Colosseum – Valentyne Suite
Besetzung:
Dave Greenslade – keyboards, organ, vibraphone, piano, backing vocals
Dick Heckstall-Smith – saxophone, flute
James Litherland – guitars, lead vocals
Tony Reeves – bass
Jon Hiseman – drums
Gastmusiker:
Barbara Thompson – wind
Dave Gelly – saxophone
Jimmy Phillips – saxophone
Label: Sanctuary Records
Erscheinungsdatum: 1969
Stil: Jazz Rock
Trackliste:
1. The Kettle (4:29)
2. Elegy (3:14)
3. Butty's Blues (6:47)
4. The Machine Demands A Sacrifice (3:54)
5. The Valentyne Suite (16:56)
a. Theme One: January's Search
b. Theme Two: February's Valentyne
c. Theme Three: The Grass Is Always Greener
Bonus Tracks (remasterte Wiederveröffentlichung von 2006):
6. Arthur's Moustache (6:32)
7. Lost Angeles (8:38)
Gesamtspieldauer: 50:30
Colosseum war eine britische Jazz-Rock Formation, die in zwei verschiedenen Line-Ups tätig war. Einmal unter der Überschrift Colosseum, später unter dem Titel Colosseum II mit Gary Moore an der Gitarre. Bei „Valentyne Suite“ handelt es sich um die zweite Veröffentlichung der ersten Bandzusammensetzung aus dem Jahr 1969.
Die Musik auf „Valentyne Suite“ ist rockig bis bluesig und die Einflüsse des Jazz lassen sich in den vielen Instrumentalpassagen nicht überhören. Das wirkt oftmals fast schon gejamt bis improvisiert, obwohl es letzteres garantiert nicht ist. Die Gitarren kreischen und allem unterliegt ein treibender Rhythmus, den John Hiseman seinem Schlagzeug entlockt. Eingängig ist hier nichts, sehr viel eher klingt die Musik immer fordernd und mitunter fast schon aggressiv.
Dem Saxophon wird auf dem Album ein großes Betätigungsfeld eingeräumt, was die Musik an sich schon von „gängiger“ Rockmusik abhebt. Alles klingt ein wenig schwer, was auch immer wieder durch einen fetten Hammond-Orgel-Sound und volle Bläserattacken transportiert wird. Mal klingt es rockiger wie beim Opener „The Kettle“, mal ist es Blues wie bei „Butty’s Blues“. Über allem schwebt allerdings das Genre „Jazz“, welches immer wieder, mal mehr, mal weniger zu Tage tritt.
Höhepunkt des Albums ist sicherlich die „Valentyne Suite“, die in drei thematische Abschnitte unterteilt wurde. Dieses Stück ist gleichzeitig das melodiöseste Lied der Platte und gleichzeitig auch jenes, welches am ehesten Teile aufweist, die man ohne weiteres auch dem Genre Progressive Rock zuordnen kann. In den knapp siebzehn Minuten Dauer der Nummer gibt es einige Stimmungswechsel, die den Titel zu einem sehr abwechslungsreichen und auch spannenden Stück werden lassen. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle auch die Instrumentierung selbst. Man merkt an jeder Stelle des Albums, dass hier begnadete Musiker aufspielen, die alles geben und an jeder Stelle der Platte überzeugen können.
Fazit: Wem die „Jazz-Ader“ fehlt, der wird das Album wohl ein wenig anstrengend finden. Hier ist nur wenig eingängige Musik zu hören und man benötigt unbedingt mehrere Durchgänge des Hörens, bis einem die einzelnen Titel vertrauter vorkommen. Am ehesten bleibt da noch das Opus Magnus der Platte, der Titeltrack „The Valentyne Suite“ hängen. Hier klingt die Musik von Colosseum für die Ohren eines Rock-Hörers sehr viel angenehmer, interessanter und auch eingängiger. Der Rest des Albums, inklusive der zwei Zugaben in Form der Bonus-Titel ist da schon sehr viel gewöhnungsbedürftiger. Sieben Punkte.
Anspieltipps: The Valentyne Suite