And You Will Know Us By The Trail Of Dead – The Century Of Self
Besetzung:
Conrad Keely – ohne Instrumentenangabe
Jason Reece – ohne Instrumentenangabe
Kevin Allen – ohne Instrumentenangabe
Gastmusiker:
Jay Leo Phillips – bass, vocals
Aaron Ford – drums, vocals, organ
Clay Morris – keyboards, organ
Brenda Radney – vocals
Yasmine Kittles – vocals
Anand Wilder – vocals
Chris Keating – vocals
Label: Superball Music
Erscheinungsdatum: 2009
Stil: Alternative
Trackliste:
CD: The Century Of Self
1. The Giants Causeway (2:39)
2. The Far Pavilions (4:54)
3. Isis Unveiled (6:27)
4. Halcyon Days (6:36)
5. Bells Of Creation (5:24)
6. Fields Of Goal (3:42)
7. Inland Sea (4:09)
8. Luna Park (4:22)
9. Insatiable (One) (4:44)
10. Pictures Of An Only Child (2:03)
11. Ascending (4:47)
12. An August Theme (0:51)
13. Insatiable (Two) (3:04)
Gesamtspieldauer der CD: 53:41
DVD: And You Will Know Us By The Trail Of Dead: Live In Düsseldorf
1. Gargoyle Waiting
2. Bells Of Creation
3. Aged Dolls
4. A Perfect Teenhood
5. Clair De Lune
6. Totally Natural
7. Mistakes And Regrets
8. Richter Scale Madness
Gesamtspieldauer der DVD: 56:42
Ein klein wenig klingt das sechste Studio-Album der texanischen Band And You Will Know Us By The Trail Of Dead nach „Back To The Roots“. Denn auf „The Century Of Self“ wird wieder deutlich härter gerockt, als es noch auf den zwei Vorgänger-Alben der Fall war. Vieles erinnert hier an die Anfänge der Band. „The Giants Causeway“, der erste Titel der Platte, beginnt zwar zunächst recht zurückhaltend, wirkt fast hymnisch und bombastisch, nach diesen gut zweieinhalb Minuten geht es dann jedoch mit „The Far Pavilions“ gleich in die Vollen. Jetzt wird gerockt, kraftvoll und ohne Kompromisse. Zwar gibt es auch hier in der Mitte des Songs eine kurze Auflockerung in Form eines nicht allzu langen und fast schon orchestralen Einschubs, aber schnell wird das ursprüngliche Thema wieder aufgegriffen und es geht erneut sehr rockig weiter. Fast ohne Übergang wird schließlich „Isis Unveiled“ gestartet, ein Lied welches trotz seiner kraftvollen Härte sehr melodiös aus den Lautsprechern kommt. Klasse hier ebenfalls wieder der Mittelteil, der rhythmisch im Chor fast wie eine Hymne vorgetragen wird, um anschließend erneut in den schnelleren Part überzugehen. „Halcyon Days“ im Anschluss daran, ist ein Mid-Tempo Lied, worauf sich einer der Höhepunkte der Platte anschließt: „Bells Of Creation“. Eine tolle und kraftvolle Nummer, die genau so klingt, wie man sich Rock-Musik im 21. Jahrhundert vorstellt: Eingängig, packend und eben nicht so ein 08/15-Song, wie sie viele Mainstream-Bands zuhauf auf den Markt werfen, die dann auch rauf und runter in den diversen Radiostationen dieser Erde gespielt werden. Spannende Musik in verschiedene Teile unterteilt, die jeweils rocken und dabei nie die Melodie des Songs in den Hintergrund treten lassen.
„Fields Of Goal“ ist wieder ein Lied der härteren Art, bevor mit „Inland Sea“ auch auf „The Century Of Self“ die etwas ruhigeren Töne Einzug auf dem Album halten. „Ruhig“ ist hier allerdings relativ gemeint, denn auch dieses Lied rockt, nur eben nicht in der Intensität wie die Vorgänger. Mit „Luna Park“ wird es im Anschluss daran dann sogar wirklich ruhig und zurückhaltend. Balladesk entwickelt sich hier ein nachdenklicher Song, der im Vergleich zu dem vorher Gehörten fast schon einen Stilbruch darstellt – ohne wirklich einer zu sein. Denn auch dieses Lied gewinnt im weiteren Verlauf an Intensität. Aber dieser eingeschlagene Weg der etwas leiseren Töne wird auch mit „Insatiable (One)“ fortgesetzt. Alles jedoch immer unter der Überschrift: Melodiöse Musik.
Und dann folgt sogleich der nächste Höhepunkt des Albums „Pictures Of An Only Child“. Eine schöne pianolastige Ballade, eingängig und ein wenig an eine russische Weise erinnernd, hört man hier perlende Pianoklänge, die mit knapp über zwei Minuten leider ein wenig zu kurz geraten sind. Doch dann befinden wir uns stilistisch wieder am Beginn des Albums. Es wird erneut gerockt auf „Ascending“. Perfekt abgemischt und arrangiert ist dieses Lied und auch hier gibt es wieder solch einen Mittelteil, der im Chor eingesungen wird, bis der Titel wieder seine ursprüngliche Fahrt aufnimmt. „An August Theme“ ist ein kurzes instrumentales von Streichern und einem Synthesizer dominiertes Intermezzo, bevor das Album mit „Insatiable (Two)“ hauptsächlich zart und getragen ausklingt.
Nicht unerwähnt bleiben soll hier erneut das Cover-Artwork, für welches sich einmal mehr Conrad Keely auszeichnete. Wirklich beeindruckend gezeichnet das Ganze. Und legt man, die in der Deluxe-Ausgabe beigelegte DVD ein, so kann man diese Bilder nochmals ein klein wenig animiert bewundern und And You Will Know Us By The Trail Of Dead während eines knapp einstündigen Live-Auftritts in Düsseldorf beobachten, bei dem die Lieder noch mal ein klein wenig härter klingen, als auf der CD selbst. Wobei anzumerken wäre, dass sich die Songauswahl auf die ersten Alben der Band und nicht auf „The Century Of Self“ bezieht. Trotzdem eine schöne Zugabe.
Fazit: And You Will Know Us By The Trail Of Dead sind auf „The Century Of Self“ wieder deutlich härter geworden, was der Qualität der Musik allerdings überhaupt nicht im Wege steht. Die Musik kann den Rock-Freund packen, denn weichgespült ist hier überhaupt nichts. Die härteren Töne sind angesagt, die allerdings in packenden Melodien verpackt dargeboten werden und somit auch für Freunde der „gemäßigteren“ Sounds von Interesse sein dürften. Elf Punkte.
Anspieltipps: Bells Of Creation, Inland Sea, Pictures Of An Only Child, Insatiable (Two)