Freitag, 23. Oktober 2020

Devin Townsend – Order Of Magnitude – Empath Live Volume 1




Devin Townsend – Order Of Magnitude – Empath Live Volume 1


Besetzung:

Devin Townsend – vocals, guitars, synthesizers, bass and computer


Gastmusiker:

Morgan Ågren – drums
Nathan Navarro – bass
Mike Keneally – additional guitars and keyboards
Che Aimee Dorval – guitars, vocals
Diego Tejeida – keyboards
Markus Reuter – touch guitar
Samantha Preis – vocals
Anne Preis – vocals
Arabella Packford – vocals




Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Alternative Rock, ProgMetal


Trackliste:

CD1:

1. Borderlands (9:29)
2. Evermore (5:43)
3. War (6:59)
4. Sprite (5:23)
5. Gigpig Jam (7:02)
6. Coast (5:07)
7. Gato (5:31)
8. Heavens End (11:02)
9. Ain‘t Never Gonna Win (3:43)

CD2:

1. Deadhead (8:12)
2. Why? (8:13)
3. Lucky Animals (3:42)
4. Castaway / Genesis (8:02)
5. Spirits Will Collide (6:30)
6. Disco Inferno (6:36)
7. Kingdom (7:34)

Gesamtspieldauer CD1 (1:00:04) und CD2 (48:51): 1:48:56



Devin Townsend lässt es krachen. Immer wieder mal. Genau so auch auf dem Live-Album „Order Of Magnitude – Empath Live Volume 1“. Das Album wurde im Roundhouse, in Camden im Norden Londons im Dezember 2019 eingespielt. „Volume 1“ heißt der Untertitel dieser Veröffentlichung, da noch zwei weitere Alben aus diesen Shows vom Dezember 2019 folgen sollen. Unterstützung hatte er auf seinen Konzerten von zum Teil prominenten Mitstreitern. Gitarrist Mike Keneally spielte schon bei Frank Zappa, Morgan Ågren am Schlagzeug ebenso, obwohl er wahrscheinlich eher als Drummer von Kaipa bekannt sein dürfte. Markus Reuter kennt man von Stick Men oder The Crimson Projekct und schließlich ist auch Diego Tejeida an den Keyboards zu hören, der am selben Instrument Teil von Haken ist.

Sechs der sechzehn Lieder auf dieser Zusammenstellung stammen vom letzten Album „Empath“, welches im März des Jahres 2019 veröffentlicht worden war. Ansonsten ist noch das 2009er Album „Ki“ mit vier Titeln besonders häufig vertreten. Neben Liedern aus weiteren Alben des Devin Townsend oder des Devin Townsend Projects ist auch ein durchaus atmosphärischer und auflockernder Jam sowie die Cover-Nummer „Disco Inferno“ von den Trammps aus dem Jahr 1976 vertreten. Und diese klingt auch in dieser Version von Devin Townshend nach Disco.

Allerdings stellt diese Nummer genrespezifisch eine Ausnahme dar. Wundern darf man sich im Falle des Devin Townsend natürlich trotzdem nicht, denn der kanadische Musiker ist immer für eine musikalische Überraschung gut. So ist es auch auf diesem Live-Album, denn die restlichen fünfzehn Nummern auf „Order Of Magnitude – Empath Live Volume 1“ pendeln sound- und genremäßig irgendwo zwischen Oper und ProgMetal. Beim Gesang ist von der Rockstimme über ebenfalls opernhafte Ansätze bis zum Growling – und manchmal auch bis zum Geschrei – alles vertreten. Eine wahrlich überraschende Mischung, wenn man die Musik von Devin Townsend zum ersten Mal hört. Doch irgendwie scheint das alles durchaus zusammen zu passen, trotz dieses extremen musikalischen Stil-Mixes – gerade auch in Bezug auf den Gesang. Der rote Faden des Albums ist die Musik des Devin Townsend, die auch immer als solche zu erkennen ist. Definitiv anders, aber gerade dadurch als solche zu erkennen.

Nun, die Musik „knallt“ mal mehr, mal weniger, bleibt dabei allerdings jederzeit eingängig und melodiös. Verstärkt wird dieser Eindruck noch nach dem wiederholten Mal des Abspielens und Hörens, wenn sich die Melodien schließlich im Ohr festgesetzt haben. Schöne akustische Passagen wechseln sich mit donnernden Einlagen ab. Hört man lediglich auf die Musik und lässt den Text weg, klingt es wie eine Geschichte, die hier musikalisch erzählt wird, spannend und abwechslungsreich. An mancher Stelle interagiert Devin Townsend auch auf sehr angenehme und zum Teil lustige Art und Weise mit seinem Publikum, sodass „Order Of Magnitude – Empath Live Volume 1“ auch diesbezüglich durchaus unterhält. So hintereinander durchgehört, klingt das Album wie die Aufführung eines Konzeptalbums, was es allerdings natürlich nicht ist.

Fazit: Durchaus eine unterhaltsame Reise, die Devin Townsend hier mit seinem Publikum und schließlich auf CD gepresst auch mit seinen Hörerinnen und Hörern unternimmt. Auf die vielen verschiedenen Stile und Stilmixe muss man sich natürlich einlassen können. Schafft man das, hat man sicherlich jede Menge Spaß mit diesem Album. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Coast, Deadhead, Why?