Nick Cave And The Bad Seeds – Skeleton Tree
Besetzung:
Nick Cave – vocals, piano, wurlitzer, synthesizer, vibraphone, backing vocals
Warren Ellis – synthesizer, loops, wurlitzer, piano, baritone tenor guitar, violin, viola, drum treatments, drum loops, backing vocals
Martyn Casey – bass
Thomas Wydler – drums
Jim Sclavunos – percussion, vibraphone, tubular bells, backing vocals
George Vjestica – acoustic guitar, backing vocals
Gastmusiker:
Else Torp – additional vocals (track 7)
Ellie Wyatt – violin
Charlotte Glason – viola
Joe Giddey – cello
Label: Bad Seeds Limited
Erscheinungsjahr: 2016
Stil: Alternative Rock, Art Rock
Trackliste:
1. Jesus Alone (5:52)
2. Rings Of Saturn (3:28)
3. Girl In Amber (4:51)
4. Magneto (5:22)
5. Anthrocene (4:34)
6. I Need You (5:58)
7. Distant Sky (5:36)
8. Skeleton Tree (4:03)
Gesamtspieldauer: 39:46
„Skeleton Tree“ heißt das sechzehnte Studioalbum der australischen Rockband Nick Cave And The Bad Seeds. Es wurde am 9. September 2016 auf dem bandeigenen Plattenlabel Bad Seed Limited veröffentlicht. Während der Aufnahmen verstarb Nick Caves 15-jähriger Sohn Arthur. Er stürzte von einer Klippe in Ovingdean, in der Nähe von Brighton, England, und erlag am 14. Juli 2015 seinen Verletzungen. Der Großteil von „Skeleton Tree“ war zum Zeitpunkt des Todes seines Sohnes zwar bereits geschrieben worden, aber einige Texte wurden von Nick Cave während der folgenden Aufnahmen nochmals geändert und beinhalten Themen wie Tod, Verlust und persönliche Trauer.
„Skeleton Tree“ ist ganz bestimmt kein einfaches Album und eines der am wenigsten zugänglichen in der Diskographie der Australier. Die Titel sind sehr synthesizerlastig und zum Teil auch minimalistisch gehalten. Besonders eingängige Melodien sucht man auf „Skeleton Tree“ vergeblich, es ist eine tiefdunkle Atmosphäre, die über dem Album schwebt und alles in eine düstere Stimmung taucht. Intensiv klingt das durchaus, jedoch keineswegs eingängig, an mancher Stelle fast schon atonal. Graue Novembermusik, die manchmal nur ganz weiche Synthesizerklänge aufweist, über die Nick Cave fast schon beschwörend singt. Definitiv keine radiotaugliche Musik, Musik, auf die sich voll konzentriert werden muss, sonst läuft diese Scheibe ins Leere.
Die einzelnen Titel passen nicht nur sehr gut zueinander, sie sind auch allesamt im selben Stil gehalten. Traurig, manchmal gar nicht mehr melancholisch, sondern bereits hoffnungslos. Von daher ist es auch nicht einfach die Höhepunkte dieser Scheibe zu benennen. Der Weg der Musik wird vom ersten bis zum letzten Takt konsequent beschritten, ohne jegliche Ausbrüche in irgendeine andere Richtung zuzulassen. Um an dieser Stelle doch ein Lied zu erwähnen, sei auf den Titel „Girl In Amber“ verwiesen, der in all seiner Traurigkeit auch sehr viel Schönheit verströmt.
Fazit: Ein sehr dunkles Album ist „Skeleton Tree“ von Nick Cave And The Bad Seeds geworden. Kaum zu glauben, dass Nick Cave und Warren Ellis, die zusammen die Musik und alle Texte schrieben, nur einige Lieder nach diesem Schicksalsschlag nochmals überarbeiteten. Das Album klingt so, als ob es von der ersten bis zur letzten Sekunde Trauer widerspiegelt. Intensiv. Neun Punkte.
Anspieltipps: Girl In Amber