Mittwoch, 13. Oktober 2021

Fischer Z – Til The Oceans Overflow

 



Fischer Z – Til The Oceans Overflow


Besetzung:

John Watts – voices, guitars, keyboards, loops, etc.
Dave Purdye – bass
Marian Menge – electric guitars
Adrien Rodes – keyboards
Sin Banovich – drums


Label: So-Real


Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Rock


Trackliste:

1. Choose (3:04)
2. Brian (2:39)
3. Romance Can Last Forever (4:30)
4. Cuban Rain Falling (3:27)
5. Waterside (3:06)
6. The Selfish Mirror (4:19)
7. Til The Oceans Overflow (4:43)
8. Narcissus Took Me Down (3:25)
9. Big Orange Sun (3:22)
10. Oh Compassion (3:15)
11. Dystopia‘s Here (2:20)
12. A.I.Owns.U. (3:37)

Gesamtspieldauer: 41:54



Manchmal passiert es beim Musikhören, dass man sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt fühlt. Eine bestimmte Stimme, ein bestimmter Sound und schon schwelgt man in Erinnerungen. John Watts hat solch eine Stimme. Oh, was haben wir damals „Red Skies Over Paradise“ rauf und runtergehört. „Berlin“, „Marliese“, „In England“, „Battalions Of Strangers“, „Cruise Missiles“ und und und. Die Welt war eine völlig andere damals und man selbst auch. Und nun schlägt John Watts mit seiner Band eine Brücke zur damaligen Zeit. Zu genau jenem Album. „Wie hat sich inzwischen alles verändert?“ „Wie hat es sich alles in den letzten vierzig Jahren entwickelt?“, fragt sich John Watts und singt darüber.

Ein wenig Wehmut hört man inhaltlich aus den Liedern heraus, doch trotz dieser Wehmut ist „Til The Oceans Overflow“ gewiss kein trauriges oder schwermütiges Album geworden. Die meisten Stücke grooven sogar und sie klingen eindeutig nach Fischer Z – nicht nur aufgrund der Stimme des John Watts. Doch klingen diese Lieder im Jahr 2021 anders als auf „Red Skies Over Paradise“. Wäre auch schlimm, wenn dem nicht so wäre.

Und so hört man die Musik, sieht das Cover und bemerkt sofort die Verbindung zum 40 Jahre zuvor veröffentlichten Album. Doch beim ersten Mal des Hörens sprangen mich die einzelnen Lieder nicht sofort an, das muss ich gestehen. Jedoch mit jedem weiteren Durchlauf werden auch diese Titel irgendwie zu guten Freunden. Ich habe das Album jetzt mehrere Male durchgehört und mir gefällt das inzwischen sehr, was ich hier zu hören bekomme. Gut, solch ein „lustig-fröhliches“ und irgendwie aufgesetzt klingendes „A.I.Owns.U.“ hätte zum Abschluss nicht mehr unbedingt sein müssen, aber das ist sicherlich Geschmackssache.

Fazit: Somit bleibt festzuhalten, dass man mit „Til The Oceans Overflow“ ein Fischer Z-Album hört, das nach der Band klingt und welches etwas Zeit benötigt, im Ohr von Hörerin und Hörer zu reifen. Diese Zeit sollte man dem Album einräumen, dann wirkt es. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Romance Can Last Forever, Cuban Rain Falling, Til The Oceans Overflow, Big Orange Sun