Strawbs – Strawbs
Besetzung:
Dave Cousins – guitars, vocals
Tony Hooper – guitars, vocals
Ron Chesterman – bass
Gastmusiker:
John Paul Jones – bass guitar
Nicky Hopkins – piano
Richard Wilson – spoken words
Label: A&M Records
Erscheinungsdatum: 1969
Stil: Folk Rock, Progressive Rock
Trackliste:
1. The Man Who Called Himself Jesus (3:54)
2. That Which Once Was Mine (2:50)
3. All The Little Ladies (2:19)
4. Pieces Of 79 And 15 (3:01)
5. Tell Me What You See In Me (5:01)
6. Oh How She Changed (2:55)
7. Or Am I Dreaming? (2:26)
8. Where Is This Dream Of Your Youth? (3:07)
9. Poor Jimmy Wilson (2:38)
10. Where Am I (I'll Show You Where To Sleep) (3:28)
11. The Battle (6:38)
Bonus Tracks:
12. Interview / That Which Once Was Mine (3:43)
13. Poor Jimmy Wilson (2:30)
14. The Battle (6:09)
Gesamtspieldauer: 50:39
1969 erschien das Debut der Strawbs unter dem gleichnamigen Albumtitel. Die drei Engländer produzierten zu dieser Zeit Musik, die sehr gut in der Folk-Ecke einzuordnen ist und immer wieder auch an die Anfänge der britischen Kollegen von Barclay James Harvest erinnert. Die Musik wird meist von der akustischen Gitarre dominiert. Harmonien stehen dabei ganz allgemein im Vordergrund und werden zum Teil noch, wie beim eingängigen „That Which Once Was Mine“, von Flötenklängen unterfüttert. In den Credits ist dabei nicht hinterlegt, wer die zusätzlichen Instrumente beigesteuert hat, die beim fast schon epischen „The Battle“ auch aus Blas- und Streichinstrumenten bestehen. Orchestral instrumentiert, sich langsam steigernd und immer weiter anschwellend ist dieser Song auch der Höhepunkt des gesamten Albums. Hier bewegen wir uns bereits im Dunstkreis des Progressive Rock, dessen Anleihen auch auf späteren Platten der Strawbs immer wieder Einzug in die Musik finden werden – auch ohne Rick Wakeman, der auf den folgenden zwei Studioalben an den Keyboards zu hören sein wird.
„The Battle“ stellt hier allerdings die Ausnahme dar. Eingängiger, harmonischer und melodiöser Folk Rock, der oftmals auch mehrstimmig dargeboten wird, stellt ansonsten die Hauptingredienz dieses Albums dar. Mitunter wird der Sound durch die bereits erwähnten Flötenklänge variiert oder aber, wie beim Stück „Tell Me What You See In Me“, durch eine orientalisch angehauchte Instrumentierung. Auch das Orchester kommt noch mal bei „Oh How She Changed“ zum Einsatz und lässt auch diesen Titel in seiner Intensität anschwellen. Auf der remasterten Version des Albums gibt es drei Zugaben, die sich allerdings nur wenig von den ursprünglich veröffentlichten Versionen unterscheiden. Dazu werden diese Stücke mit einem kurzen Interview-Schnipsel aus dem ersten Auftritt der Band bei Top Of The Pops eingeleitet, währenddessen die Weiterentwicklung der Strawbs, weg von der Bluegrass Music und hin zum Folk etwas thematisiert wird.
Fazit: Ein leises und unaufgeregtes Album haben die Strawbs hier zu Beginn ihrer Karriere vorgelegt. Wer auf Melodiösität in der Musik steht und mit teilweise weichgespülten Klängen auch keine Schwierigkeiten hat, der kann hier mit dem Debut-Album der Engländer sicherlich noch Musik für sich entdecken, die deutlich weniger bekannt ist als zum Beispiel die von Barclay James Harvest. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Oh How She Changed, Or Am I Dreaming, Poor Jimmy Wilson, The Battle