Tanzwut – Tanzwut
Besetzung:
Teufel – Gesang
Brandan – Gitarre, Dudelsack
Wim – Dudelsack, Scalmeien
Castus – Gesang, Drehleier, Dudelsack, Schalmei
Koll. A. – Dudelsack, Schalmei
Tec – Programming
Gastmusiker:
Saskia von Klitzing – Schlagzeug Titel 3 & 6
Monique Maasen – Gesang Titel 6
Mediaeval Baebes – Gesang Titel 7
Label: EMI
Erscheinungsdatum: 1999
Stil: Electronic Rock, Industrial Rock, Mittelalter Rock
Trackliste:
1. Exkremento (3:42)
2. Im Rausch (3:40)
3. Königreich (4:09)
4. Das Schicksal (4:09)
5. Verrückt (3:50)
6. Augen Zu (4:09)
7. Auferstehung (5:25)
8. Eisenmann (5:31)
9. Erinnerung (3:51
10. Die Balz (4:07)
11. Komm Her (6:01)
Gesamtspieldauer: 48:40
„Tanzwut“ heißt das erste, selbstbetitelte Album, der hauptsächlich aus Mitgliedern der Mittelaltermusik-Gruppe Corvus Corax entstandenen Band Tanzwut. Mit Mittelalter-Musik hat das, was man auf „Tanzwut“ zu hören bekommt, allerdings kaum noch etwas zu tun. Lediglich der Dudelsack und ab und an eine Schalmei erinnern noch als Instrumente des Mittelalters an die musikalischen Ursprünge der meisten Bandmitglieder. Stattdessen hört man hier jetzt sehr viel eher Electronic Rock bis hin zu Industrial Rock. Und wenn die Gitarre sehr hart gespielt wird und Sänger Teufel seine Stimmlage ganz tief herabsenkt, dann klingt die Musik von Tanzwut fast schon nach Neuer Deutscher Härte.
Diese Mischung aus Dudelsack-Klängen und fetten elektronischen Beats ist dabei durchaus gewöhnungsbedürftig. So richtig zünden will diese Melange verschiedener musikalischer Genres nur ab und an. Ganz gut funktioniert das in den beiden Instrumentalstücken „Das Schicksal“ und „Die Balz“. Hier klingt die Musik spannender und auch ein wenig eingängiger. Und dann gelingt diese Mixtur auch noch beim Titel „Augen Zu“, der auch gleichzeitig ein gesangliches Duett darstellt und ins Ohr geht.
Der ganze Rest der Platte ist da schon sehr viel sperriger und weniger leicht zugänglich. Zum einen muss man mit diesem gekünstelt wirkenden Sprechgesang „warm werden“, zum anderen benötigt man ein offenes Ohr für diese vielen Computerbeats, die eben niemals ein echtes Schlagzeug ersetzten können. Und auch sonst, klingt das alles zum Teil schon sehr künstlich. Da einen die Musik und auch die Texte nicht einfangen können, bleibt hier manchmal eher etwas Langeweile als Musik, die sich restlos genießen lässt.
Fazit: Ein paar Mittelalter-Musikinstrumente in Verbindung mit viele elektronischen Tönen, das ist es was man auf „Tanzwut“ dem Debut-Album von Tanzwut geboten bekommt. Es liegt in der Natur der Dinge, dass das Ganze nicht massentauglich ist. Man muss hier ein Ohr für diese elektronischen Beats, harte Gitarrenriffs und mittelalterliche Klänge besitzen, sonst kann man mit dieser Scheibe nicht ganz so viel anfangen. Sieben Punkte.
Anspieltipps: Das Schicksal, Augen Zu, Auferstehung, Die Balz