Dienstag, 27. November 2012

Haindling – Ein Schaf denkt nach




Haindling – Ein Schaf denkt nach


Besetzung:

Hans-Jürgen Buchner – Gesang, Konzertflügel, Saxophon, Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Tuba, Flöte, Pfeiff, Perkussion, singende Sägen, Bass, Gitarre, Keyboards, Dulcimer, Tierhörner, Akkordeon


Gastmusiker:

Michael Braun – Saxophon, Trompete, Hörner, Gesang
Peter Enderlein – Schlagwerk, Perkussion
Reinhold Hoffmann – Akkordeon, Hörner, Gesang
Wolfgang Gleixner – Bass, Gitarre, Bass Charanga, Perkussion, Gesang
Michael Muffy Ruff – Keyboards, Programmierung, Gesang
Ulrike Böglmüller-Buchner – Stimme, Gesang, Perkussion
Haindling Konzertpublikum – Chorgesang
Hinter Gleissinger Wolfsauslasser – Bauchglocken
Dendorfer Sepp und Freunde – Stimmen bei O-Käy


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 2009


Stil: Bayrische Popmusik


Trackliste:

1. Uschi (3:27)
2. Schickts eich (3:57)
3. Mond (4:46)
4. Ein Schaf denkt nach (4:13)
5. Helft uns 1 (4:48)
6. Die Fliege (1:46)
7. Von Geist zu Geist (3:48)
8. Shibui (4:39)
9. Komm doch mit (3:28)
10. In Memoriam Xaver (4:07)
11. O-käy (2:11)
12. Ahh - Da bin i dabei (4:16)
13. Wie die Wolken ziehen (3:35)
14. Ich möchte kein Eisbär sein (4:05)
15. Helft uns 2 (3:46)
16. Rosmarie (2:59)
17. Bubu Chilli (4:23)
18. Bayern Remix (2:47)
19. Prozessionsmusik (7:24)

Gesamtspieldauer: 1:14:51




Das elfte Studioalbum Haindlings wurde 2009 unter dem Titel „Ein Schaft denkt nach“ veröffentlicht. Und wenn man dieses einlegt, dann bekommt man zunächst erst mal einen Schock. Die Platte beginnt mit „Uschi“. Und während dieses Liedes kommt es zu solch Sätzen wie: „Uschi, oh Uschi, i mog so gern Dei Sushi. Des Sushi des Du machst is wunderbar. Uschi, oh Uschi, Du hast des beste Sushi. Do vergess i ois was vorher war.“ Nun, da braucht man schon eine ganz gehörige Portion Humor, um das noch irgendwie witzig finden zu können. Aber bereits mit dem nächsten Stück wird es schlagartig besser. „Schickts eich“ ist jetzt wirklich witzig und wie der Titel schon vermuten lässt auch ein wenig hektisch. Ganz anders wieder der Titelsong: „Ein Schaf denkt nach“. Sehr nachdenklich bezüglich Text und Musik. Zunächst äußerst melancholisch wird die Musik im weiteren Verlauf dann jedoch ein wenig lebhafter, die nachdenkliche Aussage der Musik bleibt allerdings erhalten.
Auch der „Helft uns 1“-Titel ist sehr nachdenklich gehalten. Klasse hier der Einsatz der singenden Säge. Wenn dieses „Instrument“ irgendwo passt, dann hier. Aber es gibt später ja noch ein „Helft uns 2“-Lied. Da wird jetzt gerockt, mit E-Gitarre und Saxophon. Teil 1 wirkt besser. „Die Fliege“ ist klasse. Ein Lied zum Lächeln mit tollem Text. Ebenfalls witzig arrangiert ist „O-käy“.

Ein paar schöne Instrumentalstücke gibt es glücklicherweise auch wieder zu hören. Da wäre zum einen das etwas sphärische „Shibui“, das „chillige“ „Bubu Chilli“ und die nur fast wortlose Nummer „Prozessionsmusik“, die aus mehreren, mitunter irgendwie zusammengewürfelten Titeln zu bestehen scheint, wobei man das Ende des Liedes noch sehr gut vom Beginn der Platte „Haindling“ kennt. Dies alles wird jedoch in den Schatten gestellt vom schönsten und beeindruckensten Lied des Albums: „In Memoriam Xaver“. Wunderschön melancholische, verträumte und sentimentale Musik.

Vier Lieder sollten hier noch Erwähnung finden. Da ist zum einem „Ahh - Da bin i dabei“. Hier hört man die Zuschauer diverser Haindling-Konzerte im Chor ein „Ahh“ intonieren. Eine sehr schöne Geste von Hans-Jürgen Buchner. „Wie die Wolken ziehen“ ist ein Lied seiner Tochter Astrid, die es auch selbst singt. Dann gibt es da noch den „Bayern-Remix“. „Bayern“ war auf „Zwischenlandung“ schon sehr gewöhnungsbedürftig, warum es sogar die Ehre bekam, hier nochmals als Remix aufzutauchen entzieht sich meinem Verständnis. „Ich möchte kein Eisbär sein“ ist angelehnt an den Song „Ich möchte ein Eisbär sein“ von „Grauzone“, der zu Zeiten der Neuen Deutschen Welle die Charts stürmte. Die Musik ist ähnlich, genau wie der Text, nur dass hier die Knuts und Flockes diverser deutscher Zoos bemitleidet werden.

Fazit: Das Album „Ein Schaf denkt nach“, welches, na nennen wir es mal „komisch“ mit „Uschi“ begann, das enthält im weiteren Verlauf mehrere sehr hörenswerte Lieder. Die Platte macht Spaß, ist manches Mal nachdenklich, ein anderes Mal einfach nur witzig. Somit hat dieses Album ein ganze Menge zu bieten. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Schickts eich, Ein Schaf denkt nach, Helft uns 1, Die Fliege, Komm doch mit, In Memoriam Xaver, O-käy, Rosmarie