Keith Jarrett – Concerts
Besetzung:
Keith Jarrett – piano
Label: ECM Records
Erscheinungsdatum: 1981
Stil: Jazz
Trackliste:
1. Part I (21:54)
2. Part II (12:04)
3. Untitled (9:30)
4. Heartland (6:03)
Gesamtspieldauer: 49:32
Am 28. Mai 1981 gab der Jazz Pianist Keith Jarrett im Festspielhaus zu Bregenz, Österreich, ein Konzert, welches anschließend im Herbst desselben Jahres auf dem Label ECM Records veröffentlicht wurde. Zu hören ist darauf eine Improvisation des US-Amerikaners, die er mit vollem Körpereinsatz einspielt. Man hört ihn neben seinem Pianospiel summen und brummen, seufzen und ächzen, singen und stöhnen, stampfen und wischen. Das klingt mitunter sehr überraschend, manchmal sogar ein klein wenig skurril, macht das gesamte Hörerlebnis allerdings nur noch ein wenig mehr einnehmend.
Das Bregenzer Konzert beinhaltet vier Abschnitte, die allesamt durchaus eingängig sind. Mal etwas fordernder, mal ganz sanft und zart, bearbeitet Keith Jarrett das Piano und entlockt diesem wunderschöne Läufe, die ins Ohr gehen und beeindrucken. Mal klingt es zwar auch etwas schräger, verwirrender, doch ist auch dieses Album des Jazz Pianisten alles andere als eine Free Jazz Improvisation. Vielmehr entwickelt Keith Jarrett hier immer wieder neue, eingängige Melodiebögen, die zum Teil auch ohne großartige Umwege direkt ins Ohr der Zuhörer gehen.
Trotzdem benötigt man für dieses Album einige Durchläufe. Es scheint geradezu so, als ob sich die Musik erst setzen muss, um von der Hörerin, vom Hörer völlig erschlossen werden zu können. Gibt man diesen Klängen allerdings die Zeit zu „reifen“, indem man ihnen mehrere Durchläufe und eines gewisses Maß an Konzentration einräumt, so werden viele Melodiebögen plötzlich offener, einnehmender, vertrauter und auch konsequent logischer. Plötzlich entdeckt man hier etwas Neues, dort etwas Interessantes und die Musik scheint anzuschwellen, zu wachsen, wichtiger zu werden.
Fazit: Eine weitere jazzige Improvisation für den eher gemäßigten Musik-Markt hat Keith Jarrett mit diesem Bregenzer Piano-Konzert vorgelegt. Man muss kein Jazz-Kenner und schon gar kein Jazz-Freund sein, um mit dieser Art der Musik etwas anfangen zu können. Die Melodien auf „Concerts“ gehen ins Ohr, auch wenn sie dies nicht ohne weiteres gleich beim ersten Durchlauf schaffen. Mit jedem weiteren Durchgang wächst dieses Album allerdings. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Part I
(Die GEMA verhindert hier jegliche YouTube Wiedergabe. In anderen Ländern ist dies kein Problem.)