Various Artists – Big Blue Ball
Besetzung (ohne Instrumentenangabe):
"Whole Thing (Original Mix)" (featuring Francis Bebey, Alex Faku, Tim Finn, Peter Gabriel, Karl Wallinger, Andy White)
"Habibe" (featuring Natacha Atlas, Hossam Ramzy, Neil Sparkes, The Hossam Ramzy Egyptian Ensemble (Adel Eskander, Wael Abu Bakr, Momtaz Talaat))
"Shadow" (featuring Juan Cañizares, Papa Wemba)
"Altus Silva" (featuring Joseph Arthur, Ronan Browne, Deep Forest, James McNally, Iarla Ó Lionáird, Vernon Reid)
"Exit Through You" (featuring Joseph Arthur, Peter Gabriel, Karl Wallinger)
"Everything Comes From You" (featuring Richard Evans, Joji Hirota, Sevara Nazarkhan, Sinéad O'Connor, Guo Yue)
"Burn You Up, Burn You Down" (featuring Billy Cobham, Peter Gabriel, The Holmes Brothers, Wendy Melvoin, Arona N’diaye, Jah Wobble)
"Forest" (featuring Levon Minassian, Arona N’Diaye, Vernon Reid, Hukwe Zawose)
"Rivers" (featuring Vernon Reid, Márta Sebestyén, Karl Wallinger)
"Jijy" (featuring Arona N’Diaye, Rossy, Jah Wobble)
"Big Blue Ball" (featuring Peter Gabriel, Manu Katché, Karl Wallinger)
Label: Real World Records
Erscheinungsdatum: 2008
Stil: World Music
Trackliste:
1. Whole Thing (Original Mix) (5:27)
2. Habibe (7:12)
3. Shadow (4:28)
4. Altus Silva (6:07)
5. Exit Through You (5:52)
6. Everything Comes From You (4:42)
7. Burn You Up, Burn You Down (4:31)
8. Forest (6:17)
9. Rivers (5:45)
10. Jijy (4:00)
11. Big Blue Ball (4:52)
Gesamtspieldauer: 59:13
Zur Fertigstellung dieses „Projekts“ benötigte Peter Gabriel insgesamt fast 18 Jahre. In den Sommern von 1991, 1992 und 1995 trafen sich in seinen Real World Studios, unter seiner und Karl Wallingers Federführung – der vielen Musikhörern ebenfalls durch seine Soloprojekte, World Party oder The Waterboys bekannt sein dürfte – Musiker aus allen Ecken der Erde, um gemeinsam eine Platte aufzunehmen. Die Tapes blieben dann allerdings irgendwie liegen und erst im Jahr 2008 veröffentlichte Peter Gabriel schließlich die Scheibe.
Die Musik auf "Big Blue Ball" ist wahrlich mannigfaltig und wahre Welt-Musik. Man hört den typischen Pop des Peter Gabriel gleichberechtigt neben arabischen Klängen und afrikanischer Musik. Dann klingt es wieder schottisch folkloristisch, ein anderes Mal verträumt sphärisch und wieder an einer anderen Stelle soulig. Die Mischung zwischen westlichen Klängen und Musik aus anderen Kontinenten ist dabei ein klein wenig hin zum Westen verschoben, allerdings nur ein kleines bisschen. So bekommt man trotzdem einen guten Eindruck von Musik aus ganz unterschiedlichen Gegenden der Erde. Dabei liegt es in der Sache der Dinge, dass dieses Album auch ein Beißer sein kann. Könnte der erste Titel „Whole Thing” auf jedem Peter Gabriel Album vertreten sein, ist „Everything Comes From You” eine wunderschöne sphärische Nummer mit sehr eindrucksvollem Gesang der Sinéad O'Connor, wohingegen „Habibe“ den Hörer auf einen orientalischen Basar versetzt und „Shadow“ zunächst spanisch angehaucht klingt, wenn dann allerdings hier der Gesang einsetzt, ist man – nun – zumindest überrascht. Soll heißen, so richtig einstellen kann man sich auf diese Musik oder besser gesagt das Album nicht, da man von einer Stimmung in die andere gerissen wird. „Big Blue Ball“ schafft einen schönen Überblick über die Mannigfaltigkeit der Musik, kann den Hörer aber eben durch diese Verschiedenartigkeit der Songs nicht durchweg mitnehmen.
Fazit: Spannend ist „Big Blue Ball“ auf alle Fälle. Und interessant auch. Dazu gesellen sich zwei Titel für den Peter Gabriel Fan, weitere gut gemachte Pop-Musik und viele Klänge aus weiter entfernten Teilen dieser Erde. Und auch hier, bei diesen für westliche Ohren sehr ungewohnten Klängen, lässt sich Eingängigkeit, Melodiösität und Interessantes entdecken. Das wiederum macht diese Platte zu einer schönen, wenn man mal über den Tellerrand hinwegblicken möchte. Zugeben muss ich allerdings, dass meine Favoriten hier auch auf den eher „gewohnten Klängen“ liegen. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Whole Thing, Everything Comes From You