Foreigner – Agent Provocateur
Besetzung:
Lou Gramm – lead vocals, percussion
Mick Jones – guitar, keyboards, piano, background vocal
Rick Wills – bass, background vocals
Dennis Elliott – drums, vocals, background vocals
Gastmusiker:
Wally Badarou – analog synthesizer, digital synthesizer
Tom Bailey – vocals
Brian Eddolls – synthesizer
Larry Fast – synthesizer
Don Harper – vocals
Jennifer Holliday – vocals
Dave Lebolt – synthesizer
Ian Lloyd – vocals, background vocals
Bob Mayo – synthesizer, piano, background vocals
New Jersey Mass Choir of the GMWA
Mark Rivera – saxophone, background vocals
Jack Waldman – synthesizer
Label: Warner Brothers Records
Erscheinungsdatum: 1984
Stil: Adult Oriented Rock
Trackliste:
1. Tooth and Nail (3:56)
2. That Was Yesterday (3:49)
3. I Want To Know What Love Is (5:06)
4. Growing Up the Hard Way (4:14)
5. Reaction To Action (4:02)
6. Stranger In My Own House (5:05)
7. A Love In Vain (4:31)
8. Down On Love (4:12)
9. Two Different Worlds (4:32)
10. She's Too Tough (3:11)
Gesamtspieldauer: 42:37
Das fünfte Album der Mainstream Rocker von Foreigner erschien 1984 und wurde mit dem Titel „Agent Provocateur“ versehen. Auf dem Konzeptalbum geht es angeblich um einen Spion, der sowohl das äußere Leben von Personen, als auch deren Inneres sehen kann. Wenn man sich die einzelnen Titel durchsieht, merkt man allerdings schnell, dass sich hier Liebeslied an Liebeslied reiht.
Und damit wären wir gleich bei der Musik. Diese ist sowas von schmalzig bis schnulzig, dass einem immer wieder die Luft wegbleibt. Stellvertretend hierfür steht der größte Hit des Albums und einer der größten Charterfolge der Band überhaupt: „I Want To Know What Love Is“. Hier mal kurz der Refrain-Text: „I Want To Know What Love Is. I Want You To Show Me. I Want To Feel What Love Is. I Know You Can Show Me.” Und diese vier Sätze werden immer und immer wiederholt. Schmachtend, mit einem fetten Hintergrundchor und vielem „Oh Yeah“. Unglaublich.
Leider ist dies nicht der einzige Ausrutscher nach unten. Auch „That Was Yesterday“ ist so ein Pop-Rock-Lied, bei dem es trieft. Noch ein Beispiel gefällig? „Down On Love“ oder „A Love In Vain“, obwohl bei letzterem Titel wenigstens noch ein wenig der Rock-Ansatz zum Tragen kommt.
Allerdings, auch wenn es mal rockt, da ist trotzdem alles irgendwie glattgebügelt worden. Die Musik sollte wohl ganz schnell wirken und hauptsächlich eingängig sein. Und das sind sowohl die Schmalzstücke wie auch die rockigeren Tracks. Aber da ist eben die Langeweile, die sich nach dem Hören des Albums breit macht. War da was? Gab’s da was? Nein, leider nicht!
Fazit: Der Erfolg, den Foreigner mit diesem Album hatte, der sei ihnen gegönnt. Ich kann mit solcher Musik allerdings gar nichts mehr anfangen. Das ist deutlich zu sehr Mainstream, zu sehr auf den schnellen Erfolg getrimmt. Und genau dieser Umstand bewirkt, dass hier nichts mehr hängenbleiben kann – nur der Gedanke, dass sich auf dem Album jede Menge schmachtende Liebeslieder befinden. Eingängig waren die meisten Lieder auf „4“ auch, aber sie hatten auch was, was man bei den Titeln auf „Agent Provocateur“ vergeblich sucht: Eigenständigkeit und keinen 08/15-Brei. 05 Punkte.
Anspieltipps: Stranger In My Own House, She’s Too Tough