Nive Nielsen & The Deer Children – Nive Sings!
Besetzung:
Nive Nielsen – vocals, guitar, ukulele
Gastmusiker:
Jan De Vroede – electric guitar, keyboards and much more
The Deer Children:
Alain Auger – guitar, drums, bass, slide (1,3,6,13)
Alden Penner – guitar, bass (4)
Anders Pedersen – guitar (8)
Angu Motzfeldt – vocals, guitar (2, 8)
Eric Craven – drums (6)
Giselle C. Webber – guitar, vocals, bass (10)
Howe Gelb – piano, guitar, vocals (5,11)
John Birdsong – horns (8)
John Parish – drums, guitar, trombone & stuff (2, 5, 7, 10, 11)
Lisa Gamble – saw, banjo (6)
Matt Bauer – banjo (12)
Peter Dombernowsky – drums (8)
Ralph Carney – horns, reeds (3, 7, 12, 14)
Patrick Carney – drums (14)
Label: Glitterhouse Records
Erscheinungsjahr: 2009 / 2012
Stil: Folk, Pop
Trackliste:
1. Room (4:36)
2. Good For You (2:53)
3. Aqqusernit (2:48)
4. Autoharps! (1:19)
5. Pirate Song (2:24)
6. Dear Leopold (3:09)
7. My Coffee Boy (2:33)
8. Circumstances (4:32)
9. Rock’n’Roll (For Abner Jay) (1:37)
10. Vacuum Cleaner Killer (2:31)
11. Done & Gone (3:59)
12. Winter Song (2:47)
13. Uulia (3:21)
14. Tuttukasik (2:52)
Gesamtspieldauer: 41:29
Musik aus Grönland hört man auch nicht alle Tage. Ich muss zugeben, ich habe bisher noch keine Musik von der größten Insel der Erde gehört. Als in dann die Debut CD von Nive Nielsen und ihren Deer Children eingelegt habe, hörte ich etwas, was ich so nicht erwartet hatte. Auf „Nive Sings!“ hört man eine folkige, manchmal leicht poppige musikalische Mischung, die einem verträumt, verspielt, mitunter auch irgendwie kindlich sanft um das Ohr herumschwebt. Das klingt nach Mystik und Elfen, nach dem Norden und doch auch wieder sehr bodenständig. Nive Nielsen hat es auf „Nive Sings!“ geschafft vierzehn Lieder zu vereinen, die sie allesamt selbst geschrieben hat und die einen einnehmen und vom ersten bis zum letzten Takt überraschen. Dabei ist die musikalische Spannbreite der Titel weit gefächert und sorgt jederzeit für Abwechslung.
Zumeist sind die Lieder der Nive Nielsen angefüllt mit Melodiösität. Das Lied über ihren Staubsauger („Vacuum Cleaner Killer“) stellt da eine Ausnahme dar, da in diesem Stück sogar deutlich dissonantere Töne zu hören sind. Bei diesem Liedtitel jedoch sicher durchaus erwartbar. Ansonsten ist die Platte angefüllt mit Harmonien und Eingängigkeit. Dazu erklingt die ein wenig unbeholfen und naiv klingende Stimme der Grönländerin und fertig ist das melodiöse Album, welches einen Tag sanft ausklingen lässt und auch sonst ziemlich entspannend wirkt. Das bedeutet jedoch nicht, dass man lediglich eine akustische Gitarre zur Begleitung des Gesangs zu hören bekommt. An der ein oder anderen Stelle wird die Scheibe durchaus rockig, das Lied „Uulia“ steht dafür exemplarisch und einige Blasinstrumente tragen zusätzlich zur Abwechslung bei.
Höhepunkt auf „Nive Sings!“ ist für mich der Titel „Dear Leopold“. Eine wunderschöne und sanfte Nummer mit einer Melodie zum Dahinschmelzen. Von der Instrumentierung her kommt in diesem Titel das Banjo wunderschön zum Tragen und eine singende Säge rundet den Gesamteindruck zusätzlich perfekt ab. Doch auch der Opener „Room“, das spannende „Circumstances“ oder das sanfte „Winter“ überzeugen sehr. Im Grunde genommen lässt sich kein Ausfall auf „Nive Sings!“ entdecken. Und wenn es an der einen oder anderen Stelle mal etwas schräger klingt, so lockert dies das Album lediglich zusätzlich auf.
Fazit: Das Debut Album der Grönländerin Nive Nielsen wurde zunächst im Jahr 2009 im Eigenverlag veröffentlicht. Im Jahr 2012 kam es dann zur Wiederveröffentlichung auf dem Plattenlabel Glitterhouse Records und somit wurde „Nive Sings!“ erst damit einem breiteren Publikum zugänglich. Wer auf melodiösen Folk steht, der allerdings noch Ecken und Kanten aufweist, die oder der ist mit dieser Platte sehr gut bedient. Und wer kennt denn sonst schon Musik aus Grönland? Elf Punkte.
Anspieltipps: Room, Dear Leopold, Circumstances, Winter Song