Dienstag, 26. November 2019

Agnes Obel – Citizen Of Glass




Agnes Obel – Citizen Of Glass


Besetzung:

Agnes Obel – vocals, choirs, percussion, piano, mellotron, spinet, celesta and other keys


Gastmusiker:

Kristina Koropecki – cello
Charlotte Danhier – cello
Frederique Labbow – cello
John Corban – violin
Daniel Matz – trautonium
Daniel Matz – shakers and timbra


Label: Play It Again Sam


Erscheinungsjahr: 2016


Stil: Kammer-Pop


Trackliste:

1. Stretch Your Eyes (5:11)
2. Familiar (3:56)
3. Red Virgin Soil (2:43)
4. It’s Happening Again (4:20)
5. Stone (3:56)
6. Trojan Horses (5:33)
7. Citizen Of Glass (2:49)
8. Golden Green (3:58)
9. Grasshopper (2:38)
10. Mary (5:47)

Gesamtspieldauer: 40:55



Auch auf dem dritten Album der Dänin Agnes Obel hört man zarten, mitunter zerbrechlich wirkenden Pop, der sehr unaufdringlich aus den Lautsprechern strömt. „Citizen Of Glass“ heißt das Werk und wurde am 21. Oktober 2016 auf dem Plattenlabel Play It Again Sam veröffentlicht. Der Titel des Albums ist dabei dem deutschen Begriff des „gläsernen Bürgers“ entnommen, einen Ausdruck, den es im Engluischen eigentlich gar nicht gibt.

Agnes Obel wollte den Einsatz des Pianos auf ihrem dritten Album im Vergleich zu den beiden früheren Veröffentlichungen etwas zurückfahren und den Schwerpunkt somit auch auf andere Tasteninstrumente legen. So hört man auf „Citizen Of Glass“ neben Violinen und Celli das Cembalo, ein Spinett, eine Celesta sowie ein Trautonium, ein elektronisches Musikinstrument aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Atmosphärisch ist die Musik der Dänin allerdings dieselbe geblieben. Wunderschöne Harmonien formen Melodien, die sanft und weich und überaus eingängig klingen. Die Musik der Agnes Obel klingt dabei sehr viel eher traurig denn fröhlich, düster denn hell. Diese Stimmung in Verbindung mit der Instrumentierung und der warmen Stimme der Musikerin schafft eine ganz eindringliche Atmosphäre, welche zu genießen lohnt.

Es gibt viele Höhepunkte auf „Citizen Of Glass“ zu entdecken, die Lieder „Familiar“, „Red Virgin Soil“, „Trojan Horses“ sowie „Golden Green“ seien an dieser Stelle genannt. Wunderschöne Melodien gibt es bei diesen vier Titeln zu hören, sanft und weich und sehr eingängig. „Red Virgin Soil“ ist dabei sogar eine reine Instrumentalnummer und eher ungewöhnlich für Lieder der Agnes Obel. Diese Melodiösität und Eingängigkeit findet man allerdings auch bei den restlichen Stücken des Albums, welches keine Ausfälle aufweist. Wer also eher die sanften und melodischen Töne in der Musik bevorzugt, die oder der wird mit „Citizen Of Glass“ etwas Besonderes für sich entdecken können.

Fazit: Auch das dritte Album der dänischen Musikerin Agnes Obel überzeugt durch Sanftheit in Verbindung mit wunderschönen Melodien. Gerockt wird da nicht, hauchzart wird die Musik in Szene gesetzt, die zum Träumen und Austruhen einlädt. Die Stimmung der Platte passt in den Herbst, die Tage werden kürzer und Agnes Obel unterstreicht mit ihrer Musik die innere süße Melancholie. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Familiar, Red Virgin Soil, Trojan Horses, Golden Green