Devin Townsend – Lightwork
Besetzung: (Ohne weitere Angaben)
Label: InsideOut Music
Erscheinungsjahr: 2022
Stil: Rock
Trackliste:
1. Moonpeople (4:44)
2. Lightworker (5:29)
3. Equinox (4:38)
4. Call Of The Void (5:53)
5. Heartbreaker (6:59)
6. Dimensions (5:23)
7. Celestial Signals (5:12)
8. Heavy Burden (4:22)
9. Vacation (3:10)
10. Children Of God (10:05)
Gesamtspieldauer: 55:59
Im Jahr 1996 begann der Kanadier Devin Townsend auch unter seinem eigenen Namen Alben zu veröffentlichen, nachdem er ein Jahr zuvor bereits eine Platte mit der kanadischen Metal-Band „Strapping Young Lad“ eingespielt und veröffentlicht hatte. Am 4. November erscheint damit nun bereits das 23. Album unter seinem Namen, wenn man die Veröffentlichungen von Devin Townsend, Devin Townsend Project und The Devin Townsend Band zusammenfasst. Sein neuestes Werk heißt „Lightwork“ und erscheint auf dem Plattenlabel InsideOut Music.
Während der Pandemie hatte Devin Townsend sehr viele neue Titel geschrieben. Normalerweise sichtet der Musiker nach dem Prozess des Schreibens alles Material und entscheidet dann, welcher Titel es auf die neue Platte schaffen wird und welcher eben nicht. Dieses Mal sollte es aber etwas anders laufen. Mit dem Gedanken hatte der Musiker bereits länger gespielt, nämlich jemanden Unabhängigen mit in diesen Prozess einzubeziehen, der mit in die Entscheidung über die Zusammensetzung des neuen Albums einbezogen werden und dieses auch mitproduzieren würde. Und so fiel die Wahl auf seinen langjährigen Freund GGGarth (Richardson), um diese Idee in die Tat umzusetzen, und in einem längeren Prozess wurden das nächste Devin-Townsend-Album fertiggestellt.
Bezüglich des Sounds, der Abwechslung und der Ideen, die Devin Townsend auch dieses Mal wieder auf „Lightwork“ verwirklicht und umsetzt, wäre jede Art der negativen Kritik völlig deplatziert. Denn der Kanadier schüttet einmal mehr ein wahres Füllhorn spannender Musik über seine Zuhörerinnen und Zuhörer aus. Sound und Ideen überzeugen auch sofort beim ersten Hören, zudem klingen die Melodien sofort eingängig. Diesbezüglich benötigt man allerdings einige Durchläufe mehr, damit sich diese Melodien auch längerfristig festzusetzen verstehen. Doch gibt man der Musik die Zeit zum Wachsen, wird man entsprechend belohnt.
Fans des Devin Townsend, die auf das „harte Zeugs“ des Kanadiers stehen, werden mit „Lightwork“ allerdings deutlich weniger glücklich werden. Zwar ertönt noch der ein oder andere Metal-Riff, doch ist dies nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme. Devin Townsend klingt auf „Lightwork“ orchestral, eingängig, abwechslungsreich, kredenzt den Zuhörern wunderschöne Chorpassagen und mehrstimmigen Gesang, aber eben nicht mehr überwiegend „hart“, sondern immer wieder auch poppig.
So ist diese Aufnahme, wie alle Werke des Devin Townsend, einfach eine Momentaufnahme der Zeit, in der sie entstand – dieses Mal eben auch Pandemie-getrieben. Und während jede Zeit anders ist, so stellt diese Periode eine gewisse einzigartige Kollision von songorientierter melodischer Musik mit einem eher ungewöhnlichem Sounddesign dar und ist daher auch nie langweilig. Um dies umzusetzen musste Devin Townsend nach eigenen Angaben auch seine „Komfortzone“ verlassen. Der Umsetzungsprozess verlief dementsprechend schwierig, doch das Ergebnis kann sich hören lassen und überzeugt.
Fazit: Nicht mehr ganz so hart, dafür sehr abwechslungsreich klingt das neueste Werk des Devin Townsend. „Lightwork“ wirkt an keiner Stelle langweilig und viele der Melodien erschließen sich einem erst mit dem wiederholten Mal des Hörens. Und wenn man dem Album diesen „Reifeprozess“ einräumt, wird man umso mehr belohnt. Elf Punkte.
Anspieltipps: Heartbreaker