The Beatles – Rubber Soul
Besetzung:
John Lennon – lead, harmony and backing vocals, rhythm and acoustic guitars, electric piano
Paul McCartney – lead, harmony and backing vocals, lead, acoustic and bass guitars, piano
George Harrison – lead, harmony and backing vocals, lead, rhythm, acoustic and bass guitars, sitar on "Norwegian Wood"
Ringo Starr – drums, tambourine, maracas, cowbell, bells, cymbals, Hammond organ on "I'm Looking Through You", lead vocals on "What Goes On"
Gastmusiker:
George Martin – piano on "In My Life", harmonium on "The Word"
Mal Evans – hammond organ on "You Won't See Me"
Label: Parlophone
Erscheinungsdatum: 1965
Stil: Pop, Rock
Trackliste:
1. Drive My Car (2:30)
2. Norwegian Wood (This Bird Has Flown) (2:05)
3. You Won't See Me (3:23)
4. Nowhere Man (2:44)
5. Think For Yourself (2:19)
6. The Word (2:44)
7. Michelle (2:42)
8. What Goes On (2:51)
9. Girl (2:34)
10. I'm Looking Through You (2:28)
11. In My Life (2:28)
12. Wait (2:17)
13. If I Needed Someone (2:24)
14. Run For Your Life (2:19)
Gesamtspieldauer: 35:48
Nach dem sehr überzeugenden Album „Help!“ veröffentlichten die Beatles noch im selben Jahr eine weitere Platte, die ebenfalls wieder einige Klassiker im Songkatalog der Band für den Hörer bereithält. Der Aufstieg war nun noch deutlicher vorgegeben und die Beatles hatten den Weg vom einfachen 60ies Pop der ersten vier Alben verlassen und sprühten nun nur so vor Kreativität. Die einzelnen Titel, wenn auch nur mit sehr kurzer Spieldauer, waren jetzt sehr viel aufwendiger arrangiert und ihnen wohnte oftmals dieses Besondere inne, welches interessante und gute Musik von durchschnittlicher unterscheidet.
Klar liegt das in erster Linie auch mit am Gespür der Band für die eingängige Melodie, die sich sofort im Ohr der Hörerin oder des Hörers festzusetzen weiß. „Norwegian Wood (This Bird Has Flown)” ist dafür so ein Beispiel. Unglaublicher Wiedererkennungswert und ausgestattet mit einer Melodieführung, die alles beinhaltet, um sich zum Ohrwurm zu entwickeln. Und auch anders, als alles, was es bisher so an Pop-Songs gab. Das wiederum lag sicherlich nicht zuletzt an George Harrison, der hier zum ersten Mal in der Geschichte der populären Musik eine Sitar einsetzte, die dem Lied diesen so anderen und fremdartigen Touch verleiht. Und an diesem Stück kann man zudem noch etwas anderes feststellen, denn auch die Texte hatten sich weiterentwickelt. Zwar gibt es auf „Rubber Soul“ immer noch jede Menge Liebesbotschaften, im Falle von „Norwegian Wood“ sind diese aber immerhin schon mal sehr witzig verpackt worden und erzählen eher eine Geschichte, als eine Aussage à la „Ich liebe Dich und vermisse Dich so!“ zu treffen.
Weitere Höhepunkt des Albums sind das groovende „Drive My Car“, das erneut, vor allem im Refrain sehr eingängige „Nowhere Man“ und natürlich das lieblich getragene „Michelle“, welches teilweise Englisch, teilweise in Französischer Sprache vorgetragen wird. Nicht vergessen werden darf in dieser Aufzählung auch der Titel „Girl“, neben „Norwegian Wood“ vielleicht das schönste Lied der Platte. Ebenfalls also ein absolut zeitloser Song mit wunderschöner Melodie und auch durch das Geräusch des Lufteinziehens keineswegs alltäglich.
Auffällig ist bei dieser Platte jedoch einmal mehr, dass Ringo Starr anscheinend immer die Titel zu singen hat, die irgendwie am wenigsten wirken. Hier hat er seinen Auftritt bei „What Goes On“, eine Nummer irgendwo in der Mitte zwischen Rock’n’Roll und Country und das am wenigsten überzeugende Lied der gesamten Platte.
Fazit: Auch auf “Rubber Soul” haben die Beatles wieder Klassiker und Meilensteine der Geschichte der Pop-Musik hinterlassen. Auch wenn es zur damaligen Zeit schon revolutionär war, wie die Band mit ihrem Sound die Musik-Kultur veränderte, so ist es nicht weniger beeindruckend, wie es diese Musiker aus Liverpool schafften, in solch kurzen Zeiträumen, eine solche Anzahl von erstklassigen Pop-Songs zu schreiben. Nun und das Ende der Beatles war ja zumindest 1965 noch längst nicht abzusehen. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Norwegian Wood (This Bird Has Flown), Girl, Run For Your Life