Sonntag, 8. Oktober 2023

Ween – Chocolate And Cheese

 



Ween – Chocolate And Cheese


Besetzung:

Dean Ween – guitar, vocals, drums
Gene Ween – vocals
Claude Coleman Jr. – drums


Gastmusiker:

Mean Ween – bass
Andrew Weiss – bass
Patricia Frey – drums
Scott Lowe – programming
Stephan Said – spanish guitar




Erscheinungsjahr: 1994


Stil: Experimental Rock


Trackliste:

1. Take Me Away (3:00)
2. Spinal Meningitis (Got Me Down) (2:52)
3. Freedom Of ‚76 (2:50)
4. I Can‘t Put My Finger On It (2:47)
5. A Tear For Eddie (4:49)
6. Roses Are Free (4:34)
7. Baby Bitch (3:04)
8. Mister, Would You Please Help My Pony? (2:55)
9. Drifter In The Dark (2:31)
10. Voodoo Lady (3:48)
11. Joppa Road (3:02)
12. Candi (4:02)
13. Buenas Tardes Amigo (7:06)
14. The HIV Song (2:09)
15. What Deaner Was Talkin‘ About (1:59)
16. Don‘t Shit Where You Eat (3:19)

Gesamtspieldauer: 54:55



„Chocolate And Cheese“ heißt das vierte Studioalbum der US-amerikanischen Band Ween. „Chocolate And Cheese“ wurde am 27. September 1994 auf dem Plattenlabel Elektra Records veröffentlicht. Es ist das erste Ween-Album, welches in einem professionellen Studio aufgenommen wurde. Gewidmet ist „Chocolate And Cheese“ dem Schauspieler John Candy, der im selben Jahr der Aufnahme verstarb. Das Lied „A Tear For Eddie“ wurde dem Funk/Psychedelic-Gitarren-Pionier Eddie Hazel gewidmet, der am 23. Dezember 1992 starb. Das Lied „Buenas Tardes Amigo“ wiederum, wurde laut Gene Ween durch eine Spanisch-Lektion in der Sesamstraße inspiriert. Der Titel des Albums schließlich ähnelt phonetisch der britischen Redewendung „chalk and cheese“, eine Art zu sagen, dass zwei Dinge nichts gemeinsam haben.

Nicht ganz unpassend der Titel, denn auf „Chocolate And Cheese“ gibt es sehr viele musikalische Genres zu hören – allerdings deutlich mehr als zwei. Das reicht von Pop, Rock über Funk, Folk, Country, Funk, Soul, Gospel, sowie R&B bis hin zu experimenteller Musik. Eine recht krude Zusammenstellung von Musik, die unweigerlich dazu führt, dass man nicht mit allen Liedern auf diesem Album etwas anzufangen weiß – außer man hat den breitesten Musikgeschmack überhaupt. Abwechslungsreich klingt das zwar wie kaum ein anderes Album im Rock und Pop-Bereich, doch zu viel Abwechslung kann auch dazu führen, dass man beim Hören der Platte einfach Lieder überspringt, da es schwerfällt, sich auf alles einzulassen.

Nun, das bekannteste Lied von Ween dürfte wohl „Buenos Tardes Amigo“ sein, welches unter anderem auch in den Soundtracks der deutschen Filme „Lammbock – Alles in Handarbeit“ aus dem Jahr 2001 sowie „Herr Lehmann“ aus dem Jahr 2003 enthalten ist. Tolle Nummer und der Höhepunkt des Albums. Inspiriert durch die Sesamstraße und dann das Lied mit solch einem Text zu versehen – die Jungs von Ween beweisen Humor, schwarzen Humor. Das Lied „Baby Bitch“ könnte genau so von den Beatles aufgenommen worden sein. Tolle Nummer. „What Deaner Was Talkin‘ About“ fällt in dieselbe Kategorie.

Und sonst? Nun, die Lieder überzeugen mal mehr, mal weniger. Abwechslung pur sicherlich, doch nicht alles kann durchweg begeistern. Das klingt zum Teil sehr abgefahren und man kann kaum verarbeiten, dass Lieder, die stilistisch so überhaupt nichts miteinander zu tun haben, hier wie selbstverständlich aufeinander folgen. Und skurril sind manche Nummern zudem. So erklingt „Candi“ absolut experimentell und das Lied „The HIV Song“ ist wohl am besten mit rabenschwarzem Humor zu umschreiben.

Fazit: Niemals kommt beim Hören von „Chocolate And Cheese“ Langeweile auf. Niemals. Sehr viele musikalische Stile wurde auf diesem Album verarbeitet. Wer auf ganz viel Abwechslung auf einer Platte steht, die oder der kann hier absolut nichts falsch machen. Definitiv kein alltägliches Album. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Baby Bitch, Buenas Tardes Amigo, What Deaner Was Talkin‘ About