hedonist (8:56)
4. Left Out (10:59)
5. Hybrid Times (11:53)
Gesamtspieldauer: 44:42
„Anno Domini High Definition“ heißt das vierte Studio-Album der polnischen Rock Band Riverside. Es ist gleichzeitig die erste Platte nach der „Reality Dream“-Trilogy, welche die Alben „Out Of Myself“, „Second Life Syndrome“ sowie „Rapid Eye Movement“ umfasste. Das Album erschien am 15. Juni 2009 auf dem Plattenlabel InsideOut Music. „Anno Domini High Definition“ wurde für die vier Polen ein kommerzieller Erfolg, war es doch das erste und bisher einzige Album, welches in ihrer Heimat bis auf Platz 1 der Charts klettern konnte. Auch ist es die erste Platte von Riverside, die es auch in Deutschland in die Charts schaffte und dort immerhin Platz 94 belegte.
Die Musik der Band hatte sich gewandelt. War es vorher Progressive Rock, der im Zentrum des Schaffens von Riverside stand, so ist es inzwischen sehr viel eher Progressive Metal oder gleich reiner Metal, denn die vier Musiker lassen es auf „Anno Domini High Definition“ ordentlich krachen. War es vorher noch häufig eine Mischung aus härteren und sanfteren Abschnitten, so knallen die Lieder nun deutlich härter aus den Boxen und Luft zum Verschnaufen, in Form von sanfteren und ruhigeren Abschnitten, gibt es auch nicht mehr wirklich. Die Musik von Riveride wurde konsequent in die harte Schiene verschoben, manchmal leider auch auf Kosten der Melodiösität.
Trotzdem gehen die Lieder von Riverside noch ins Ohr, wenn auch zugegebenermaßen nicht mehr unbedingt beim ersten Mal des Hörens. Ein paar mehr Umläufe bedarf es da schon, bis die einzelnen Lieder ihren Platz im Ohr gefunden haben. Aber sie finden ihn. Besonders gelungen sind der Opener „Hyperactive“, der sanft beginnt und dann konsequent durchstartet und bereits einläutet, auf was sich die Hörerin beziehungsweise der Hörer auf „Anno Domini High Definition“ einzustellen haben. Noch etwas gelungener, da abwechslungsreicher, klingen die beiden Longtracks zum Ende der Platte. „Left Out“ und „Hybrid Times“ sind beides sehr abwechslungsreiche Lieder, die in ihrer Härte auch mitreißen können. Ganz sicher nichts für zartbesaitete Musikkonsumenten, doch für Freundinnen und Freunde des härteren Rocks ganz bestimmt eine Bereicherung ihrer Musik.
Fazit: Weniger Progressive Rock, mehr Metal lassen die vier Musiker von Riverside auf „Anno Domini High Definition“ erklingen. Leise und sanfte Passagen gibt es auf dem Album nur noch am Rande, hauptsächlich wird hier konsequent gerockt. Wer das Spiel mit laut und leise auf früheren Alben der Band liebte, könnte mit dieser Platte enttäuscht werden. Dazu dauert es etwas länger, bis die Melodien auch zünden und sich festsetzen. Trotzdem klingt auch „Anno Domini High Definition“ an einigen Stellen packend. Neun Punkte.
Anspieltipps: Hyperactive, Left Out, Hybrid Times