Rome – Nera
Besetzung:
Ohne Angaben, jedoch mit Jerome Reuter
Label: Cold Meat Industry
Erscheinungsdatum: 2006
Stil: Experimental Folk, Neofolk
Trackliste:
1. Der Zeitsturm (1:46)
2. A Burden Of Flowers (3:04)
3. Reversion (4:41)
4. A La Faveur De La Nuit (4:58)
5. Das Unbedingte (4:17)
6. Rape Blossoms (1:50)
7. Beasts Of Prey (3:54)
8. The Blade Unmasked (2:48)
9. Hope Dies Painless (6:08)
10. Nera (2:04)
11. Birds Of Prey (4:35)
12. Les Hirondelles (4:27)
Gesamtspieldauer: 44:36
„Nera” heißt die erste Platte der luxemburgischen Band um den Sänger, Songschreiber und Gitarristen Jerome Reuter. Das Album wurde im Jahr 2006 auf dem schwedischen Independent Label „Cold Meat Industry“ veröffentlicht und ist gekennzeichnet durch eine überaus marode Stimmung, welche über das ganze Album hinweg, von der ersten bis zur letzten Nummer transportiert wird.
Nein, lustig oder fröhlich klingt nichts auf diesem Erstlingswerk von Rome. Eher genau das Gegenteil ist der Fall, alles wirkt trüb, traurig, grau, düster, enttäuscht, trist und auch verzweifelt. Stimmung kann hier nur im negativen Sinn aufkommen, wenn man sich ganz seiner Traurigkeit, seiner Verzweiflung widmet oder gedenkt sich dieser ganz hingeben zu müssen. Selbst das Wort „Melancholie“ ist hier nicht mehr angebracht. Melancholisch klingt es nicht auf „Nera“, sehr viel eher hört es sich nach Untergang, nach Vergängnis oder auch nach Tod an.
Die einzelnen Lieder tragen englische, deutsche oder französische Namen, gesungen wird allerdings nur in englischer Sprache. Jedoch gibt es jede Menge „Hintergrundgeräusche“, die dann, wenn es sich um gesprochenes Wort handelt, auch in anderen Sprachen dargebracht werden. Die Atmosphäre auf „Nera“ ist also eindeutig dunkel und darin sehr konsequent, die Texte variieren sprachlich zumindest an mancher Stelle. Musikalisch herrschen fast ausschließlich sanfte und ruhige Töne und Melodien vor. Allerdings packen einen diese Melodien noch nicht ganz so, wie auf späteren Alben des Jerome Reuter und seiner Band Rome. Zwar gehen die einzelnen Nummern auch hier – zumindest zum Teil, wie beim wirklich überzeugenden „Beasts Of Prey“ – schnell ins Ohr, begeistern jedoch mitunter noch nicht ganz so, wie dies später der Fall sein wird. Zudem bleiben die Lieder auch noch nicht so sehr hängen. Es ist auf „Nera“ ganz klar die Stimmung, die im Vordergrund steht, noch nicht in dem Maße die Harmonie in der Musik.
Fazit: Ein irgendwie schwarzes und schweres Album ist das Debut-Werk von Rome geworden. Durchaus melodisch, jedoch auch nicht zu eingängig. Diese düstere Atmosphäre will und muss „erarbeitet“ werden. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Musik für Menschen, die an einer Depression leiden, gefährlich werden könnte. Ich kenne kaum düstere und verzweifelter klingende Alben. „Nera“ ist spannend, zweifelsohne, jedoch garantiert nichts für Menschen, die auf „Radiomusik“ und Dauerschleifen stehen. Neun Punkte.
Anspieltipps: Reversion, Das Unbedingte, Beasts Of Prey, Hope Dies Painless