Montag, 16. Oktober 2023

Alessandro Cortini – Forse 3

 



Alessandro Cortini – Forse 3


Besetzung:

Alessandro Cortini – buchla music easel




Erscheinungsjahr: 2015


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Conta (6:07)
2. Rimasta (6:57)
3. Scappa (9:57)
4. Scotta (7:15)
5. Senza + Aria (12:49)
6. Retta (6:54)
7. Macchia (9:25)
8. Ritorna (4:39)
9. Bestia + (Coda) (4:56)

Gesamtspieldauer: 1:09:04



„Forse 3“ ist die letzte Veröffentlichung der Forse-Trilogie des italienischen Musikers Alessandro Cortini. „Forse 3“ erschien zwei Jahre später als die beiden Vorgänger, obwohl alle Stücke zeitlich sehr nah aufeinander aufgenommen worden waren. Wie bei „Forse 1“ und „Forse 2“ wurde die Musik auf dem Buchla Music Easel komponiert und eingespielt, von dem nur 13 Exemplare bekannt sind.

Dazu sagt Alessandro Cortini: „Alle Stücke wurden innerhalb eines Monats auf einem Buchla Music Easel geschrieben und live aufgeführt. Ich fand, dass die begrenzte Auswahl an Modulen, die das Instrument bietet, meine Kreativität anregte. Die meisten Stücke bestehen aus einer sich wiederholenden Akkordfolge, wobei die wirkliche Veränderung auf einer spektralen/dynamischen Ebene stattfindet, im Gegensatz zur harmonischen/akkordischen Ebene. Ich glaube, dass erstere genauso effektiv sind wie letztere, in dem Sinne, dass die klangliche Präsentation (Verzerrung, Filterung, Wellenformung usw.) genauso ausdrucksstark ist wie ein Akkordwechsel oder ein Akkordtyp und oft die besagten Akkordfolgen verstärkt. Von all den Jahren mit Nine Inch Nails ist die Zeit, in der ich das Instrumentalalbum Ghosts I-IV geschrieben und aufgenommen habe, wahrscheinlich diejenige, die meine Herangehensweise an das Musikmachen am meisten verändert hat. Nach dieser Platte begann ich, mich mehr mit der Instrumentalkomposition zu beschäftigen, obwohl ich versuchte, sie auf eine andere Art und Weise anzugehen. Während wir damals eine Vielzahl von Werkzeugen und Instrumenten zur Verfügung hatten, beschloss ich, mich bei meinen Stücken auf ein einziges Instrument zu beschränken, da ich in einem begrenzten kreativen Umfeld entschlussfreudiger war.

Soweit so gut. Auf „Forse 3“ hört man elektronische Musik, die mal sphärisch mal mehr pulsierend aus den Boxen wabert. Laut gehört klingt und wirkt das mitunter fast schon hypnotisierend. Melodien gibt es dabei kaum zu entdecken und die einzelnen Titel entwickeln sich auch nicht. Ein einmal angestimmter Akkord wird konsequent weitergespielt, ohne ihn während des Liedes großartig zu variieren. Das kann mitunter diese bereits erwähnte hypnotisierende Wirkung erzeugen, wenn allerdings die Nebengeräusche zum Beispiel aus einem permanenten Rauschen bestehen, wie beim zweiten Titel „Rimasta“, zerrt die Musik eher an den Nerven.

Fazit: Für Freundinnen und Freunde der elektronischen Musik bestens geeignet, wenn man keinen großen Wert auf Melodien oder Harmonien legt. Die Musik erklingt mal sanft, mal enervierend. Absolut nicht massenkompatibel jedoch bei einzelnen Stückern durchaus besonders. Acht Punkte.

Anspieltipps: Conta