Samstag, 5. Oktober 2019

Eloy – The Vision, The Sword And The Pyre – Part II




Eloy – The Vision, The Sword And The Pyre – Part II


Besetzung:

Frank Bornemann – lead and backing vocals and all guitars
Klaus-Peter Matziol – bass
Hannes Folberth – keyboards
Michael Gerlach – keyboards
Stephan Emig – drums


Gastmusiker:

Arthur Kühfuss – keyboards on tracks 1 & 3
Laila Nysten – vocals on track 1
The Youth Choir Of The Market Church, Hannover – choir on tracks 1 & 5


Label: Artist Station Records


Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. An Instant Of Relief... Still The War Rages On (6:28)
2. Between Hope, Doubts, Fear And Uncertainty (2:14)
3. Patay (5:25)
4. Joy (3:45)
5. Reims... The Coronation Of Charles VII (2:32)
6. Résumé (2:47)
7. Armistice Of War (4:29)
8. Paris (3:50)
9. Abandoned (4:43)
10. Compiègne (5:12)
11. Tormenting Imprisonment (2:33)
12. Rouen (4:58)
13. Eternity (3:42)

Gesamtspieldauer: 52:45



Zwei Jahre hat es gedauert, bis Frank Bornemann mit seiner Band Eloy den zweiten Teil der Geschichte um Jeanne d’Arc erzählt. Dieses Mal bis zum bitteren Ende, bis Jeanne d’Arc mit dem Titel „Eternity“ in die Ewigkeit einzieht. Auch dieses neunzehnte Studioalbum mit dem logischen Titel „The Vision, The Sword And The Pyre - Part II“ erschien auf dem Plattenlabel Artist Station Records und ist unverwechselbar ein Eloy-Album geworden. Die Fans wird es freuen.

Die Musik auf „The Vision, The Sword And The Pyre - Part II“ ist – wie schon beim Vorgänger – sehr viel eher an der Musik der Band der 70er Jahre angelehnt, als an jener der 80 und 90er Jahre. Doch trotzdem unterschieden sich die Lieder auf dem Album mit jenen der damaligen Zeit und auch etwas im Vergleich zum Vorgänger. Eloy rocken deutlich mehr. An manchen Stellen fließt auf „The Vision, The Sword And The Pyre - Part II“ eine Prise Hard Rock mit ein, die man sonst von Eloy eher weniger kennt. Zudem klingt die Musik dieses Mal nicht mehr so bombastisch und enthält weniger Pathos, als noch auf dem vorherigen Album zu vernehmen war. Nichtsdestotrotz ist die Platte ein Eloy-Album geworden, mit sehr vielen der Zutaten, weswegen Fans diese Band so lieben.

Auf „The Vision, The Sword And The Pyre - Part II“ wird einmal mehr die Abwechslung groß geschrieben. Der Text wird gesungen oder eingesprochen, um den erzählerischen Ansatz zu betonen. Frank Bornemann singt und spricht den größten Teil ein, aber man hört auch weibliche Stimmen. Die Atmosphären der Musik wechseln, genau wie Tempi und Rhythmen. Es gibt wunderschöne Melodien zu entdecken, schwebende wie rockende Passagen. Die Band versucht dabei die Szenen im Leben der Jeanne d’Arc musikalisch umzusetzen. Das gelingt nicht durchgängig packend, an vielen Stellen allerdings doch sehr gut.

Die Lieder bilden von daher eine Einheit, die eine Geschichte erzählt. Diesbezüglich hat sich kaum etwas zu den Eloy Platten Mitte der 70er Jahre geändert. Einzelne Stücke herauszuheben generiert sich damit einigermaßen schwierig, da sie alle Teil eines Ganzen sind und dort auch am besten wirken. Um die Bandbreite der Platte ein wenig wiederzugeben, empfehle ich den Opener „An Instant Of Relief... Still The War Rages On“ und das Lied „Armistice Of War“ zur Orientierung anzuspielen, da diese beiden Nummern alles enthalten, was „The Vision, The Sword And The Pyre - Part II“ ausmacht. 

Fazit: „The Vision, The Sword And The Pyre - Part II“ ist ein gutes Album geworden, ganz im Stile der Eloy Musik der 70er Jahre. Ganz so beeindruckend wie damals klingen Eloy allerdings nicht mehr. Jedoch deutlich interessanter als in den 80er Jahren. Auch kommt der zweite Teil der Geschichte um Jeanne d’Arc nicht an den ersten heran. Die Melodien wussten da noch ein wenig mehr zu packen. Doch „The Vision, The Sword And The Pyre - Part II“ macht Spaß. Eindeutig. Und welche Band kann mit dem 19. Studioalbum noch solch einen Höhepunkt vorweisen? Mir fällt da wenig ein. Zehn Punkte.

Anspieltipps: An Instant Of Relief... Still The War Rages On, Armistice Of War