Freitag, 25. März 2016

Mick Jagger – She’s The Boss




Mick Jagger – She’s The Boss


Besetzung:

Mick Jagger – lead and backing vocals


Gastmusiker:

Wally Badarou – synthesizer
Jeff Beck – guitar
Paul Buckmaster – strings arrangement on "Hard Woman"
John "Rabbit" Bundrick – synthesizer
Ray Cooper – percussion
Aïyb Dieng – shaker
Sly Dunbar – drums
Bernard Edwards – bass guitar
Steve Ferrone – drums
Anton Fier – percussion
Anton Fig – drums
Guy Fletcher – synthesizer
Bernard Fowler – backing vocals
Jan Hammer – piano
Herbie Hancock – organ, synthesizer
Colin Hodgkinson – bass guitar
Bill Laswell – bass guitar, synthesizer
Chuck Leavell – organ
Ron Magness – synthesizer
Eddie Martinez – guitar
Alfa Pickett – rapping
Lenny Pickett – saxophone
Daniel Ponce – percussion, bata drum
Nile Rodgers – guitar
Robert Sabino – keyboards, piano, synthesizer
Robbie Shakespeare – bass guitar
Michael Shrieve – drums
G. E. Smith – guitar
Tony Thompson – drums
Fonzi Thornton – backing vocals
Pete Townshend – guitar


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1985


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Lonely At The Top (3:47)
2. 1/2 A Loaf (4:59)
3. Running Out Of Luck (4:15)
4. Turn The Girl Loose (3:53)
5. Hard Woman (4:24)
6. Just Another Night (5:15)
7. Lucky In Love (6:13)
8. Secrets (5:02)
9. She's The Boss (5:15)

Gesamtspieldauer: 43:09




Vier Solo-Alben hat Mick Jagger, neben seinem Engagement bei den Rolling Stones, in den Jahren von 1985 bis 2001 veröffentlicht. „She’s The Boss“ stellt dabei den Start dieses Quartetts dar und erschien im Februar 1985 auf dem Label Columbia Records. Unterstützung erhielt er bei der Umsetzung des Albums durch zahlreiche Musiker, worunter sich auch so prominente Namen wie Jeff Beck, Herbie Hancock oder Pete Townshend befanden. Im Rahmen des Plattenfirmenwechsels der Rolling Stones zu Columbia Records, sicherten sich die Musiker der Stones Unterstützung der Plattenfirma bei Solo-Projekten zu. Keith Richards war trotzdem nicht begeistert vom Vorhaben seines Bandkollegen, da er der Meinung war, dass der Fokus der Musiker immer auf den Rolling Stones liegen sollte, was zu einigen Spannungen innerhalb der Band führte. Das Ergebnis der Solo-Ambitionen des Mick Jagger ist allerdings ein sehr enttäuschendes geworden, denn auf „She’s The Boss“ hört man eine Mischung aus Pop und Rock Titeln, die im Grunde genommen unter der Rubrik „Belanglose Musik“ bestens eingeordnet werden können.

Sehr seichte Pop-Liedchen hat Mick Jagger größtenteils auf „She’s The Boss“ versammelt. Und das ist auch der Hauptbestandteil des Albums, einfache, zumeist schnell ins Ohr gehende Pop-Musik, die möglichst radiotauglich klingen sollte. Übermäßig erfolgreich wurde die Platte trotzdem nicht, kletterte aber immerhin in Großbritannien bis auf Platz 6, in den USA bis auf Platz 13 der Album Charts. Bei den Kritikern der damaligen Zeit wurde die Platte allerdings auch meist nur sehr durchschnittlich bewertet.

Nun, mit dem langsamen, mit Streichern vollgepackten „Hard Woman“ und dem dann doch rockigeren „Just Another Night“ gibt es zumindest zwei Titel, die sich auf „She’s The Boss“ lohnen. Beide Lieder sind durchaus eingängig und auch nach Jahrzehnten des Ignorierens der Platte, gehen diese beiden Titel sofort wieder ins Ohr und man scheint auch jeden Akkord noch bestens zu kennen. Annehmbar sind zudem noch die Nummern „Lucky In Love“ sowie „Secrets“. Das war es leider allerdings auch schon. Der überwiegende Rest läuft einfach so mit, ohne großartig wahrgenommen zu werden. Doch es gibt auch wahrlich „Grausames“ auf „She’s The Boss“ zu hören. Die beiden etwas funkig klingenden Titel „Turn The Girl Loose“ sowie „She's The Boss“ sind kaum zu ertragen und wirken so, als ob sich Mick Jagger ganz gerne selber singen hört. Nur noch nervige Musik, nichts mehr, was ins Ohr geht oder anderweitig begeistern könnte.

Fazit: „She’s The Boss“ ist der Versuch des Mick Jaggers auch mal etwas poppiger zu klingen und seine Lieder auch öfters in den Single-Charts zu hören. Das Ergebnis ist ein allenfalls mittelmäßiges Album geworden. Die meisten Lieder auf der Scheibe sind langweilig, belanglos und verzichtbar. Dann gibt es neben zwei herausragenden Grausamkeiten auch noch zwei Lieder, die gelungen sind. Das war es. Mag sein, dass die Scheibe Leuten gefällt, die auf eine Pop-Rock-Mischung der 80er Jahre stehen. An vielen anderen Musikhörern wird „She’s The Boss“ dann doch wohl eher einfach nur vorbeilaufen. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Hard Woman, Just Another Night