Sonntag, 31. Januar 2021

Hawkwind – Levitation

 



Hawkwind – Levitation


Besetzung:

Dave Brock – vocals, electric guitar, keyboards
Huw Lloyd-Langton – electric guitar, acoustic guitar, backing vocals
Harvey Bainbridge – bass guitar, keyboards, backing vocals
Tim Blake – keyboards, backing vocals
Ginger Baker – drums


Gastmusiker:

Steve Swindells – keyboards (on Hawklords at Rockfield Studios 1979 tracks)
Mick Smith – drums (on Hawklords at Rockfield Studios 1979 "Valium 10")
Simon King – drums (on Hawklords at Rockfield Studios 1979 tracks, except "Valium 10")
Keith Hale – keyboards (on Hawkwind live at Lewisham Odeon 1980 tracks), vocals ("Dangerous Vision")
Michael Moorcock – vocals (on Hawkwind live at Lewisham Odeon 1980 "Running Through the Back Brain")




Erscheinungsjahr: 1980


Stil: Space Rock


Trackliste:

CD1:

1. Levitation (5:47)
2. Motorway City (6:45)
3. Psychosis (2:25)
4. World Of Tiers (3:16)
5. Prelude (1:40)
6. Who‘s Gonna Win The War? (4:44)
7. Space Chase (3:10)
8. The 5th Second Of Forever (3:27)
9. Dust Of Time (6:23)

Hawklords Bonus Tracks:

10. Valium 10 (7:52)
11. Time Of... (4:10)
12. Who‘s Gonna Win The War? (4:52)
13. Douglas In The Jungle (6:53)
14. British Tribal Music (3:56)

Weitere Bonus Tracks:

15. Nuclear Toy [Single B-Side] (3:00)
16. Who‘s Gonna Win The War? [Single A-Side] (3:38)
17. Brainstorm [Live 1980] (5:47)

CD2:

1. Technicians Of Spaceship Earth / Levitation (7:27)
2. Motorway City (7:36)
3. Death Trap (4:43)
4. Angels Of Death (6:06)
5. Psychosis / The 5th Second Of Forever / Dust Of Time (12:01)

CD3:

1. Running Through The Back Brain (Messages) (6:23)
2. Dangerous Vision (5:06)
3. Who‘s Gonna Win the War? (7:26)
4. PSI Power (4:49)
5. Shot Down In The Night (7:15)
6. World Of Tiers (5:17)
7. Space Chase (4:10)

Gesamtspieldauer CD1 (1:17:55) und CD2 (37:55) und CD3 (40:29): 2:36:19



„Levitation“ heißt das zehnte Studioalbum der englischen Rockgruppe Hawkwind. Es wurde am 27. Oktober 1980 ursprünglich auf dem Plattenlabel Bronze veröffentlicht. Die hier besprochene Ausgabe stammt aus dem Jahr 2009 und erschien auf dem Label Cherry Red Records. „Levitation“ erreichte 1980 Platz 21 der UK-Album-Charts. Vor den Aufnahmen zum Album hatte Dave Brock die komplette Band ausgetauscht – selbstverständlich bis auf sich selbst. Und so hört man auf „Levitation“ Ex-Cream-Mitglied Ginger Baker am Schlagzeug und Ex-Gong-Musiker Tim Blake an den Keyboards – beide sollten allerdings danach wieder aussteigen. Bei Ginger Baker war das für immer der Fall, Tim Blake war dreißig Jahre später, ab dem Album „Blood Of The Earth“, wieder für zwei Alben festes Mitglied bei Hawkwind.

„Levitation“ ist ein Album geworden, welches den Space Rock lebt, wieder aufleben lässt und irgendwie sogar richtig zum Leben erweckt. Diese Verbindung aus rockigen und sphärischen Klängen vollführen die Musiker von Hawkwind auf diesem Album fast bis zur Perfektion. Im Gegensatz zu vorherigen Scheiben der Band, sind die Instrumentalpassagen nun deutlich länger und intensiver ausgestaltet und ausgestattet worden. Die Texte treten ein wenig in den Hintergrund, was vielleicht dem Weggang von Leadsänger und Texter Robert Calvert geschuldet ist. Den Gesang hat auf „Levitation“ nun vollends Dave Brock übernommen.

Die Lieder des Albums gehen allesamt gut ins Ohr, die Melodien auf „Levitation“ zünden ein ums andere Mal. Das Zusammenspiel der Musiker ist perfekt und so klingt jede Nummer wie eine gelungene Einheit. Und stimmt sich das Album langsam ein, so bekommt man ab „World Of Tiers“, einer Instrumentalnummer, einen Höhepunkt nach dem anderen geboten. Den Höhepunkt schlechthin erreicht man bereits kurze Zeit später mit dem sehr intensiven „Who‘s Gonna Win The War?“ geboten. Klasse Lied, welches sofort ins Ohr geht. Sehr zu empfehlen ist auch die Live-Version des Liedes auf CD3, auf der das sphärische Element des Liedes in Verbindung zu jeder Menge Spielspaß noch besser zum Tragen kommt. Ebenfalls herausragend die letzte Nummer des ursprünglichen Albums, das Lied „Dust Of Time“.

Mit der „Limited Expanded Edition” des Albums erhält man sehr viel Zusatzmaterial, vor allen Dingen in Form von Live-Auftritten. Das bereits erwähnte „Who‘s Gonna Win The War?“ ist darauf sogar noch dreimal in differierenden Versionen zu hören. Sicherlich eher etwas für den Fan, der nicht genug von „seiner“ Band bekommen kann. Die Soundqualität der diversen Live-Aufnahmen ist nicht perfekt, jedoch durchaus akzeptabel für die damalige Zeit, da diese Mitschnitte ursprünglich sicherlich nicht für eine Veröffentlichung gedacht waren.

Fazit: Wer Space Rock in einer seiner besten Ausführungen hören möchte, der oder dem sei „Levitation“ von Hawkwind sehr ans Herz gelegt. Hier gelingt es der Band um Dave Brock auf eine sehr gelungene Art und Weise Rockmusik und Synthesizer-Sounds zu verbinden. Das Zuhören macht Spaß, die Lieder scheinen mit jedem Durchlauf noch etwas wertvoller zu klingen. Hörvergnügen. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Who‘s Gonna Win The War?, Dust Of Time



Freitag, 29. Januar 2021

Steven Wilson – The Future Bites

 



Steven Wilson – The Future Bites


Besetzung:

Steven Wilson – guitars, bass, keyboards, synthesisers, samplers, shaker, piano, fender Rhodes, autoharp, percussion, handclaps, vibraphone, shortwave radio, vocals


Gastmusiker:

David Kosten – programming, synthesizers, drone
Yali – voices
Mia – voices
Richard Barbieri – synthesizers
Wendy Harriott – vocals
Bobbie Gordon – vocals
Crystal Williams – vocals
Rou Reynolds – vocals
Rina Mushonga – vocals
Mos Capri – vocals
JAKL – vocals
Yali – the kids voices on “Self”
Mia – the kids voices on “Self”
Emilia – the kids voices on “Self”
Lihi – the kids voices on “Self”
Romi – the kids voices on “Self”
Guy – the kids voices on “Self”
Gali – the kids voices on “Self”
Mati – the kids voices on “Self”
Tom – the kids voices on “Self”
Shai – the kids voices on “Self”
Jason Cooper – cymbals, percussion
Michael Spearman – drums, hi-hat
Blaine Harrison– vocals
Jack Flanagan – vocals
Nick Beggs – chapman stick, phased guitar, cutlery, bass guitar
London Session Orchestra conducted by Guy Protheroe – orchestra
Elton John – voice
Rotem Wilson – voice
Fyfe Dangerfield – vocals
Adam Holzman – doepfer modular synthesiser




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Pop, Mainstream


Trackliste:

1. Unself (1:05)
2. Self (2:55)
3. King Ghost (4:06)
4. 12 Things I forgot (4:42)
5. Eminent Sleaze (3:53)
6. Man Of The People (4:42)
7. Personal Shopper (9:49)
8. Follower (4:39)
9. Court Of Unease (6:08)

Gesamtspieldauer: 42:03



Nun, mit einem halben Jahr Verspätung erscheint am 29. Januar doch noch das siebte Soloalbum des Steven Wilson. „The Future Bites“ heißt das Album und wird auf dem Plattenlabel Caroline International veröffentlicht. Inhaltlich beschäftigt sich der Brite auf dem Album mit dem Konsum in unserer und zukünftiger Zeit, dem wir nicht mehr entfliehen können, dem wir zwanghaft unterworfen sind.

Sieht man es positiv, so kann man festhalten, dass sich dieses Album auch absolut nach Konsum, nach Massenware, nach Mainstream anhört. „The Future Bites“ ist ein Pop-Album geworden, in dem auch immer wieder Disco-Anleihen aufgegriffen werden. Progressive Rock wie man ihn auf Porcupine Tree Alben oder auf seinen ersten Soloalben hörte? Nein, sicherlich nicht. Die Lieder auf „The Future Bites“ sind an vielen Stellen zu eingängigem Pop geschliffen worden, der ein neues Käuferklientel ansprechen soll. Dieser auf „To The Bone“ eingeschlagene Weg wird mit diesem neuen Album also konsequent fortgesetzt.

Dabei beginnt die Platte mit dem leider sehr kurzen „Unself“ noch relativ vielversprechend. Stimmungsvoll und sphärisch wird damit das Album eingeleitet. Doch mit „Self“ folgt dann sofort, der zu diesem Zeitpunkt noch überraschende Bruch. Nun hört man auf „The Future Bites“ seichtes Gestampfe, Pop- und Disco-Sounds und ebensolche Melodien. Dazu versucht sich Steven Wilson häufig im Falsett-Gesang. Das bekommt er gut hin, aber mag man dies auch wirklich von ihm hören? Und so fließt diese Scheibe vor sich hin. Hört man nicht genau zu, so wird es kaum einen Moment geben, der einen Aufhorchen lässt. Das Gehörte ist einfach zu langweilig – besonders natürlich, wenn man auf die Musik des Briten der Neunziger bis Mitte der Zehner Jahre steht.

Dabei klingen die einzelnen Lieder sogar auch immer wieder eingängig und melodiös. Allerdings sind diese Eindrücke absolut austauschbar, trivial und eben nichts Besonderes mehr. Es gibt genügend Bands, die das auch können – zumindest in ähnlicher Art und Weise. Der Erfolg wird ihm sicher Recht geben, „The Future Bites“ wird sich gut verkaufen. Besser verkaufen als eine Progressive Rock Scheibe. Wer sollte ihm das verübeln? Niemand. Nur begeistern wird das Album die ehemaligen Fans seiner Musik eben auch nicht. Sei es drum.

Eine kleine Versöhnung bietet Steven Wilson seinen Hörerinnen und Hörern der früheren Zeiten übrigens dann doch noch mit dem letzten Stück „Court Of Unease“ an. Das Lied ist ein sehr atmosphärisches, ruhiges und intensives Stück, welches sogar auf einem Porcupine Tree Album Platz gefunden hätte ohne dort wie ein Fremdkörper zu wirken. Von allen anderen Liedern der Scheibe – bis auf das kurze Intro – kann man dies leider nicht behaupten.

Fazit: Steven Wilson ist endgültig im Pop und Mainstream angekommen. Wer auf solche Musik steht, die oder der dürfte hier gewiss etwas für sich finden. Wer gerne Porcupine Tree hörte, die früheren Alben des Steven Wilson liebt, die oder der dürfte dementsprechend etwas oder sogar noch mehr von „The Future Bites“ enttäuscht werden. „The Future Bites“ ist kein katastrophal schlechtes Album geworden, aber leider an vielen Stellen austauschbar und langweilig. Acht Punkte.

Anspieltipps: Unself, Court Of Unease



Mittwoch, 27. Januar 2021

A.R. & Machines – Echo

 





Besetzung:

Achim Reichel – machines, lead vocals and all other instruments


Gastmusiker:

Dicky Tarrach – drums
Lemmy Lembrecht – drums and percussion
Hans "Flippo" Lampe – percussion
Kalle Trapp – percussion
Rolf Köhler – percussion
Jochen Petersen – saxophone
Norbert Jacobsen – clarinet, vocals
Klaus Schulz – vocals
Conny Plank – vocals
Matti Klatt – vocals
Arthur C. Carstens – jew's harp
Pete Becker – sirenes
Frank Dostal – sirenes
Helmuth Franke – guitar


Label: Polydor


Erscheinungsjahr: 1972


Stil: Krautrock


Trackliste:

Invitation - Einladung

1. Invitation - Einladung (1:04)
2. To New Adventures - Zu Neuen Abenteuern (4:30)
3. In The Magic Forest Of The 7 Senses - Im Zauberwald Der 7 Sinne (1:05)
4. In The Labyrinth Of The Mind - Im Irrgarten Des Geistes (3:23)
5. At The Waltz Of The Inclinations - Beim Waltzer Der Triebe (1:57)
6. Under The Black-Green-Red Banner - Unter Dem Schwarz-Grün-Roten Banner (6:48)
7. International Anthem - Internationalhymne (1:42)

The Echo Of The Presence - Das Echo Der Gegenwart

8. Awaking On The Shore - Erwachen Am Ufer (3:40)
9. In Front Of The House At The Foot Of The Growing Mountain - Vor Dem Haus Am Fuße Des Wachsenden Berges (0:49)
10. Signals - Signale (1:40)
11. Knowledge Is Spring In Autumn - Wissen Ist Frühling Im Herbst (1:30)
12. Iron-Laura With The Lyra - Eisen-Laura Mit Der Lyra (2:30)

The Echo Of Time - Das Echo Der Zeit

13. I Am Astonished - Ich Staune (2:11)
14. On The Sledge - Auf Dem Schlitten (0:58)
15. To The Echo Of Time - Ins Echo Der Zeit (3:15)
16. Down The Rainbows - Regenbögen Hinab (2:31)
17. Through Feelable, Measurable Nothing - Durch Fühlbares, Meßbares Nichts (2:03)
18. Eternal Farewell On Lilac Ardour - Ewiger Abschied Auf Lila Glut (2:03)

The Echo Of The Future - Das Echo Der Zukunft

19. Suspicions - Ahnungen (1:23)
20. At The Dance Of The Electrical Winds - Beim Tanz Der Elektrischen Winde (4:57)
21. Before The Birth Of The New Dimension - Vor Der Geburt Der Neuen Dimension (2:17)
22. Interstellar Communications - Interstellare Kommunikationen (3:51)
23. The Opening Of The Big Gate - Das Öffnen Des Großen Tores (2:09)
24. The Dream Of Balance - Der Traum Vom Gleichgewicht (3:26)

The Echo Of The Past - Das Echo Der Vergangenheit

25. Memories Of The Day After Tomorrow - Erinnerungen An Übermorgen (4:42)
26. Ad Libido (7:57)
27. Ego Lego (2:57)
28. Burns Like A Light At The End Of The Tunnel - Brennt Wie Ein Licht Am Ende Des Tunnels (1:56)

Gesamtspieldauer: 1:19:30



„Echo“ heißt das zweite Studioalbum von A.R. & Machines, dem Krautrock-Projekt des Achim Reichel. Das Album erschien im Jahr 1972 auf dem Plattenlabel Polydor und setzte den eingeschlagenen Weg, den Achim Reichel ein Jahr zuvor mit „Die grüne Reise“ begonnen hatte, konsequent fort. Nach Rock’n’Roll sollte es jetzt also Krautrock sein, elektronisch beeinflusst, weit weg vom Kommerz.

Aber das stimmt nur zum Teil, denn Achim Reichel vertiefte seine musikalische Reise mit diesem Album, er klingt auf „Echo“ nochmals überzeugender, als er dies bereits auf der „grünen Reise“ getan hat. Die Musik auf „Echo“ besteht beileibe nicht nur aus elektronischen Instrumenten. Achim Reichel verwebt hier analoge und digitale Musik zu einem absolut stimmigen Ganzen. „Echo“ klingt experimentell, „Echo“ klingt eingängig. An sich ein Widerspruch, doch für heutige Ohren eher „abgefahrene“ Klänge wechseln sich mit wunderschönen und eingängigen Melodien ab, sodass das Album zu einer Art „magischen“ Reise mutiert.

Einige Lieder auf „Echo“ entfalten fast eine hypnotisierende Wirkung, klingen redundant, ohne dabei jemals Gefahr zu laufen langweilig zu klingen. Achim Reichel probiert die neuen musikalischen Möglichkeiten der damaligen Zeit aus und erschuf so eines der eindrucksvollsten Alben des Krautrocks. Auch wenn das Ganze dabei mal etwas skurriler klingt, wie beim Titel „Ad Libido“, der so übrigens auch gut auf Pink Floyds „Ummagumma“ gepasst hätte, so sitzt man trotzdem gespannt vor den Boxen und staunt über den Mut und die Kreativität, die sich damals in der Musik noch ihre Wege bahnen konnte.

Ganz bestimmt ist dies nicht Musik für jede und jeden, denn es klingt von wirr über skurril nach abgefahren bis hin zu eingängig so unfassbar abwechslungsreich auf diesem Album. Das muss man „aushalten“ können, wird dann jedoch reich mit einem musikalischen Erlebnis belohnt – nicht nur mit Musik allein.

Fazit: „Echo“ ist eine ganz besondere Platte geworden. Ein musikalisches Erlebnis und Experiment. Weit entfernt von jeglichem Mainstream. Weit weg von Kommerzialität. Weit weg von jeglicher Langeweile. Dafür umso spannender und unterhaltender. Krautrock der sehr guten Sorte. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Im Irrgarten Des Geistes, Ich Staune



Montag, 25. Januar 2021

Om – Advaitic Songs

 



Om – Advaitic Songs


Besetzung:

Al Cisneros – bass, vocals, piano, percussion
Emil Amos – drums, guitar, piano, percussion


Gastmusiker:

Robert Aiki Aubrey Lowe – additional vocals, tambura on ″Gethsemane" and ″Sinai"
Jackie Perez Gratz – cello
Jory Fankuchen – violin
Kate Ramsey – vocals on ″Addis"
Lucas Chen – additional cello on ″Addis"
Lorraine Rath – flute on ″Haqq al-Yaqin"
Homnath Upadhyaya – tabla on ″Haqq al-Yaqin"




Erscheinungsjahr: 2012


Stil: Psychedelic Rock


Trackliste:

1. Addis (5:32)
2. State Of Non-Return (6:05)
3. Gethsemane (10:25)
4. Sinai (10:19)
5. Haqq Al-Yaqin (11:24)

Gesamtspieldauer: 43:47



Om ist eine US-amerikanische experimentelle Band aus San Francisco, Kalifornien. Gegründet wurde Om als Duo im Jahr 2003 von der Rhythmusgruppe der Band Sleep. Der Name der Band leitet sich vom hinduistischen Konzept des Om ab, das sich auf die natürliche Schwingung des Universums bezieht. „Advaitic Songs“ heißt das fünfte und bisher letzte Studioalbum von Om, die allerdings bis heute noch aktiv ist. „Advaitic Songs“ wurde am 24. Juli 2012 auf dem Plattenlabel Drag City Records veröffentlicht. Das Cover des Albums zeigt ein Bild von Johannes dem Täufer.

Auf dem Album hört man eine musikalische Mischung aus westlichen, orientalischen und auch religiösen Einflüssen, die zumeist sehr sanft, mitunter auch getragen aus den Lautsprechern strömt. Jederzeit klingt das sehr intensiv und atmosphärisch dicht. Doch die „Stimmungen“ und damit die Musik kann phasenweise auch härter klingen. Und auch das macht die Musik von Om aus, diese Verbindung von leicht religiös klingenden Passagen mit harten Riffen. Die Verbindung der Klänge von Cello, Violine und Flöte gepaart mit breiten Synthesizer-Landschaften.

Das Album lässt sich sehr gut in einem Durchhören. Nichts muss man da überspringen oder ausblenden. Dabei lohnt es sehr, sich auf diese Musik der Kalifornier zu konzentrieren, die unglaublich intensiv und auch facettenreich klingt. Und dies, obwohl innerhalb der Lieder weder die Stimmung noch die Melodie großartig variiert wird. Das mantraartige Wiederholen einer bestimmten Sequenz erinnert einmal mehr an religiöse Musik, die zudem bereits in den Liedertiteln Widerklang findet und einem beim Zuhören einen leicht hypnotisierenden Effekt vermittelt. Die Höhepunkte des Albums sind im Grunde genommen alle fünf Titel auf „Advaitic Songs“.

Fazit: Mit „Advaitic Songs“, was so viel wie „hinweisgebende Lieder“ bedeutet, kann man ganz tief in religiöse, westliche und orientalische Klänge eintauchen. Zu hören gibt es hier besondere Musik, die weit abseits des Alltäglichen spielt. Intensiv und atmosphärisch. Musik zum genauen Hinhören. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Haqq Al-Yaqin



Samstag, 23. Januar 2021

Damien Rice – 9

 





Besetzung:

Damien Rice – clarinet, fender rhodes, guitar, percussion, piano, production, singing bowls, vocals, wurlitzer


Gastmusiker:

Daisy – drawing, painting
Shane Fitzsimons – bass, double bass
Lisa Hannigan – backing vocals
Vyvienne Long – cello
Cora Venus Lunny – viola, violin
Tom Osander – drums, glasses
Joel Shearer – electric guitar




Erscheinungsjahr: 2006


Stil: Folk Rock


Trackliste:

1. 9 Crimes (3:39)
2. The Animals Were Gone (5:41)
3. Elephant (5:57)
4. Rootless Tree (4:22)
5. Dogs (4:10)
6. Coconut Skins (3:45)
7. Me, My Yoke + I (5:57)
8. Grey Room (5:43)
9. Accidental Babies (6:33)
10. Sleep Don’t Weep (21:54)
11. The Rat Within The Grain (3:33)

Gesamtspieldauer: 1:11:19



„9“ nannte der irische Musiker Damien Rice sein zweites Studioalbum, was zuerst in seiner Heimat Irland am 3. November 2006 veröffentlicht wurde. Drei Singles wurden mit den Liedern „9 Crimes“, „Rootless Tree“ sowie „Dogs“ aus der Platte ausgekoppelt. Das Album wurde in Großbritannien mit Gold zertifiziert und erreichte dort Platz vier der UK-Album-Charts.

Ursprünglich wollte Damien Rice lediglich ein einziges Album aufnehmen, sein Debut „O“ aus dem Jahr 2002. Doch auf Drängen seiner Plattenfirma hin veröffentlichte er schließlich vier Jahre später auch noch „9“. Überraschenderweise sagte er später in einem Interview: „Jetzt bereue ich das, denn ich würde die Hälfte der Songs, die auf „9“ zu hören sind, herausnehmen. Ich denke einfach nicht, dass sie als Platte so gut ist, wie sie sein könnte.“

Wahrlich überraschend diese Aussage denn auch auf „9“ gibt es viel Schönes zu entdecken Sanfte Musik voller Gefühl, die sich meist melancholisch bis traurig anhört und dabei mit wunderschönen Melodien ausgestattet wurde. Die Lieder gehen sehr schnell ins Ohr, transportieren sehr viel Atmosphäre und lassen einen träumen und die Hektik des Tages völlig vergessen.

Höhepunkte gibt es einige auf „9“. Besonders herauszuheben sind dabei die ersten beiden Singles des Albums „9 Crimes“ und „Rootless Tree“. Beides sind wunderschöne Lieder, die Musik zu etwas ganz Besonderem werden lassen. Und wie auch schon auf seinem Debut-Album „O“ mit dem Lied „Eskimo“, so packt Damien Rice auch auf „9“ noch einen Höhepunkt in Form eines als Bonus-Tracks verzeichneten Liedes mit auf das Album. „The Rat Within The Grain“ heißt dieser, verfügt über klasse arrangierten mehrstimmigen Gesang und geht ebenfalls ganz schnell ins Ohr.

Fazit: Auch wenn Damien Rice mit dem Ergebnis später anscheinend nicht mehr ganz zufrieden war, finde ich „9“ sehr gelungen. Das Album lebt von diesen traurigen Atmosphären, die die Lieder transportieren und von wunderschönen Melodien, klasse Arrangements und ganz viel Gefühl. Sehr hörenswert. Elf Punkte.

Anspieltipps: 9 Crimes, Rootless Tree, The Rat Within The Grain



Freitag, 22. Januar 2021

Steve Hackett – Under A Mediterranean Sky




Steve Hackett – Under A Mediterranean Sky


Besetzung:

Steve Hackett – nylon, steel string & twelve string guitars, charango, iraqi oud


Gastmusiker:

John Hackett – flute (7)
Roger King – keyboards, programming & orchestral arrangements (1 – 11)
Malik Mansurov – tar (3, 8)
Arsen Petrosyan – duduk (8)
Christine Townsend – violin (5, 10)
Rob Townsend – soprano sax (8)




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Instrumentalmusik


Trackliste:

1. Mdina (The Walled City) (8:45)
2. Adriatic Blue (4:51)
3. Sirocco (5:13)
4. Joie De Vivre (3:41)
5. The Memory Of Myth (3:29)
6. Scarlatti Sonata (3:40)
7. Casa Del Fauno (3:51)
8. The Dervish And The Djin (4:57)
9. Lorato (2:29)
10. Andalusian Heart (5:34)
11. The Call Of The Sea (4:44)

Gesamtspieldauer: 51:20



„Under A Mediterranean Sky“ nannte Steve Hackett sein bisher 26. Soloalbum. Und bei diesem Album ist der Name Programm. Keine Steve Hackett Musik wie auf den letzten Platten „Wolflight“, „The Night Siren“ oder „At The Edge Of Light“. Keine neuen Einspielungen der Musik seiner Zeit bei Genesis. „Under A Mediterranean Sky“ ist ein reines Instrumentalalbum geworden – eingespielt auf der akustischen Gitarre, unterstützt von einem Orchester.

„Under A Mediterranean Sky“ wurde inspiriert von ausgedehnten Reisen rund um das Mittelmeer, welche Steve Hackett immer wieder durchführte. „Eine Menge akustischer Ideen hatten sich über die Jahre gebildet, und es fühlte sich wie der perfekte Zeitpunkt an, dieses Album zu machen“, bemerkt der Musiker und weiter: „Eine Zeit, um die Orte, die wir rund um das Mittelmeer besucht haben, mit der Art von Musik zu betrachten, die aus der Welt der Fantasie entstanden ist.“

Und so hört man auf „Under A Mediterranean Sky“ wunderschöne Melodien, die Steve Hackett auf der akustischen Gitarre zum Besten gibt. Das klingt manches Mal spanisch, dann wiederum mit einem leichten orientalischen Hauch versehen, immer und mit jedem Akkord auch ein wenig verträumt und oftmals melancholisch bis sentimental.

Mit von der Partie war erneut Roger King, der bereits an den letzten Alben des Briten mit beteiligt war. Roger King übernahm das Abmischen, die raren Keyboardparts, das Programmieren und die Orchestrierung. Und damit sind wir bei der nächsten Besonderheit für ein Steve Hackett Album. Die akustische Gitarre wechselt sich mal mit dem Orchester ab. Manches Mal wird sie allerdings auch klanglich unterstützt und die Gitarre sowie das ganze Orchester spielen eine Art Duett. In den Passagen, in denen die Gitarre des Steve Hackett verstummt, klingt die Musik auf „Under A Mediterranean Sky“ fast schon wie die Untermalung bestimmter Filmszenen, die dann mit Sicherheit grandiose Naturschauspiele zeigen würden. Genau das sind allerdings auch die Momente, bei denen man sich manchmal etwas weniger Pathos gewünscht hätte.

Fazit: Steve Hackett mal anders. Wer hören mag, welch großartiger Gitarrist das ehemalige Genesis-Mitglied ist, die oder der bekommt auf „Under A Mediterranean Sky“ erneut sehr viel Gelegenheit dazu. Melodiöse und verträumte akustische Gitarrenmusik gibt es hier zu hören, die die Mittelmeersonne mit ihren Melodien direkt zum Ohr transportiert. Das Ganze garniert mit orchestraler Musik, die bei mir Gedanken an Filmmusik aufkommen lässt. Musik zum Träumen und zum Ausspannen nach einem stressigen Tag im Homeoffice. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Joie De Vivre, Casa Del Fauno



Donnerstag, 21. Januar 2021

Half Moon Run – Dark Eyes

 



Half Moon Run – Dark Eyes


Besetzung (Ohne Instrumentenangabe):

Devon Portielje
Conner Molander
Dylan Phillips


Gastmusiker:

Thomas Chartré – cello on "Need It", "Give Up" and "21 Gun Salute"
Brigitte Dajczer – violin on "Give Up"
Tosca String Quartet – strings on "Unofferable"
Babette Hayward – background vocals on "21 Gun Salute"




Erscheinungsjahr: 2013


Stil: Independent Rock


Trackliste:

1. Full Circle (3:01)
2. Call Me In The Afternoon (3:03)
3. No More Losing The War (3:57)
4. She Wants To Know (4:11)
5. Need It (3:25)
6. Give Up (3:50)
7. Judgement (3:06)
8. Unofferable (4:06)
9. Drug You (3:47)
10. Nerve (3:17)
11. Fire Escape (2:54)
12. 21 Gun Salute (4:52)

Gesamtspieldauer: 43:36



„Dark Eyes“ heißt das Debüt-Studioalbum der Independent-Rock-Band Half Moon Run aus Montrèal, Kanada. Das Album erschien am 27. März 2012 auf dem Plattenlabel Glassnote Records. Mit den Liedern „Full Circle“, „Call Me In The Afternoon“ sowie „She Wants To Know“ wurden insgesamt drei Singles aus dem Album ausgekoppelt. „Full Circle“ erreichte immerhin Platz 29 der kanadischen Charts und wurde im Trailer zu „Assassin's Creed IV: Black Flag“ verwendet.

Auf „Dark Eyes“ hört man sehr eingängigen und melodiösen Independent Rock. Dieser klingt zumeist eher dunkel bis traurig, sentimental bis melancholisch, dafür aber auch um so bewegender. Die einzelnen Lieder bewegen sich zumeist im eher sanften bis mittleren Tempo und Rhythmus. Nur selten wird die Geschwindigkeit stärker angezogen. Die Lieder gehen allesamt gut ins Ohr und wachsen auch mit den weiteren Durchgängen. Das Zuhören macht dabei jede Menge Spaß und die Titel sind weit davon entfernt, sich im Mainstream des Rocks zu tummeln. Half Moon Run klingen auf „Dark Eyes“ interessant, spannend und auch ein wenig ungewöhnlich – auf eine sehr sympathische Art und Weise. Absolut gelungen sind da immer wieder die aufwendig arrangierten, mehrstimmigen Gesangspassagen. Allein deshalb lohnt sich „Dark Eyes“ bereits.

Die Lieder hören sich allesamt melodiös an. Niemals kommt man in Versuchung einen der Titel mittels der Fernbedienung zu überspringen beziehungsweise auszublenden. Trotzdem besitzt das Album zwei Höhepunkte, die noch mal ein wenig mehr wirken und klingen, als die restlichen zehn Titel. Dies sind die Lieder „Full Circle“ und „Drug You“. Beides Nummern mit einem sehr hohen Wiedererkennungswert und beides auch Lieder, die durchaus sogar einen kleinen Ohrwurmcharakter aufweisen.

Fazit: Mit „Dark Eyes“ ist der kanadischen Band Half Moon Run ein wahrlich gelungenes Debut gelungen. Independent Rock der sanften, hintergründigen Art und zu jederzeit mit tollen Melodien ausgestattet, die ins Ohr gehen. Eine gewisse Melancholie verströmt dieses Album. Süße Melancholie, die es lohnt gehört zu werden. Elf Punkte.

Anspieltipps: Full Circle, Drug You



Dienstag, 19. Januar 2021

Blur – Parklife

 



Blur – Parklife


Besetzung:

Damon Albarn – lead and backing vocals, keyboards, hammond organ, moog synthesiser, melodica, vibraphone, recorder, programming
Graham Coxon – guitars, backing vocals, clarinet, saxophone, percussion
Alex James – bass guitar, vocals on "Far Out"
Dave Rowntree – drums, percussion, programming


Gastmusiker:

Stephen Street – synthesizer, sound effects, programming
Lætitia Sadier – vocals on "To The End"
Phil Daniels – narration on "Parklife"
Stephen Hague – accordion
Chris Tombling – strings
Audrey Riley – strings
Leo Payne – strings
Chris Pitsillides – strings
Louisa Fuller – violin
Rick Koster – violin
Mark Pharoah – violin
John Metcalfe – string arrangement, viola
Ivan McCready – cello
Richard Edwards – trombone
Roddy Lorimer – flugelhorn, trombone
Tim Sanders – tenor saxophone, soprano sax
Simon Clarke – baritone saxophone, alto saxophone, flute




Erscheinungsjahr: 1994


Stil: Pop


Trackliste:

CD1:

1. Girls & Boys (4:51)
2. Tracy Jacks (4:19)
3. End Of A Century (2:45)
4. Parklife (3:05)
5. Bank Holiday (1:42)
6. Badhead (3:25)
7. The Debt Collector (2:10)
8. Far Out (1:37)
9. To The End (4:04)
10. London Loves (4:15)
11. Trouble In The Message Centre (4:09)
12. Clover Over Dover (3:22)
13. Magic America (3:37)
14. Jubilee (2:47)
15. This Is A Low (5:16)
16. Lot 105 (1:19)

CD2 (Bonus-CD):

1. Magpie ("Girls And Boys" B-Side) (4:16)
2. Anniversary Waltz ("Girls And Boys" B-Side) (1:22)
3. People In Europe ("Girls And Boys" B-Side) (3:28)
4. Peter Panic ("Girls And Boys" B-Side) (4:21)
5. Girls and Boys (Pet Shop Boys 12'' Remix) ("To The End" B-Side) (7:16)
6. Threadneedle Street ("To The End" B-Side) (3:18)
7. Got Yer! ("To The End" B-Side) (1:48)
8. Beard ("Parklife" B-Side) (1:44)
9. To The End (French Version) ("Parklife" B-Side) (4:05)
10. Supa Shoppa ("Parklife" B-Side) (3:02)
11. Theme From An Imaginary Film ("Parklife" B-Side) (3:34)
12. Red Necks ("End Of The Century" B-Side) (2:53)
13. Alex's Song ("End Of The Century" B-Side) (2:45)
14. Jubilee (Acoustic BBC Live Version) (2:32)
15. Parklife (Acoustic BBC Live Version) (2:59)
16. End Of A Century (Acoustic Version) (2:44)

Gesamtspieldauer CD1 (52:51) und CD2 (52:15): 1:45:06



„Parklife“ heißt das dritte Studioalbum der englischen Pop- und Rockband Blur. Das Album erschien am 25. April 1994 auf dem Plattenlabel Food Records und erklomm in Großbritannien die Spitze der Charts, nachdem der Vorgänger „Modern Life Is Rubbish“ weit hinter den Erwartungen bezüglich der Verkaufszahlen zurückgeblieben war. Insgesamt wurden sechs Singles aus dem Album ausgekoppelt, von denen sich die vier Titel „Girls & Boys“, „End Of A Century“, „Parklife“ sowie „To The End“ ebenfalls sehr gut verkauften.

„Parklife“ steht stellvertretend für Brit-Pop, der damals in den 90er Jahren seinen Siegeszug um die Welt antrat. Mit den Kollegen von Oasis sind Blur die wichtigsten Vertreter dieses musikalischen Genres und „Parklife“ stellt eines der wichtigsten Alben dieses Genres dar. Auf dem Album hört man sehr eingängigen und vor allen Dingen auch abwechslungsreichen Pop. Dabei springen einen die Melodien nicht unbedingt gleich beim ersten Mal des Hörens sofort an. „Parklife“ gehört definitiv zu jenen Alben, die sich einem immer besser erschließen, je öfters man sie anhört.

Sehr gelungen ist die Instrumentierung, die ihrerseits zur Abwechslung auf „Parklife“ beiträgt. Da gibt es eben nicht mehr nur die „herkömmlichen“ Instrumente der Pop- beziehungsweise Rock-Musik zu hören. Blur integrieren ganz selbstverständlich Bläser und Streicher in ihren Sound ohne, dass sich dies aufgesetzt oder anbiedernd anhören würde. Interessant klingt das an jeder Stelle des Albums, Ausfälle gibt es bei den sechzehn Titeln des originalen Albums auch nicht zu beklagen. „Badhead“ sowie „Clover Over Dover“ heißen meine persönlichen Favoriten auf „Parklife“, die so wunderbar und eingängig ins Ohr gehen.

Mit der remasterten und erweiterten Ausgabe des Albums erhält man jede Menge Bonusmaterial in Form einer weiteren CD, welches den Gesamteindruck der Platte sehr schön abrundet und für den Fan gewiss einen Mehrwert darstellt.

Fazit: „Parklife“ ist ein eingängiges und abwechslungsreiches Album geworden, welches mit sehr viel Abwechslung überzeugt. Die Musik der vier Briten klingt unbekümmert und auch zeitlos, sodass man „Parklife“ seine bereits 27 Jahre nicht anhört. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Badhead, Clover Over Dover



Sonntag, 17. Januar 2021

Rush – Feedback




Rush – Feedback


Besetzung:

Geddy Lee – lead vocals, bass guitar
Alex Lifeson – guitar
Neil Peart – drums, percussion


Label: Atlantic Records


Erscheinungsjahr: 2004


Stil: Rock


Trackliste:

1. Summertime Blues (3:51)
2. Heart Full Of Soul (2:52)
3. For What It's Worth (3:30)
4. The Seeker (3:25)
5. Mr. Soul (3:49)
6. Seven And Seven Is (2:52)
7. Shapes Of Things (3:15)
8. Crossroads (3:29)

Gesamtspieldauer: 27:05



„Feedback“ ist kein offizielles Album der kanadischen Rockband Rush, sondern zum einen eher eine EP bei einer Laufzeit von noch nicht mal einer halben Stunde. Zum anderen handelt es sich bei den acht Liedern auf „Feedback“ lediglich um Cover-Versionen von Liedern, die die Musiker für diese Zusammenstellung ausgesucht haben. „Feedback“ wurde am 29. Juni 2004 auf dem Plattenlabel Anthem Records beziehungsweise auf Atlantic Records veröffentlicht. 

Ich frage mich ehrlich gesagt, was das soll. Man kann Rush bestätigen, dass sie Lieder nachspielen können. Trotzdem höre ich persönlich diese sehr viel lieber im Original. Nur wenige Künstler schaffen es, aus einem ursprünglichen Titel ein ganz besonderes Lied zu machen. Johnny Cash gelang das, man denke nur an seine Interpretation von „Hurt“. Rush spielen hier gut, trotzdem ist diese Platte absolut überflüssig und sinnlos, denn besonders werden die Titel auch nicht variiert.

Fazit: Nur was für eingefleischte Rush Fans, die hier ihren Spaß haben, „ihre“ Band auch mal in Bezug zu anderen Musikern und Bands zu hören. Für den ganzen Rest an Musikfans eher verzichtbar. Drei Punkte.

Anspieltipps: Summertime Blues



Freitag, 15. Januar 2021

Blackout Problems – Dark

 





Besetzung:

Mario Radetzky – Gesang, Gitarre
Marcus Schwarzbach – Bass, Gesang
Michael Dreilich – Schlagzeug
Moritz Hammrich – Gitarre, Gesang




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Murderer (4:28)
2. Brother (3:05)
3. Germany, Germany (3:41)
4. Darling (6:38)
5. House On Fire (3:06)
6. Dark (3:40)
7. Lady Earth (3:47)
8. Drive By (3:09)
9. Lovers (3:44)
10. Seven (3:36)
11. Fireman (3:59)
12. Heaven (2:52)
13. Ghost (4:05)

Gesamtspieldauer: 49:50



„Dark“ ist nach den Veröffentlichungen „Holy“ und „KAOS“ aus den Jahren 2016 und 2018 bereits dritte Studioalbum der Münchener Band Blackout Problems. „Dark“ erscheint heute, am 15. Januar 2021 auf dem bandeigenen Plattenlabel Munich Warehouse sowie auf dem Label Sony Music.

Es ist immer wieder begeisternd zu hören, welche wahrlich überzeugenden Bands es auch hier in Deutschland gibt. Die Musik von Blackout Problems auf „Dark“ muss sich keineswegs vor jener der englischen oder US-amerikanischen Bands verstecken, wenn es um eingängigen und mitreißenden Alternative Rock geht. „Dark“ klingt abwechslungsreich, rockig, an mancher Stelle auch poppig und geht jederzeit ins Ohr. Dabei verbinden die vier Musiker den Sound der eher klassischen Rock-Instrumente mit jenem, des eher im Pop beheimateten Synthesizers auf eine spannende Art und Weise.

Aber es sind nicht nur die Melodien, die auf „Dark“ überzeugen. Auch die Texte heben sich angenehm von manch stupiden und oftmals peinlichen „Liebesbeschwörungen“ anderer Bands ab. Auf dem Album werden inhaltlich aktuelle Themen aufgegriffen, ohne dabei mit dem erhobenen Zeigefinger dazustehen. Dadurch ergibt sich eine gelungene und auch oftmals mitreißende Verbindung von Musik und Wort, welche immer wieder neue Wege einschlägt, überrascht und sich mit seinen Melodien im Ohr festzusetzen versteht.

Fazit: Ein spannendes und überzeugendes Album ist den vier Musikern von Blackout Problems mit ihrem neuesten Werk „Dark“ gelungen. Abwechslungsreichen Alternative Rock gibt es darauf zu hören, der eingängig aus den Boxen sprudelt und musikalisch wie auch textlich gefällt. Eine gute Alternative zum Alternative Rock aus den USA oder England. Lohnt sich. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Darling



Mittwoch, 13. Januar 2021

Ufo – Mechanix




Ufo – Mechanix


Besetzung:

Phil Mogg – vocals
Paul Chapman – guitars
Neil Carter – keyboards, guitar, backing vocals, saxophone, orchestral arrangements
Pete Way – bass
Andy Parker – drums


Gastmusiker:

Gary Lyons – orchestral arrangements


Label: Chrysalis Records


Erscheinungsjahr: 1982


Stil: Rock


Trackliste:

1. The Writer (4:12)
2. Somethin‘ Else (3:21)
3. Back Into My Life (4:59)
4. You‘ll Get Love (3:09)
5. Doing It All For You (5:02)
6. We Belong To The Night (3:57)
7. Let It Rain (4:01)
8. Terri (3:53)
9. Feel It (4:07)
10. Dreaming (3:57)

Bonus Tracks der remasterten Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 2009:

11.Heel Of A Stranger (4:09)
12. We Belong To The Night (Live In Oxford, 25 March 1983) (4:34)
13. Let It Rain (live in Oxford, 25 March 1983) (3:07)
14. Doing It All For You (Soundcheck At The Birmingham Odeon, 26 March 1983) (5:21)

Gesamtspieldauer: 57:57



„Mechanix“ heißt das zehnte Studioalbum der britischen Rockband Ufo. Es erschien im Februar 1982 auf dem Plattenlabel Chrysalis Records. Das Album wurde schließlich am 26. Januar 2009 auf demselben Label mit einem neuen Track, der ursprünglich nur auf der japanischen Ausgabe des Albums vorhanden war und mit drei Live-Versionen wiederveröffentlicht. „Let It Rain“ sowie „Back Into My Life“ hießen die beiden Singleauskopplungen des Albums.

Auf „Mechanix“ haben Ufo nun endgültig und deutlich Abkehr von der Musik ihrer vorherigen Alben genommen. War dort meist eine Mischung aus Rock und Ballade zu hören, die immer eingängig klang, so ist auf „Mechanix“ der Fokus deutlich hin zum Rock verschoben und zwar zum eher geradlinigen und schnörkellosen Rock. Lediglich die Nummer „Terri“ fällt da noch ein wenig aus dem Rahmen, denn da ist sie nämlich dann doch noch, die obligatorische Ufo-Ballade. Jedoch auf „Mechanix“ stellt sie eine Ausnahme dar. Die Eingängigkeit geht der Musik von Ufo auf diesem Album insgesamt ein klein wenig verloren, auch klingt die Musik der Engländer deutlich weniger differenziert, als noch auf den Platten zuvor. Das macht die Musik von Ufo leider deutlich ausrechenbarer und damit auch – ebenfalls natürlich leider – ein klein wenig langweiliger.

Nun, will man die Höhepunkte auf „Mechanix“ benennen, so fällt das gar nicht so einfach, da das Album größtenteils in einem Schub an einem vorbeizieht, ohne großen Eindruck zu hinterlassen. Es befinden sich zwar keine wirklichen Ausfälle auf der Platte, doch Begeisterungsstürme lösen die einzelnen Titel dann ebenfalls nicht aus. Um hier jedoch trotzdem zwei Lieder zu nennen, sei zum einen das rockige und durchaus ein wenig eingängige „Doing It All For You“ erwähnt, sowie jene besagte Ballade, das Lied „Terri“, welches eben eine Besonderheit der Platte darstellt und alleine deswegen auffällt.

Fazit: Leider hört man auf „Mechanix“ zum allergrößten Teil relativ schnörkellosen Mainstream Rock. Dieser ist dabei zumeist langweilig und lässt einen selten aufhorchen. „Mechanix“ ist kein schlechtes Album, allerdings dann doch nur ein mittelmäßiges mit überwiegend mittelmäßigen Liedern. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Doing It All For You, Terri



Montag, 11. Januar 2021

Triana – Sombra Y Luz




Triana – Sombra Y Luz


Besetzung:


Jesus De La Rosa – vocals, keyboards, guitar
Juan Jose Palacios – drums, percussion
Eduardo Rodriguez R. – guitars


Gastmusiker:

Pepe Roca – electric guitar
Manolo Rosa – bass
Enrique Carmona – vocals
Miguel Angel Iglesias – choir


Label: Fonomusic


Erscheinungsjahr: 1979


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Una Historia (5:07)
2. Quiero Contarte (5:00)
3. Sombra Y Luz (7:31)
4. Hasta Volver (10:36)
5. Tiempo Sin Saber (5:23)
6. Vuelta A La Sombra Y La Luz (2:47)

Gesamtspieldauer: 36:27




Mit ihrem dritten Studioalbum „Sombra Y Luz“ ernteten die drei Musiker der spanischen Progressive Rock Band Triana endlich auch den verdienten kommerziellen Erfolg. „Sombra Y Luz“ verkaufte sich gut und in diesem „Sog“ kam es auch noch mal zu einem Anstieg der Verkaufszahlen der beiden ersten Alben von Triana. „Sombra Y Luz“ erschien im Jahr 1979 auf dem Plattenlabel Fonomusic.

Mit „Sombra Y Luz“ hatten sich Triana noch ein wenig weiter von ihrem ursprünglichen musikalischen Konzept entfernt, der Verbindung von spanischem Flamenco mit dem Progressive Rock, der Anfang der 70er Jahre in Großbritannien entstanden war. Trotzdem erklingt auch auf dieser Platte noch diese so ungewöhnliche Verbindung der spanischen Gitarre mit eher unkonventioneller Rock Musik. Dass dieses Album ein Erfolg wurde verwundert beim Hören nicht weiter, da die Melodien packen und ins Ohr gehen. Triana werden dabei meist erneut nicht experimentell, setzen eher auf Bewährtes, doch dies klingt eben eingängig, melodiös und besitzt diesen gewissen Wiedererkennungswert, der schon so manches Album in der Gunst der Hörerinnen und Hörer wachsen ließ.

Die Höhepunkte auf „Sombra Y Luz“ sind das Titellied selbst und die folgende Nummer „Hasta Volver“. Bei der Nummer „Sombra Y Luz“ ist die Verbindung aus spanischer Folklore und Progressive Rock sehr gelungen. Das Lied besitzt zudem einen repetitiven, hier nun wirklich fast experimentellen Zwischenteil, der das Lied in seiner Gesamtheit nochmals aufwertet. „Hasta Volver“ ist dagegen eine tolle und abwechslungsreiche Progressive Rock Nummer, die zwar deutlich weniger mit den musikalischen Wurzeln von Triana gemein hat, allerdings als Titel des progressiven Rocks der 70er Jahre auch heute noch überzeugt.

Fazit: Auch das dritte Studioalbum von Triana, „Sombra Y Luz“, gefällt. Selbst wenn die spanischen Einflüsse in der Musik der Band nochmals etwas zurückgefahren wurden, so klingt die Platte abwechslungsreich, spannend und auch immer noch anders als jede Platte der britischen Kollegen. Diese waren Ende der 70er Jahre allerdings sowieso schon meist dem Mainstream Pop verfallen, was „Sombra Y Luz“ nochmals aufwertet und zu einem sehr hörenswerten Album werden lässt. Elf Punkte.

Anspieltipps: Sombra Y Luz, Hasta Volver