16 Horsepower – Secret South
Besetzung:
David Eugene Edwards – vocals, guitar, banjo, concertina, piano
Steve Taylor – back-up vocals, guitar, organ
Jean-Yves Tola – drums, percussion, piano
Pascal Humbert – bass, bass fiddle, guitar
Gastmusiker:
Asher Edwards – strings
Rebecca Vera – strings
Elin Palmer – strings
Label: Razor & Tie
Erscheinungsdatum: 2000
Stil: Alternative Country
Trackliste:
1. Clogger (3:28)
2. Wayfaring Stranger (2:43)
3. Cinder Alley (4:43)
4. Burning Bush (4:00)
5. Poor Mouth (4:39)
6. Silver Saddle (3:12)
7. Praying Arm Lane (3:19)
8. Splinters (5:20)
9. Just Like Birds (3:44)
10. Nobody' Cept You (3:35)
11. Straw Foot (3:30)
Gesamtspieldauer: 42:13
Im Jahr 2000 veröffentlichten die Amerikaner von 16 Horsepower aus Colorado ihr drittes Studio-Album unter dem Titel „Secret South“. Und im Grunde genommen kann man festhalten, dass sich nicht viel getan hat in Bezug auf die beiden vorher veröffentlichten Alben der Band - was hier aber in keinster Weise negativ gemeint ist. Die Melodien zünden wieder und auf richtige Country-Musik wurde dieses Mal sogar komplett verzichtet.
So ist „Secret South“ ein schönes und „rundes“ Album geworden, auf dem es für die- oder denjenigen einiges zu entdecken gibt, die oder der auf eingängige Melodien steht und auch mal Musik hört, die nicht unbedingt massentauglich ist und somit erst gar nicht in den Play Lists diverser Radiostationen auftaucht. Obwohl, dies kann gleich eingeschränkt werden, denn jedes dieser elf Lieder hier auf „Secret South“ ist durchaus radiokompatibel und könnte dort auch zu hören sein, wenn denn die Redakteure sich auch mal ein wenig mehr „trauen“ würden.
Höhepunkte gibt es auf diesem Albumeine ganze Menge, Ausfälle keinen einzigen. Da wären zunächst mal die drei ersten Songs. Alle drei sind sehr atmosphärisch in der für 16 Horsepower so typischen Art gestaltet, nämlich mit viel Melancholie, Tiefe und auch Schwärze, Rhythmik und einer über allem schwebenden Art der Verzweiflung. Dabei wirkt der dritte Titel „Cinder Alley“ im Refrain sogar richtiggehend hymnisch. „Clogger“, der Opener, ist eine mitreißende und schnelle Nummer, die rockt, während „Wayfaring Stranger“ sehr viel zurückhaltender gehalten ist und man bei diesem Lied wirklich von Alternative Country reden kann, denn genau so klingt diese musikalische Stilrichtung. Nicht nach Country, sondern eben nach einer Weiterentwicklung dieses Genres.
Weitere Höhepunkte des Albums sind das verträumte Silver Saddle, das folkig klingende „Praying Arm Lane“, sowie „Splinters“. Dies ist ein Lied, welches eine irgendwie geartete unheimliche Atmosphäre heraufbeschwört und immer wieder zu rocken beginnt, um dann nur wenige Takte später wieder diese fast schon verschworene Stimmung aufzugreifen. Nicht unerwähnt bleiben soll hier auch der letzte Titel der Platte „Straw Foot“. Ganz bedächtig steigert sich dieser Song. Tolles Banjo-Spiel und eine Melodie, die einen sofort ergreift, einfängt und nicht mehr loslässt. Ein wahrlich würdiger Abschluss für ein schönes Album.
Fazit: Mal etwas rockiger, mal etwas leichter und beschwingter, mal ganz zart, das sind alles Seiten und Zutaten, die es auf „Secret South“ zu entdecken gibt. Die Zusammensetzung der Songs passt, die durch die Bank weg auch als Anspieltipps geeignet wären. Abwechslungsreich und immer überaus melodiös ist dieses im Jahr 2000 erschienene Album eine Bereicherung für alle jene, die mal etwas hören wollen, was eben nicht nur aus Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboard besteht. Hier haben auch das Akkordeon und das Banjo eine besonders große Rolle inne, die sie bestens zu nutzen verstehen. Elf Punkte.
Anspieltipps: Clogger, Wayfaring Stranger, Cinder Alley, Silver Saddle, Praying Arm Lane, Splinters, Straw Foot (sorry, ich konnte mich nicht entscheiden…)