Pink Floyd – Animals
Besetzung:
Nick Mason – percussion, drums, tape effects
Roger Waters – bass, acoustic and rhythm guitar, vocals, vocoder, tape effects
Richard Wright – keyboards, piano, hammondorgan, synthesizer, backing vocals
Label: Columbia Records
Erscheinungsdatum: 1977
Stil: Progressive Rock / Psychedelic Rock
Stil: Progressive Rock / Psychedelic Rock
Trackliste:
1. Pigs On The Wing (Part One) 1:25
2. Dogs 17:07
3. Pigs (Three Different Ones) 11:30
4. Sheep 10:19
5. Pigs On The Wing (Part Two) 1:28
Gesamtspieldauer: 41:48
Gesamtspieldauer: 41:48
In den späten 60ern von Syd Barrett gegründet, waren Pink Floyd sowohl in den 60ern wie auch in den 70ern eine DER stilprägenden Rockbands. War es zu Beginn noch der charismatische Syd Barrett, der das Bandgeschehen bestimmte, so übernahm nach dessen drogenbedingtem Ausscheiden, mehr und mehr Roger Waters das Zepter des Songwritings in die Hand. Nicht zu unterschätzen ist dabei aber der Einfluss von David Gilmour und Richard Wright, zumindest in der ersten Hälfte der 70er Jahre. Pink Floyd ist wohl die Band, auf der das Image „psychedelisch“ zumindest zu Beginn, am besten passte. Immer wieder versuchten sie allerdings neue Wege zu gehen, was bedeutete, dass in der Bandkarriere kaum ein Album dem anderen glich.
Gibt es eigentlich DAS Rockalbum, bei dem alles passt? Ja, bei „Animals“ von Pinkt Floyd ist das so. Die perfekte Platte. Dabei ist „Animals“ rockiger, dynamischer und noch einen Tick depressiver, als alle bis dahin veröffentlichten Pink Floyd Alben. Man hört neben einer härter gespielten Gitarre Schweinegrunzen, Hundebellen und Schafblöken, wobei die einzelnen Tiere menschliche Typen darstellen sollen. Und auch das Cover ist Kult. Dort sieht man über dem Battersea Kohlekraftwerk seltsamerweise ein Schwein fliegen, welches in Deutschland gefertigt wurde. Das Albumcover wurde dabei wieder von Storm Thorgerson von Hipgnosis gestaltet, die Idee dazu kam allerdings von Roger Waters. Das Bild selbst ist eine Photomontage, da das neun Meter lange Schwein zwischen den Schornsteinen des Kraftwerks erst später hineingesetzt wurde. Der Grund hierfür lag am Wind. „Algie“, so der Name des Kunsttieres, hatte sich bei den Coveraufnahmen durch eine Windböe losgerissen und schwebte davon, bis es schließlich später auf einem Bauernhof in Kent unversehrt landete. Aber gerade, als „Algie“ auf Abwegen durch den englischen Himmel war, wurde das Photo mit den interessantesten Wolkenformationen geschossen, sodass man sich entschied, „Algie“ nachträglich einzusetzen. Nachzulesen ist das Ganze in „Inside Out“, dem Pink Floyd Portrait von Nick Mason.
Nun zur Musik. „Pigs On The Wing“ stellt den Eingangstrack, wie das letzte Lied des Albums. Kurz und akustisch, nur durch den Text sind beide Einspielungen unterscheidbar. Hier verwendeten Pink Floyd wieder das Stilmittel, eine Platte beginnen zu lassen, wie sie aufhört. Das erste Mal hat man das auf „The Dark Side Of The Moon“ gehört, als der Sound des Klopfens eines Herzens am Beginn, wie am Ende zu vernehmen war. Beide Lieder sind schöne Akustikstücke, die die drei „Hauptsongs“ des Albums einrahmen.
„Dogs“, das längste Lied auf der Platte und das einzige Stück, das Waters nicht allein, sondern in Koproduktion mit David Gilmour geschrieben hat, beinhaltet es dann: Das beste Gitarrensolo, welches David Gilmour jemals gespielt hat. Besser als jenes bei „Comfourtably Numb“ auf „The Wall“. Das Lied ist abwechslungsreich und weiß sowohl von der Melodieführung, wie auch vom Text her zu überzeugen. Alle Texte auf dem Album wurden von Roger Waters geschrieben, und es deutet sich hier bereits an, was textlich auf „The Wall“ oder „The Final Cut“ noch verstärkt fortgesetzt werden sollte: Marode, tieftraurige Verse.
„Pigs (Three Different Ones) beginnt mit einem genialen Keyboardlauf, der immer wieder im Lied auftaucht. Ab 4:30 beginnt dann ein Instrumentalteil, der so, wohl einmalig ist. Hier werden Vocoder und Talkbox eingesetzt und man spürt geradezu, wie die Schweine leiden beziehungsweise angeklagt werden. In der letzten Strophe schließlich, muss textlich besonders Mary Whitehouse leiden, eine konservative britische Politikerin. Sie ist Schwein Nummer drei und hat es sich wohl bei Roger Waters durch ihre zu konservative Haltung verscherzt.
„Sheep“ beginnt dann wieder ruhig, mittels einer Keyboardmelodie. Dann setzt Waters‘ treibender Bass ein und das Stück steigert sich weiter. „Sheep“ ist das „härteste“ Stück auf der Platte und gefällt auch wegen Roger Waters‘ Gesang, der hier einfach passt. Beim Text hat sich Roger Waters des Psalms 23 bedient, „Der Herr ist mein Hirte“. Allerdings beschützt dieser „Herr“ seine Schafe nicht, sondern führt seine Lämmer zur Schlachtbank. Der Text wird über einen Vocoder gesprochen und man hört die Schafe ihrem Ende entgegendrängeln.
Fazit: Mit „Animals“ ist Pink Floyd ein Meisterwerk gelungen, welches kaum einen Vergleich zu anderen Alben zulässt. Zu „anders“ ist hier die Musik. Textlich geht das schon sehr viel einfacher, da kann man „The Wall“ und „The Final Cut“, zumindest von der Stimmung her, heranziehen. Auf einer Skala von 0 - 15 Punkten erhält "Animals" die volle Punktzahl: 15! Was sonst?
Anspieltipps: Alle fünf Lieder.
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