Cream – Wheels Of Fire
Besetzung:
Jack Bruce – lead vocals, bass guitar, cello, harmonica, calliope, acoustic guitar, recorder
Ginger Baker – drums, percussion, bells, glockenspiel, timpani, vocals, spoken word on “Pressed Rat And Warthog”
Eric Clapton – guitar, vocals
Gastmusiker:
Felix Pappalardi – viola, bells, organ, trumpet, tonette
Label: Polydor
Erscheinungsjahr: 1968
Stil: Psychedelic Rock, Blues Rock
Trackliste:
CD1 (In The Studio):
1. White Room (5:03)
2. Sitting On Top Of The World (5:01)
3. Passing The Time (4:37)
4. As You Said (4:23)
5. Pressed Rat And Warthog (3:18)
6. Politician (4:16)
7. Those Were The Days (2:57)
8. Born Under A Bad Sign (3:13)
9. Deserted Cities Of The Heart (3:38)
CD2 (Live At The Fillmore):
1. Crossroads (4:18)
2. Spoonful (16:46)
3. Traintime (7:01)
4. Toad (16:15)
Gesamtspieldauer: CD1 (36:28) und CD2 (44:22): 1:20:50
„Wheels Of Fire“ heißt das dritte Album der britischen Rockband Cream. Es wurde im August 1968 als Zweiplatten-Vinyl-LP auf dem Plattenlabel Polydor veröffentlicht, wobei eine Schallplatte im Studio und die andere live aufgenommen wurde. „Wheels Of Fire“ erreichte Platz drei der Charts in Großbritannien und Platz eins in den entsprechenden Charts in den Vereinigten Staaten und wurde damit dort zum weltweit ersten platinverkauften Doppelalbum. Im Mai 2012 wurde es vom Rolling Stone Magazin auf Platz 205 der 500 größten Alben aller Zeiten gewählt. Die Platte wurde allerdings auch einzeln verkauft, als „Wheels Of Fire“ (Studioversion) und „Wheels Of Fire“ (Live At The Fillmore).
Interessant ist einmal mehr, dass Gitarrist Eric Clapton kaum was kompositorisch zur Musik von Cream beitrug. Der Schlagzeuger der Band, Ginger Baker, schrieb zusammen mit dem Pianisten Mike Taylor drei Songs für das Studioalbum. Bassist Jack Bruce hat zusammen mit dem Dichter Pete Brown vier Songs geschrieben. Eric Clapton hingegen bearbeitete lediglich zwei ältere, bereits veröffentlichte Blues Titel und ist auf „Wheels Of Fire“ lediglich für die zwei Cover-Songs zuständig.
Diese beiden Blues-Titel, „Sitting On Top Of The World” und „Born Under A Bad Sign“ sind auch gleichzeitig die schlechtesten und am wenigsten überzeugenden Stücke der Platte, die ansonsten wahrlich gelungen ist. Wie schon auf dem Vorgängeralbum „Disraeli Gears“ hört man auch auf der Studioplatte „Wheels Of Fire“ Psychedelic Rock, der etwas Neues darstellt, irgendwie besonders klingt und dabei auch ins Ohr geht. Ausgesprochen gelungen sind dabei die Nummern „White Room“, „Passing The Time“ sowie „Pressed Rat And Warthog“. Erstgenanntes Stück stammt von Jack Bruce und ist wohl der Cream Klassiker schlechthin, ein Lied, welches man sofort mit den Briten in Verbindung bringt. „Passing The Time“ und „Pressed Rat And Warthog“ schrieb Ginger Baker. Beide Lieder stellen sehr eingängige Stücke dar, die ein etwas schräges Flair verströmen und ebenfalls im Bereich des Psychedelic Rocks angesiedelt sind.
Für die zweite Platte wählte Produzent Felix Pappalardi Lieder aus, die am 7., 8. und 10. März 1968 in San Francisco eingespielt wurden, um die einzelnen Musiker zu präsentieren. Auf „Traintime“ ist Jack Bruce mit einem langen Mundharmonikasolo zu hören. „Spoonful“ und „Crossroads“ sollen Eric Claptons Fertigkeiten an der Gitarre demonstrieren und „Toad“ ist schließlich eine wahre Schlagzeug-Orgie, in der Ginger Baker kaum gebändigt werden kann. Genial. „Spoonful“ und „Toad“ gehören dabei für mich mit zu den mitreißendsten Live-Einspielungen überhaupt. Überraschend an der zweiten Scheibe ist allerdings, dass diese „Live At The Fillmore“ heißt. Denn lediglich „Toad“ wurde am 7. März im Fillmore aufgenommen. „Traintime“ dagegen am 8. März im „Winterland“, genau wie „Crossroads“ und „Spoonful“ am 10. März 1968.
Fazit: Eine Mischung aus Psychedelic Rock und Blues gibt es auf „Wheels Of Fire“ zu hören. Die erste Platte ist dabei ein Studioalbum, die zweite Scheibe ein Live-Konzertmitschnitt. Cream klingen immer dann gut, wenn sie die Musik selbst geschrieben haben und sich eher im Bereich des Psychedelic Rocks bewegen. Überraschenderweise hat Eric Clapton kaum etwas dazu beigetragen. Dafür klingen die Beiträge von Jack Bruce und Ginger Baker umso besser. Zehn Punkte.
Anspieltipps: White Room, Passing The Time, Pressed Rat And Warthog