Birth Control – Open Up
Besetzung:
Peter Föller – vocals
Martin Ettrich – guitars
Sascha Kühn – bass
Manni von Bohr – keyboards
Hannes Vesperums – drums
Label: Look At Me
Erscheinungsjahr: 2022
Stil: Rock, Hard Rock, Funk
Trackliste:
1. Gammy Ray 2.0 (4:29)
2. The Last Word (8:09)
3. Wrestling Mama (4:46)
4. Open Sesame (9:41)
5. I Don't Mind (6:33)
6. Wannabe (7:14)
7. Plans Get Lost (6:59)
8. These Are The Days (5:09)
Gesamtspieldauer: 53:03
Da legt man die neue Birth Control Platte mit dem Titel „Open Up“ auf, ist man zunächst schon etwas überrascht, als Einstieg gleich eine neue Version des Klassikers „Gamma Ray“, ursprünglich aus dem Jahr 1973, in einer stark verkürzten Version zu hören. Nach dem Tod von Bernd Noske im Jahr 2014 hatte sich die Band 2016 wieder neu formiert und mit „Here And Now“ auch gleich ein neues Album aufgelegt. Nun, sechs Jahre später erscheint also Album Nummer 18 in der langen Bandgeschichte und es beginnt mit einem Rückgriff auf längst vergangene Zeiten.
Kann man so machen, muss man aber nicht. Überraschend ist das Ganze jedoch zumindest. Festzuhalten bleibt dabei jedoch gleich, dass diese „Gamma Ray 2.0“-Version es nicht mit dem Original aufnehmen kann. Warum also gleich diesen Vergleich heraufbeschwören? Nun, Birth Control klingen auf „Open Up“ wie ein wenig aus der Zeit gefallen. Und das ist durchaus positiv gemeint. Die Musik auf diesem Album erinnert vom Sound her immer wieder an die Zeit der frühen 70er Jahre, in denen Birth Control ihre größten Erfolge feierte.
Doch dies gilt nicht durchgängig für dieses Album, welches bezüglich seines Genres am stärksten im Hard Rock angesiedelt ist. Nicht alles in diesen Hard Rock-Passagen klingt da besonders oder mitreißend. Ab und an hört man auch – zwar technisch gut gemachte – doch wenig mitreißende Musik, von der man glaubt, diese schon oft so oder so ähnlich gehört zu haben.
Am überzeugendsten klingt dabei der fette Orgelsound – und dies durchgängig, über das komplette Album hinweg. Wahrscheinlich trägt auch dieser Sound am stärksten mit zu den aufkommenden Vergleichen zu den 70er Jahren bei. Da macht „Open Up“ dann immer besonders Spaß und wird zu einer sehr kurzweiligen Angelegenheit.
Fazit: Immer dann, wenn es die Musik auf "Open Up" am stärksten schafft, Erinnerungen an die frühen 70er Jahre und damit an die ersten Alben der Band aufkommen zu lassen, immer dann klingt sie auch am überzeugendsten. Dies gilt allerdings nicht für den Opener "Gamma Ray 2.0", der ist im Original einfach besser. Ansonsten ist "Open Up" ein gutes Hard Rock Album geworden, welches jedoch mit diesen Hard Rock Titeln nicht lange im Gedächtnis bleibt. In der Vergangenheit zu schwelgen ist da deutlich schöner. Neun Punkte.
Anspieltipps: The Last Word