Calexico – Garden Ruin
Besetzung:
John Convertino – drums, percussion, shakers
Joey Burns – acoustic guitar, electric guitar, vocals, piano, tambourine, cello, banjo, wurlitzer, casio flute, glockenspiel, shaker, bass, backup vocals, vibes, bass melodica, organ, accordion
Gastmusiker:
Volker Zander – electric bass, vibes
Martin Wenk – glockenspiel, trumpet, wurlitzer, nashville tuning guitar, electric guitar, banjo, noise
Jacob Valenzuela – trumpet
JD Foster – nashville tuning guitar, horn arrangement, electric guitar, banjo ukulele, mando bird, electric bass, sleigh bells, backup vocals, fender rhodes bass
Rob Burger – hammond b3 organ
Paul Niehaus – pedal steel, electric guitar, baritone guitar
Nelzimar Neves – cello
Dan Coleman – cello arrangement
Naim Amor – electric guitar
Jelle Kuiper – shakers, thunder drum
Nick Luca – hammond b3 organ, electric jazz guitar, reverse wurlitzer
Eldys Isak Vega – piano
Roberto Mendoza – sound effects
Amparo Sanchez – vocals
Label: City Slang
Erscheinungsdatum: 2006
Stil: Independent Rock, Alternative
Trackliste:
1. Cruel (3:59)
2. Yours And Mine (2:30)
3. Bisbee Blue (2:48)
4. Panic Open String (4:09)
5. Letter To Bowie Knife (3:06)
6. Roka (3:42)
7. Lucky Dime (2:33)
8. Smash (3:45)
9. Deep Down (4:31)
10. Nom De Plume (3:19)
11. All Systems Red (6:09)
Gesamtspieldauer: 40:35
Nichts ist es mehr mit TexMex-Musik auf der sechsten Calexico Platte mit dem Titel „Garden Ruin“. Im Jahr 2006 wurde das Album veröffentlicht und beinhaltet schon einen ganz immensen Stilbruch im musikalischen Wirken der beiden Texaner John Convertino und Joey Burns. Keine Instrumentalsongs mehr und auch kaum mehr mexikanische Töne sind auf „Garden Ruin“ zu hören. Stattdessen bekommt der geneigte Hörer nun meist ruhige und sehr unaufdringliche, häufig akustische Musik serviert.
Alles klingt sehr melodiös und harmonisch eingängig, meist wird Englisch gesungen. Am ehesten klingen Calexico noch wie auf den vorherigen Alben beim Stück „Roka“. Hier wurde mit Amparo Sanchez auch gleich eine mexikanische Sängerin mit eingebunden. Aber auch Französisch beherrscht Joey Burns sehr gut, wie man beim tollen und irgendwie ein wenig mystisch klingenden „Nom De Plum“ hören kann. Sicherlich ein Höhepunkt des Albums.
Einen solchen findet man auch gleich zu Beginn. „Cruel“ macht Laune. Eine richtig schöne Nummer mit Ohrwurmcharakter. Im Mid-Tempo gehalten klingt das Lied sehr sehnsüchtig und hier kommen jetzt auch mal ganz zart, die früher obligatorischen Trompeten zum Einsatz. Ebenfalls sehr überzeugend ist der letzte Titel des Albums geworden. „All Systems Red“ klingt zunächst unglaublich sanft und zerbrechlich, steigert sich dann im weiteren Verlauf immer mehr und gewinnt dadurch auch an Intensität. Eine gewisse Monotonie ist dem Titel auch nicht abzusprechen, was wiederum bei lautem Hören eine Art hypnotischen Effekt hervorzurufen scheint. Drogen braucht hierzu echt niemand. Dazu gesellen sich einige schräge Töne und man taucht ein, in das exakte Gegenteil der restlichen zehn Lieder. Jetzt wird es laut und fordernd und schräg und stellt einen würdigen, wenn auch unerwarteten Ausklang dieser Platte dar.
Fazit: Der Aufschrei war groß bei vielen Calexico-Fans, als sie zum ersten Mal „Garden Ruin“ hörten: Das ist doch jetzt eine ganz andere Band! Stimmt schon ein wenig, aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen beziehungsweise hören lassen. Einige Höhepunkte gibt es auf der Scheibe zu erlauschen, Ausfälle gar keine. Alles hat seine Qualität und wirkt. Ein unaufdringliches und relaxtes Album stellt „Garden Ruin“ dar. Wer auf harmonischen, aber nie langweiligen Alternative Rock steht, der wird mit dieser Scheiben garantiert jede Menge Spaß haben. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Cruel, Nom De Plume, All Systems Red