David Bowie – The Man Who Sold The World
Besetzung:
David Bowie – vocals, guitar, stylophone, organ
Gastmusiker:
Mick Ronson – guitar, vocals
Tony Visconti – bass guitar, piano, guitar, producer
Mick Woodmansey – drums, percussion
Ralph Mace – moog synthesiser
Label: Mercury Records / RCA / EMI
Erscheinungsdatum: 1970
Stil: Rock, Folk
Trackliste:
1. The Width Of A Circle (8:09)
2. All The Madmen (5:41)
3. Black Country Rock (3:36)
4. After All (3:56)
5. Running Gun Blues (3:15)
6. Saviour Machine (4:29)
7. She Shook Me Cold (4:17)
8. The Man Who Sold The World (4:00)
9. The Supermen (3:42)
Gesamtspieldauer: 41:03
Auf seinem dritten Album „The Man Who Sold The World“ aus dem Jahr 1970 hatte David Bowie seinen Stil nun endgültig gefunden. Auch die nächsten Platten sollten in etwa in diesem Stil gehalten sein und dieser ist im Grunde genommen nur mit „überaus nachhaltig“ zu beschreiben. Soll heißen, dass David Bowie nun fast schon zeitlose Musik veröffentlichte, die auch noch nach Jahrzehnten nichts von ihrem Charme und ihrer Eindringlichkeit verlieren konnte. All diese Lieder wirken und hinterlassen Spuren, die es sich lohnt aufzunehmen.
Auf „The Man Who Sold The World“ sind das vor allem vier Titel. „All The Madmen”, eine zunächst folkige Nummer, die durch eine etwas schräg klingende Orgel weitergeführt wird und schließlich in einen Rock-Song mündet, der dann zur melodischen Hymne mutiert. Weiter geht es mit „After All“, einer irgendwie mystisch gearteten Nummer, die wie fast alles auf diesen Album auch durch Melodiösität besticht. Besonders zu erwähnen wäre hierbei auch die klasse gesetzten Hintergrund-Chor-Arrangements und diese plötzlich auftauchende Kirmes-Orgel, die sich einfach festsetzt. Dann wäre da zu erwähnen das wirklich grandiose „Saviour Machine“. So spannend wünscht man sich Rock, wenn man nicht auf Dieter Bohlen und Konsorten steht. Beim ersten Hören klingt dieses Lied vielleicht sogar manches Mal etwas „falsch“, spätestens beim dritten Durchlauf weiß man jedoch, dass das alles genau so und nicht anders klingen muss und auch sollte. Und dann wäre da natürlich noch der Titeltrack „The Man Who Sold The World“. Jetzt wird es wieder ein klein wenig folkiger und alles klingt ein wenig marod, dazu gesellt sich, wie häufig bei David Bowie, ein sehr gelungener Text und fertig ist ein Lied, welches man nicht mehr missen möchte.
Nun auch der Rest der Platte ist sehr gelungen. Wenn man bei „Running Gun Blues” an das Genre Blues denkt, dann wird man überrascht und vielleicht auch ein wenig enttäuscht sein, wenn man denn genau diese Musikrichtung liebt und auch erwartet. Hierbei handelt sich jedoch eher um ein kraftvolles Rock-Lied. Und schließlich kommt man irgendwann zum letzten Titel der Platte: „The Supermen“. Dieser rockt ebenfalls wieder und auch hier lohnt es sich den Text etwas genauer zu verfolgen. Nicht zu vergessen sei hier auch der Opener „The Width Of A Circle“, der Ansätze des Progressive Rock in sich trägt. Und zwar immer dann, wenn die Musiker ihren Instrumenten freien Lauf lassen.
Fazit: Auf „The Man Who Sold The World“ gibt es keinen Ausfall. Zudem waren hier Mick Ronson und Mick Woodmansey jetzt zum ersten Mal an der Seite von David Bowie und sollten später einen Teil der „Spiders from Mars“ bilden, der Begleitband David Bowies – auch diese Zusammenarbeit drückte der Musik ihren Stempel auf. Die Platte ist unaufgeregt und trotzdem spannend, weist so einige Höhepunkte auf und ist auch heute noch eine lohnende Entscheidung, wenn man sich überlegt, was man auf den Plattenteller legt oder in den CD-Player schiebt. Zwölf Punkte.
Anspieltipps: Die vier bereits erwähnten Titel: All The Madmen, After All, Saviour Machine und The Man Who Sold The World