Peter Hammill – Fireships
Besetzung:
Peter Hammill – voice, guitar, keyboards
Gastmusiker:
David Lord – keyboards
David Jackson – saxophone, flute
Nic Potter – bass
Stuart Gordon – violin
John Ellis – guitar
Label: Fie! Records
Erscheinungsdatum: 1992
Stil: Art Rock
Trackliste:
1. I Will Find You (4:48)
2. Curtains (5:49)
3. His Best Girl (5:05)
4. Oasis (5:44)
5. Incomplete Surrender (6:43)
6. Fireships (7:27)
7. Given Time (6:38)
8. Reprise (4:22)
9. Gaia (5:34)
Gesamtspieldauer: 52:14
Ruhig, ganz ruhig ist das achtzehnte Studio-Album des Peter Hammill geraten, welches 1992 bei Fie! Records veröffentlicht wurde. Ganz ungewöhnlich ist diese Musik zwar nicht für den Briten, doch in diesem Ausmaß an ruhiger Musik stellt „Fireships“ schon eine Besonderheit dar. Denn auf „Fireships“ gibt es sie überhaupt nicht mehr, die gesanglichen oder musikalischen Explosionen, welche den regelmäßigen und treuen Hörerinnen und Hörern des Peter Hammill so vertraut sind.
Nun, experimentell oder aber progressiv wirkt „Fireships“ wahrlich nicht. Sanft ist sie, diese Platte und ruhig und melodiös. Und ich kann auch durchaus nachempfinden, wenn diese Scheibe bei vielen Fans als eine der langweiligsten gehandelt wird, die der Brite jemals veröffentlichte. Ich hatte mir die Scheibe im April 1992 gekauft, etwa einen Monat nach dem Erscheinen. Und zugegebenermaßen erinnerte mich hauptsächlich die Stimme des Peter Hammill an eben jenen Peter Hammill, der immer mit seiner Musik zu überraschen verstand. Allerdings war der ganze Rest, die Musik selbst also, schon relativ ungewöhnlich für den Sänger und Gitarristen von Van Der Graaf Generator. So gar keine Aufregung? So gar kein Ausbruch? Nur noch sanfte Musik? Und dann blieb das Album lange im Plattenschrank stehen und wurde von mir hauptsächlich aufgrund des tollen und wirklich sehenswerten Covers bewundert.
Jetzt, viele Jahre später – und speziell für diese Seiten hier – wird alles noch mal sehr genau durchgehört. Nun, die Musik ist immer noch dieselbe, jedoch erscheint sie mir sehr viel spannender, als noch vor zwanzig Jahren. Klar wirkt das immer noch alles sehr langsam, gesetzt und getragen, jedoch nun auch schön, melodiös und das Ohr umgarnend. „Fireships“ ist plötzlich ein eingängiges Album geworden, welches das Spektrum des Peter Hammill noch um einige Facetten erweitert. Und „His Best Girl“ ist auf einmal ein Lied, welches man nicht mehr missen möchte, welches den Songkatalog des Peter Hammill um einen weiteren Höhepunkt erweitert.
Fazit: Nicht das beste Album des Peter Hammill, ganz klar, jedoch ein anderes. Sanfte Töne, keinerlei Aufregung und viel Melodiösität kennzeichnen das achtzehnte Album des Peter Hammill. „Fireships“ mag auf das erste Hören hin durchaus langweilig klingen. Immer wieder gehört oder sehr viel später noch mal genossen, wirkt jedoch auch diese Scheibe. Manches Mal lohnt es sich wirklich, eine Platte mal ruhen zu lassen und sie später noch mal intensiv zu entdecken. Neun Punkte.
Anspieltipps: Curtains, His Best Girl